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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Velia, deren Augen im Schein der Fackeln glänzten. »Er ist davon überzeugt, dass man ihn nächstes Jahr zum Hauptmann befördern wird.«
    »So bald schon?«, erwiderte Lorlen. »Er hat viel erreicht in den letzten fünf Jahren.«
    Derril lächelte. »Das hat er allerdings. Es tut gut zu sehen, dass unser Jüngster zu einem so verantwortungsbewussten Mann herangewachsen ist - obwohl Velia ihn maßlos verwöhnt.«
    »Ich verwöhne ihn überhaupt nicht mehr«, protestierte sie. »Aber ich werde sehr froh sein, wenn er nicht länger in den Straßen auf Patrouille gehen muss«, fügte sie hinzu. Ihr Lächeln war plötzlich wie weggewischt.
    »Hmmm.« Derril sah seine Frau stirnrunzelnd an. »Da muss ich Velia Recht geben. Die Stadt wird von Jahr zu Jahr gefährlicher. Diese Morde in der letzten Zeit waren so schlimm, dass selbst der mutigste Mann des Nachts seine Türen verschließt.«
    »Morde?«, hakte Lorlen nach.
    »Habt Ihr etwa noch nichts davon gehört?« Derril zog die Augenbrauen hoch. »Das wundert mich. Schließlich herrscht in der Stadt große Aufregung deswegen.«
    Lorlen schüttelte den Kopf. »Möglich, dass man mir davon erzählt hat, aber ich war in letzter Zeit vollauf mit den Ereignissen in der Gilde beschäftigt. Was die Angelegenheiten der Stadt betrifft, bin ich nicht auf dem Laufenden.«
    »Ihr solltet zusehen, dass Ihr öfter mal aus Eurem Bau herauskommt«, meinte Derril missbilligend. »Es überrascht mich, dass diese Vorfälle nicht Euer Interesse erregt haben. Es heißt, es seien die schlimmsten Mordfälle, die die Stadt seit mehreren hundert Jahren erlebt hat. Velia und ich wissen durch Barran natürlich mehr darüber.«
    Lorlen verkniff sich ein Lächeln. Derril fand großes Vergnügen daran, die »geheimen« Informationen weiterzugeben, die er von seinem Sohn erhielt. Und mehr noch, er genoss es, stets der Erste zu sein, der Neuigkeiten erfuhr. Wie sehr es ihn befriedigt haben musste, der Erste gewesen zu sein, der dem Administrator der Magiergilde von diesen Verbrechen berichtete! »Dann solltet Ihr mir besser mehr darüber erzählen - bevor noch jemand von meiner Unwissenheit erfährt«, erklärte Lorlen.
    Derril beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf die Knie. »Das Beängstigende an diesem Mörder ist, dass er eine Art Ritual vollzieht, wenn er seine Opfer tötet. Vor zwei Tagen ist eine Frau Zeugin eines dieser Morde gewesen. Sie hatte gerade in der Kleiderkammer zu tun gehabt, als sie hörte, dass ihr Dienstherr mit einem Fremden kämpfte. Als ihr klar wurde, dass die beiden ins Zimmer kommen würden, versteckte sie sich in einem Schrank. Sie sagte, der Fremde habe ihren Herrn gefesselt und dann ein Messer gezogen, um ihm das Hemd aufzuschneiden. Anschließend habe der Mann kleine Kratzer in den Körper seines Opfers geritzt, fünf auf jede Schulter.« Derril legte die Finger auf seine Schulter. »An diesen Schnittwunden erkennt die Garde, dass es sich immer um denselben Mörder handelt. Die Frau berichtete weiter, der Mörder habe die Finger auf die Schnittwunden gelegt und dabei eine Formel gemurmelt. Nachdem er seinen eigenartigen Gesang beendet hatte, habe er dem Mann die Kehle durchgeschnitten.«
    Velia räusperte sich angeekelt und stand auf. »Entschuldigt mich, aber diese Geschichte macht mir Angst.« Sie eilte ins Haus.
    »Die Dienerin hat noch mehr gesagt«, fügte Derril hinzu. »Ihrer Meinung nach war der Mann bereits tot, als der Mörder ihm die Kehle aufschlitzte. Barran sagt, die Schnittwunden an den Schultern des Mannes genügten nicht, um jemanden zu töten, und es gebe auch keine Hinweise auf Gift. Ich glaube, er ist zu dem Schluss gekommen, dass der Mann das Bewusstsein verloren haben muss. Ich selbst wäre gewiss halb tot gewesen vor Angst... Ist alles in Ordnung mit Euch, Lorlen?«
    Lorlen zwang seine starren Gesichtsmuskeln zu einem Lächeln. »Ja«, log er. »Ich kann nur nicht fassen, dass ich bisher noch nichts von diesen Vorfällen gehört habe. Konnte die Frau den Mörder beschreiben?«
    »Sie wusste nichts, was Barran weitergeholfen hätte. Sie meinte, sie habe kaum etwas sehen können, weil es dunkel war und sie durch ein Schlüsselloch schaute, aber der Mann habe dunkles Haar gehabt und sei schäbig gekleidet gewesen.«
    Lorlen atmete tief durch. »Und er hat irgendwelche Formeln gemurmelt, sagt Ihr. Wie seltsam.«
    Derril nickte. »Bevor Barran der Garde beigetreten ist, hatte ich keine Ahnung, dass es so viel Verdorbenheit auf der Welt gibt.

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