Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord
erproben.«
Er hörte, wie Gol scharf die Luft einsog.
Savaras Lächeln wurde breiter. »Ich nehme die Herausforderung an.«
Cery zog zwei Dolche aus seinem Mantel. An den Griffen waren lederne Schlaufen befestigt, die verhindern sollten, dass ihm das Messer entglitt. Als er die Schlaufen über die Finger streifte, zog Savara die Augenbrauen in die Höhe.
»Zwei Messer sind kaum je besser als eins«, bemerkte sie.
»Ich weiß«, erwiderte Cery, während er auf sie zuging.
»Aber du siehst aus, als wüsstest du, was du tust«, überlegte sie laut. »Ich nehme an, das dürfte den durchschnittlichen Rüpel einschüchtern.«
»Ja, das tut es.«
Sie trat einige Schritte nach links und kam dabei ein wenig näher. »Ich bin kein durchschnittlicher Rüpel, Ceryni.«
»Nein. Das ist unübersehbar.«
Er lächelte. Wenn sie ihm nur deshalb ihre Hilfe anbot, weil sie sich eine Chance erhoffte, ihn zu töten, dann lieferte er ihr jetzt wahrscheinlich die perfekte Gelegenheit. Sie würde jedoch sterben. Dafür würde Gol sorgen.
Sie sprang auf ihn zu. Er wich ihr aus, dann trat er einen Schritt vor und zielte mit seiner Klinge auf ihre Schulter. Sie wirbelte davon.
So ging es einige Minuten lang weiter; ein jeder erprobte die Reflexe und die Reichweite des anderen. Dann kam sie näher, und er wehrte sie ab und versuchte seinerseits einige schnelle Angriffe. Keinem von ihnen gelang es, den anderen wirklich aus der Deckung zu locken. Schwer atmend traten sie schließlich auseinander.
»Was hast du wegen des Sklaven unternommen?«, wollte sie wissen.
»Er ist tot.«
Während er sprach, beobachtete er sie genau. Sie wirkte nicht überrascht, nur ein wenig verärgert. »Er hat ihn getötet?«
»Natürlich.«
»Ich hätte das für dich erledigen können.«
Cery runzelte die Stirn. Sie klang so selbstbewusst. Zu selbstbewusst.
Im nächsten Moment machte sie einen Vorstoß in seine Richtung, und ihre Klinge blitzte im Lampenlicht auf. Cery schlug ihr mit dem Unterarm die Hand weg. Ein schneller, hektischer Kampf folgte, und er grinste triumphierend, als es ihm gelang, ihren rechten Arm zur Seite zu drehen und sein Messer unter ihre Achsel zu schieben.
Sie erstarrte, ebenfalls grinsend.
»Ergibst du dich?«, fragte sie.
Eine scharfe Spitze drückte sich in seinen Bauch. Als er an sich herabblickte, sah er ein anderes Messer in ihrer linken Hand. In der rechten hielt sie noch immer das erste Messer. Er lächelte, dann drückte er seine Klinge ein wenig fester in ihr Fleisch.
»Da verläuft eine Ader, die direkt zum Herzen führt. Wenn ich sie durchtrenne, verblutest du so schnell, dass du nicht einmal lange genug leben würdest, um zu entscheiden, wie du mich verfluchen willst.«
Zu seiner Befriedigung sah er, wie ihre Augen sich weiteten und ihr Grinsen verschwand. »Also unentschieden?«
Sie waren einander sehr nah. Sie roch wunderbar, eine Mischung aus frischem Schweiß und etwas Würzigem. Ihre Augen blitzten vor Erheiterung, aber ihr Mund war zu einer dünnen Linie zusammengepresst.
»Unentschieden«, stimmte er zu. Er trat einen Schritt beiseite, so dass sie ihre Klinge sinken lassen musste, bevor er die seine unter ihrer Achsel hervorzog. Sein Herz schlug sehr schnell. Es war kein unangenehmes Gefühl.
»Du weißt, dass diese Sklaven Magier sind?«, fragte er.
»Ja.«
»Wie willst du sie dann töten?«
»Ich habe meine eigenen Methoden.«
Cery lächelte grimmig. »Wenn ich meinem Kunden sage, dass ich ihn nicht brauche, um die Mörder zu erledigen, wird er einige schwierige Fragen stellen. Wie zum Beispiel: Wer tut es dann?«
»Wenn er nicht wüsste, dass du einen Sklaven gefunden hast, brauchte er auch nicht zu erfahren, wer das Töten übernommen hat.«
»Aber er weiß es immer, wenn einer auftaucht. Die Wache berichtet ihm von den Opfern. Wenn sie keine Opfer mehr finden, ohne dass er den Mörder getötet hat, wird er sich fragen, warum.«
Sie zuckte die Achseln. »Das wird keine Rolle spielen. Sie schicken die Sklaven jetzt nicht mehr einen nach dem anderen. Ich kann einige von ihnen töten, ohne dass er etwas davon bemerken wird.«
Das waren Neuigkeiten. Schlechte Neuigkeiten. »Wer sind ›sie‹?«
Sie zog die Augenbrauen in die Höhe. »Das hat er dir nicht erzählt?«
Cery lächelte, während er sich im Stillen dafür verfluchte, dass er seine Unwissenheit preisgegeben hatte. »Vielleicht hat er es mir erzählt, vielleicht nicht«, antwortete er. »Ich will hören, was du sagst.«
Ihre
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