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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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ausgesprochen seltsames Gefühl. Sonea schien es, als nähme sie plötzlich mehr Raum ein. Während sie die Kugel vergrößerte, um ihren Kopf ebenfalls darin einzuschließen, begann ihre Kopfhaut zu kribbeln.
    »Ausgezeichnet. Und jetzt errichtest du einen Schild, der deinen ganzen Körper umfasst.«
    Als sie sich auf ihre Beine konzentrierte, brach ein Teil der Kugel in sich zusammen, aber schon bald hatte sie ihren ganzen Körper in einen leuchtenden Ball gehüllt. Als sie an sich hinunterblickte, stellte sie fest, dass der Schild über ihre Füße hinaus bis in den Boden ging.
    »Großartig!«, rief Rothen. »Jetzt zieh den Schild aus allen Richtungen gleichzeitig wieder in dich hinein.«
    Langsam und nicht ohne dass einige Teile des Schildes früher zusammenbrachen als andere, zog sie die Kugel wieder nach innen, bis sie direkt auf ihrer Haut lag. Rothen nickte nachdenklich.
    »Du hast verstanden, worauf es ankommt«, sagte er. »Du brauchst nur noch ein wenig Übung. Sobald du damit keine Mühe mehr hast, werden wir den Schild mit Abwehrkräften ausstatten. Und jetzt mach es noch einmal.«
     
    Als sich die Tür hinter Sonea schloss, sammelte Rothen seine Bücher und Papiere ein. Nach allem, was er gehört hatte, war Garrels Novize ein geborener Anführer. Es war ein unglückliches, wenn auch kein unerwartetes Zusammentreffen, dass der Junge seine Macht über die Klasse stärkte, indem er sie gegen einen anderen Novizen richtete. Sonea war das nahe liegende Opfer gewesen. Bedauerlicherweise hatte dieser Umstand all ihre Hoffnungen zunichte gemacht, von den anderen akzeptiert zu werden.
    Er seufzte und schüttelte den Kopf. Hatte er sich ganz umsonst abgemüht, ihr eine geschliffenere Ausdrucksweise und bessere Manieren beizubringen als die, die sie in den Hüttenvierteln erlernt hatte? Er hatte Sonea gegenüber immer wieder beteuert, dass sie nur ein oder zwei Freunde zu gewinnen brauche, und ihre Vergangenheit wäre vergessen. Aber er hatte sich geirrt. Ihre Klassenkameraden hatten sie nicht nur zurückgewiesen, sondern sich obendrein auch gegen sie gewandt.
    Auch die Lehrer hatten keine Zuneigung zu ihr gefasst, trotz ihrer außerordentlichen Fähigkeiten. Rothens altem Freund Yaldin zufolge machten Geschichten von Messerstechereien und Diebstählen, die sie in ihrer Kindheit begangen hatte, überall die Runde. Trotzdem durften die Lehrer ihre Ausbildung nicht vernachlässigen. Dafür würde er sorgen.
    - Rothen!
    Rothen hielt jäh inne und konzentrierte sich auf die Stimme in seinem Kopf.
    - Dannyl?
    - Hallo, alter Freund.
    Während Rothen seinen Geist auf die Stimme ausrichtete, wurde sie klarer, und Dannyls Persönlichkeit trat deutlicher hervor. Außerdem wurde die Anwesenheit anderer Magier wahrnehmbar, die Dannyls Ruf ebenfalls aufgefangen hatten, sich aber bald wieder zurückzogen.
    - Ich hatte eigentlich erwartet, dass du dich früher bei mir melden würdest. Ist dein Schiff aufgehalten worden?
    - Nein, ich bin schon vor zwei Wochen angekommen. Allerdings hatte ich seither keine freie Minute mehr. Der erste Botschafter hat so viele Zusammenkünfte und Einweisungen arrangiert, dass ich kaum Schritt halten kann. Ich glaube, er findet es enttäuschend, dass ich tatsächlich bisweilen etwas Schlaf brauche.
    Rothen verkniff sich die Frage, ob der erste Botschafter der Gilde in Elyne tatsächlich so korpulent geworden war, wie man es sich in Imardin erzählte. Bei der Gedankenrede bestand immer die Gefahr, dass andere Magier lauschten.
    - Hast du schon viel von Capia zu sehen bekommen?
    - Ein wenig. Die Stadt ist genauso schön, wie man es allgemein hört. Das Bild einer aus gelbem Stein gebauten Stadt mit blauem Wasser und Booten formte sich in Rothens Geist.
    - Bist du schon bei Hof gewesen?
    - Nein, die Tante des Königs ist vor einigen Wochen gestorben, und er war bisher noch in Trauer. Ich werde ihn heute aufsuchen. Das dürfte interessant werden.
    Eine gewisse Selbstgefälligkeit begleitete diese Worte, und Rothen wusste, dass sein Freund an all die Skandale und Gerüchte über die Menschen am Hof von Elyne dachte, die er bereits vor seiner Abreise aus Kyralia in Erfahrung gebracht hatte.
    - Wie geht es Sonea?
    - Ihre Lehrer rühmen ihre Fähigkeiten, aber sie hat einen Unruhestifter in ihrer Klasse. Er hat die anderen Novizen auf seine Seite gezogen.
    - Kannst du irgendetwas dagegen tun? Mitgefühl und Verständnis waren in Dannyls Worten zu spüren.
    - Sie hat mich soeben gefragt, ob ich ihr dabei

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