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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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zu folgen, dann machte er sich auf den Weg hinüber zum Quartier der Magier.
    Die Türen öffneten sich vor ihnen. Da er wusste, dass die beiden anderen Magier wie Wächter hinter ihm hergingen, folgte er dem Mann in Blau eine kurze Treppe hinauf in den oberen Stock. Sie gingen durch einen breiten Korridor und blieben vor einer der vielen schlichten Türen stehen. Der ältere Magier legte eine Hand auf den Knauf, und die Tür schwang auf.
    Auf der anderen Seite lag ein behaglich eingerichtetes Zimmer mit gepolsterten Sesseln und kostbaren Möbeln. In einem der Sessel saß Sonea. Als sie Cery sah, lächelte sie.
    »Geh nur hinein«, sagte der blaugewandete Magier.
    Mit immer noch wild hämmerndem Herzen trat Cery in den Raum. Als die Tür sich hinter ihm schloss, drehte er sich um und fragte sich, ob er soeben in eine Falle gegangen war.
    »Cery«, flüsterte Sonea. »Wie schön, dich zu sehen.«
    Er wandte sich zu ihr um, um sie zu betrachten. Sie lächelte abermals, aber das Lächeln verblasste sehr schnell.
    »Setz dich, Cery. Ich habe Rothen gebeten, mir zu erlauben, mit dir zu reden. Ich habe ihm versichert, dass du so lange weiter versuchen würdest, mich zu retten, bis ich dir erklärt habe, warum ich nicht fortgehen kann.« Sie deutete auf einen Sessel.
    Widerstrebend nahm er Platz. »Warum kannst du nicht fort?«
    Sie seufzte. »Ich weiß nicht, ob ich es dir so erklären kann, dass es einen Sinn ergibt.« Sie lehnte sich in dem Sessel zurück. »Magier müssen lernen, ihre Magie zu kontrollieren, und nur andere Magier können es ihnen beibringen, denn Kontrolle ist etwas, das man von Geist zu Geist unterrichten muss. Wenn ein Magier nicht lernt, seine Kräfte zu kontrollieren, wird seine Magie aktiv, sobald er irgendetwas fühlt. Die Magie nimmt einfache, gefährliche Formen an und wird immer stärker. Bis man am Ende...« Sie schnitt eine Grimasse. »An dem Tag, an dem sie mich gefunden haben, wäre ich... Ich wäre um ein Haar gestorben, Cery. Sie haben mich gerettet.«
    Cery fröstelte. »Ich habe es gesehen, Sonea. Die Häuser - sie sind alle weg.«
    »Es wäre noch schlimmer geworden, wenn sie mich nicht gefunden hätten. Menschen wären gestorben. Viele Menschen.«
    Er blickte auf seine Hände hinab. »Das heißt, du kannst nicht nach Hause gehen.«
    Sie kicherte - ein so unerwartet fröhlicher Laut, dass er sie erstaunt anstarrte.
    »Es wird mir schon nichts zustoßen«, sagte sie. »Sobald ich die Kontrolle meiner Magie erlernt habe, wird keine Gefahr mehr von mir ausgehen. Außerdem erfahre ich, wie die Dinge hier funktionieren.« Sie zwinkerte ihm zu. »Aber erzähl mir doch, wo hängst du denn jetzt so rum?«
    Er grinste. »Da, wo ich immer rumhänge. Im besten Bolhaus außerhalb der Stadtmauern.«
    Sie nickte. »Und dein... Freund? Gibt er dir immer noch Arbeit?«
    »Ja.« Cery schüttelte den Kopf. »Aber wenn er herausfindet, was ich heute Abend getan habe, wird sich das vielleicht ändern.«
    Während sie über diese Bemerkung nachdachte, erschienen die vertrauten Sorgenfalten zwischen ihren Brauen. Cery spürte, wie irgendetwas sein Herz so fest umklammerte, dass es wehtat. Er ballte die Fäuste und wandte den Blick ab. Er hätte ihr gern von all den Schuldgefühlen und der Angst erzählt, die ihn quälten, seit man sie gefangen hatte, aber der Gedanke, dass sie vielleicht belauscht wurden, machte ihm das Sprechen unmöglich.
    Er sah sich noch einmal in dem luxuriös eingerichteten Raum um und tröstete sich damit, dass man sie zumindest gut behandelte. Sie gähnte. Ihm fiel wieder ein, wie spät es war.
    »Dann gehe ich wohl besser mal.« Er stand auf, hielt jedoch noch einmal inne, denn er wollte sie nicht verlassen.
    Sie lächelte, und diesmal war es ein trauriges Lächeln. »Sag den anderen, dass es mir gut geht.«
    »Das tue ich.«
    Er konnte sich nicht von der Stelle rühren. Ihr Lächeln verblasste ein wenig, dann deutete sie auf die Tür. »Ich komme schon zurecht, Cery. Vertrau mir. Und jetzt geh.«
    Irgendwie zwang er sich, zur Tür zu treten und zu klopfen. Die Tür schwang nach innen auf. Die drei Magier musterten ihn forschend.
    »Soll ich unseren Besucher zum Tor begleiten?«, erbot sich Fergun.
    »Ja, danke«, antwortete der blaugewandete Magier.
    Eine Lichtkugel erschien über Ferguns Kopf. Er sah Cery erwartungsvoll an. Cery drehte sich noch einmal nach dem Magier in Blau um und zögerte.
    »Vielen Dank.«
    Der Magier nickte zur Antwort. Cery wandte sich um und ging, gefolgt

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