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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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in die Magierbibliothek folgte, zog Lord Jullen die Augenbrauen in die Höhe.
    »Ihr habt also eine Assistentin gefunden«, bemerkte er. »Ich dachte, Lorlen hätte Eure Anfrage abgelehnt.«
    »Sonea hat mir aus freien Stücken ihre Hilfe angeboten.«
    »Solltest du nicht eigentlich lernen, Sonea? Ich hätte gedacht, die Novizin des Hohen Lords hätte Wichtigeres zu tun, als Kisten zu schleppen.«
    Sonea sah ihn mit betont ausdruckloser Miene an. »Wüsstet Ihr einen besseren Platz, an dem ich meine freie Zeit verbringen könnte, Mylord?«
    Seine Mundwinkel zuckten. »Solange es sich tatsächlich um freie Zeit handelt.« Er blickte zu Tya hinüber. »Ich mache Schluss für heute. Gute Nacht.«
    »Gute Nacht, Lord Jullen«, erwiderte Tya.
    Als der strenge Magier sie allein gelassen hatte, ging Tya auf den Lagerraum zu. Sonea kicherte.
    »Ich glaube, er ist eifersüchtig.«
    »Eifersüchtig?« Tya drehte sich um und runzelte die Stirn. »Worauf?«
    »Ihr habt eine Assistentin. Und zwar keine Geringere als die Novizin des Hohen Lords.«
    Sie zog eine Augenbraue in die Höhe. »Du hast eine hohe Meinung von dir.«
    Sonea schnitt eine Grimasse. »Ich habe mir meinen Mentor nicht ausgesucht. Aber ich gehe jede Wette ein, dass Jullen ein wenig verstimmt darüber ist, dass Ihr eine willige Helferin gefunden habt.«
    Tya presste die Lippen aufeinander, als versuche sie, ein Lächeln zu unterdrücken. »Dann komm. Wenn du nur herumstehst und große Reden schwingst, wirst du mir wohl kaum von Nutzen sein.«
    Sonea folgte Tya in den Lagerraum, stellte die Kisten auf eine Truhe und machte sich daran, sie auszupacken. Sie widerstand der Versuchung, sich den Schrank mit alten Büchern und Karten näher anzusehen, und konzentrierte sich stattdessen auf ihre Arbeit. Tya hielt mehrmals inne, um zu gähnen.
    »Wie spät seid Ihr gestern Abend denn nun wirklich zu Bett gegangen?«, fragte Sonea.
    »Zu spät«, gestand Tya.
    »Warum überlasst Ihr diese Arbeit nicht einfach mir?«
    Tya sah sie ungläubig an. »Du hast wirklich zu viel Energie, Sonea«, seufzte sie. »Ich sollte dich nicht allein hier zurücklassen - außerdem müsste ich dich einschließen und später zurückkommen, um dich wieder herauszulassen.«
    Sonea zuckte die Achseln. »Ihr werdet mich schon nicht vergessen.« Sie blickte auf die Bücher hinab. »Beim Auspacken der Bücher kann ich Euch helfen, aber nicht beim Katalogisieren. Am besten geht Ihr wieder an Euren Platz zurück und beendet die Arbeit.«
    Tya nickte. »Also gut. In einer Stunde bin ich wieder da, um dich herauszulassen.« Sie lächelte. »Danke, Sonea.«
    Als Tyas Schritte sich entfernten, sah Sonea sich mit wachsender Erregung in der Bibliothek um. Staub hing in der Luft, gelblich gefärbt vom Schein ihrer Lichtkugel. Die Bücherregale erstreckten sich bis in die Dunkelheit hinein, als würden sie niemals ein Ende nehmen.
    Lächelnd kehrte sie in das Lager zurück und packte die Lehrbücher so schnell wie möglich aus. Sie zählte die Minuten, denn ihr war bewusst, dass sie nur eine Stunde Zeit hatte. Sobald die Kisten ausgepackt waren, ließ sie sie stehen und wandte sich dem Schrank zu.
    Sie untersuchte das Schloss sehr genau, sowohl mit den Augen als auch mit ihren Sinnen. Obwohl das nichtmagische Schloss nicht komplizierter war als die Schlösser, die sie in der Vergangenheit aufgebrochen hatte, wusste sie nicht, ob es möglich war, ein magisches Schloss zu manipulieren. Außerdem musste sie befürchten, dass man später feststellen konnte, wer sich daran zu schaffen gemacht hatte.
    Als Cery ihr beigebracht hatte, wie man Schlösser aufbrach, hatte er ihr erklärt, dass sie immer zuerst nach einem anderen Weg suchen müsse. Manchmal gab es schnellere Methoden, ans Ziel zu kommen. Sie suchte nach Scharnieren an den Türen und fluchte leise, als sie sah, dass sie sich innen befanden.
    Sie machte sich daran, die ganze Einheit zu untersuchen, wobei sie besonders auf die Ecken und Kanten achtete. Der Schrank war alt, aber stabil. Nachdenklich schürzte sie die Lippen, dann holte sie sich einen Hocker und stellte sich darauf, so dass sie von oben auf den Schrank blicken konnte. Auch dort konnte sie keine Schwächen entdecken. Seufzend stieg sie wieder hinunter.
    Damit blieben noch die Rückwand und der Sockel. Um unter den Schrank zu blicken, würde sie ihn mit Magie anheben müssen. Obwohl sie sich von den Anstrengungen des vergangenen Abends genug erholt hatte, um den Unterrichtsstoff zu bewältigen,

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