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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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einige von ihnen machten eine elegante Verbeugung in seine Richtung.
    Hier und da entdeckte er Roben der Gilde, Frauen in Grün, Männer in Rot oder Purpur. Den Magiern, die ihn grüßten, nickte er seinerseits höflich zu. An jeder Tür standen uniformierte Wachen, die das Geschehen aufmerksam verfolgten. Einzelne Musikanten wanderten umher, spielten auf Saiteninstrumenten oder sangen leise. Ein Kurier, dessen Gesicht schweißüberströmt war, eilte vorbei.
    Am Ende der Halle angekommen, führte Errend Dannyl durch einen weiteren Torbogen in einen kleineren Raum. Dort fanden sie sich einer Doppeltür gegenüber, die das Zeichen des Königs von Elyne trug: einen Fisch, der über eine Traube praller Weinbeeren sprang. Ein Wachposten, auf dessen Brustpanzer das gleiche Zeichen zu sehen war, trat vor und fragte nach Dannyls Namen.
    »Lord Dannyl, zweiter Botschafter der Gilde in Elyne«, erwiderte Errend.
    Es klingt wirklich beeindruckend, dachte Dannyl. Mit einem Gefühl leichter Erregung folgte er Errend durch den Raum. Zwei Höflinge wurden von einer gepolsterten Bank verscheucht, und der Wachposten bedeutete den Magiern, dort Platz zu nehmen. Errend ließ sich mit einem Seufzer auf der Bank nieder.
    »Hier werden wir warten«, sagte er.
    »Wie lange?«
    »So lange, wie es dauert. Man wird dem König nach seiner jetzigen Audienz unsere Namen zuflüstern. Wenn er den Wunsch hat, uns sofort zu sehen, wird man uns aufrufen. Wenn nicht...« Errend zuckte die Achseln und deutete auf die anderen Menschen im Raum. »Dann warten wir, bis wir an die Reihe kommen, oder wir fahren wieder nach Hause.«
    Frauenstimmen und Gelächter erfüllten den Raum. Auf einer Bank gegenüber saßen einige Elynerinnen und lauschten dem leisen Gesang eines bunt gekleideten Musikanten, der im Schneidersitz vor ihren Füßen hockte und seine Kunst zum Besten gab.
    Nach überraschend kurzer Zeit erklang die donnernde Stimme der königlichen Wache: »Der Botschafter der Gilde in Elyne!«
    Errend erhob sich, und Dannyl folgte ihm durch den Raum. Der Wachposten bedeutete ihnen zu warten und verschwand hinter der Tür.
    Dannyl hörte, dass auf der anderen Seite zuerst Errends Titel ausgerufen wurde, dann sein eigener. Es folgte eine kurze Pause, und schließlich kam der Wachposten zurück und geleitete sie durch die Tür.
    Der Audienzsaal selbst war kleiner als der Vorraum. Zu beiden Seiten standen Tische, an denen mehrere Männer in mittlerem oder fortgeschrittenem Alter saßen - die Ratgeber des Königs. In der Mitte befand sich ein weiterer Tisch mit Dokumenten, Büchern und einem Teller mit Süßigkeiten. An diesem Tisch saß auf einem großen, gepolsterten Stuhl der König. Zwei Magier standen hinter ihm und beobachteten jede Bewegung im Raum.
    Dannyl folgte Errends Beispiel und blieb stehen, um sich auf ein Knie niederzulassen. Es war viele Jahre her, dass er das letzte Mal vor einem König gekniet hatte. Damals war er ein Kind gewesen und hatte seinen Vater an den kyralischen Hof begleiten dürfen. Als Magier war es ihm zur Selbstverständlichkeit geworden, dass alle Menschen, mit Ausnahme anderer Magier, sich vor ihm verneigten. Obwohl er kein besonders großes Verlangen danach verspürte, solche Gesten der Unterwürfigkeit von anderen zu empfangen, fand er es doch seltsam kränkend, wenn sie es nicht taten, als sei es ein Verstoß gegen die Regeln allgemeiner Höflichkeit.
    Aber die Notwendigkeit, vor einem anderen Menschen niederzuknien, war demütigend, und das war ein Gefühl, an das er nicht gewöhnt war. Er konnte nicht umhin zu denken, wie befriedigend es für einen König in solchen Augenblicken sein musste, zu den wenigen Menschen der Allianz zu gehören, vor denen ein Magier das Knie beugte.
    »Erhebt Euch.«
    Als Dannyl wieder aufgestanden war, stellte er fest, dass der König ihn voller Interesse musterte. Marend war über fünfzig Jahre alt, und weiße Strähnen zogen sich durch sein rotbraunes Haar. Sein Blick jedoch war wachsam und intelligent.
    »Willkommen in Elyne, Botschafter Dannyl.«
    »Ich danke Euch, Hoheit.«
    »Wie war Eure Reise?«
    Dannyl dachte kurz nach. »Gute Winde, keine Stürme. Erfreulich ereignislos.«
    Der Mann kicherte. »Ihr hört Euch an wie ein Matrose, Botschafter Dannyl.«
    »Es war auch eine sehr bildende Reise.«
    »Und womit wollt Ihr Eure Zeit in Elyne verbringen?«
    »Wenn ich mich nicht um die Angelegenheiten kümmern muss, die in meinen Aufgabenbereich fallen, werde ich die Stadt und ihre

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