Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild
Fergun.«
»Ihr seid ein Magier?«
»Ja, wenn auch kein Magier, wie Rothen einer ist.« Er legte eine Hand auf seine Brust.
Sonea runzelte die Stirn. »Ihr seid ein Krieger?«
Fergun lächelte. Er war viel jünger als Rothen, stellte sie fest, und recht attraktiv. Sein Haar war hell und säuberlich gekämmt, und seine Gesichtszüge wirkten gleichzeitig elegant und stark. Sie wusste, dass sie ihn schon einmal gesehen hatte, konnte sich aber nicht daran erinnern, wo.
»Das bin ich«, sagte er. »Aber das ist nicht der Unterschied, von dem ich spreche.« Er legte eine Hand aufs Herz. »Ich bin auf deiner Seite.«
»Und Rothen ist es nicht?«
»Nein, obwohl er es durchaus gut meint«, antwortete er. »Rothen gehört zu der Art Menschen, die glauben zu wissen, was das Beste für andere ist, insbesondere für eine junge Frau wie dich. Ich dagegen betrachte dich als Erwachsene, der man gestatten sollte, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen.« Er zog eine Augenbraue hoch. »Willst du mich anhören, oder soll ich dich in Ruhe lassen?«
Obwohl ihr Herz immer noch raste, nickte sie und deutete auf die Sessel. »Bleibt«, sagte sie. »Ich werde Euch anhören.«
Er neigte höflich den Kopf, dann ließ er sich in einen Sessel sinken. Sonea nahm in dem Sessel ihm gegenüber Platz und sah ihn erwartungsvoll an.
»Zunächst einmal: Hat Rothen dir erklärt, dass du der Gilde beitreten kannst?«, fragte er.
»Ja.«
»Und hat er dir auch erzählt, was du tun musst, um Magierin zu werden?«
Sie zuckte die Achseln. »Ein wenig. Man muss ein Gelübde ablegen, und die Ausbildung dauert mehrere Jahre.«
»Und du weißt, was du in diesem Gelübde schwören musst?«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein, aber das spielt auch keine Rolle. Ich habe nicht die Absicht, der Gilde beizutreten.«
Er blinzelte. »Du willst der Gilde nicht beitreten?«, wiederholte er.
»Nein.«
Er nickte langsam und lehnte sich in seinem Sessel zurück. Eine Weile schwieg er nachdenklich, dann blickte er wieder zu ihr hinüber. »Darf ich fragen, warum nicht?«
Sonea musterte ihn eingehend. Rothen hatte ihr erklärt, dass viele der Magier überrascht sein würden, wenn sie das Angebot der Gilde ausschlug. »Ich will nach Hause zurück«, antwortete sie.
Wieder nickte er. »Du weißt, dass die Gilde keinen Magier duldet, der sich ihrem Einfluss entzieht?«
»Ja«, erwiderte sie. »Das weiß jeder.«
»Dann weißt du auch, dass man dir nicht einfach gestatten wird, von hier fortzugehen.«
»Ich werde meine Kräfte nicht benutzen können, daher werde ich keine Bedrohung darstellen.«
Er zog die Augenbrauen in die Höhe. »Dann hat Rothen dir also erzählt, dass die Gilde deine Kräfte blockieren wird?«
Sonea runzelte die Stirn. Ihre Kräfte blockieren?
Fergun spitzte die Lippen. »Nein? Das hatte ich mir gedacht. Er sagt dir nur einen Teil der Wahrheit.« Er beugte sich vor. »Die Höheren Magier werden deine Kräfte in dir in einen Käfig stecken, so dass du keinen Zugriff mehr darauf hast. Das ist... keine angenehme Prozedur, ganz und gar nicht, und du wirst für den Rest deiner Tage mit diesem Käfig leben müssen. Verstehst du, auch wenn du nicht wissen wirst, wie du Magie wirken kannst, besteht doch immer die Möglichkeit, dass du von allein darauf kommst, wie du deine Kräfte benutzen kannst. Oder aber du findest einen wilden Magier, der bereit ist, dich zu unterrichten - obwohl Letzteres höchst unwahrscheinlich ist. Das Gesetz verlangt von der Gilde, dafür Sorge zu tragen, dass du keine Magie benutzen kannst, selbst wenn du alle Hilfe hättest, die du dazu brauchtest.«
Während er sprach, hatte sich ein bohrendes Gefühl der Kälte in Sonea ausgebreitet. Sie dachte darüber nach, was Rothen ihr erzählt hatte. Hatte er die Wahrheit wirklich mit Absicht so formuliert, dass sie weniger erschreckend klang? Wahrscheinlich. Ihr Argwohn wuchs, als sie sich plötzlich an etwas erinnerte: Rothen hatte die Möglichkeit, dass die Gilde sie freigeben würde, lediglich laut ausgesprochen. Sie hatte es nicht in seinen Gedanken gelesen und wusste daher nicht, ob er tatsächlich die Wahrheit gesagt hatte …
Sie blickte zu dem rotgewandeten Magier auf. Wie konnte sie irgendetwas von dem glauben, was er sagte? Andererseits fiel ihr kein Grund ein, warum er sie hätte belügen sollen, da sie die Wahrheit in jedem Fall selbst herausfinden würde, sobald sie Kontrolle gelernt hatte.
»Warum erzählt Ihr mir das?«
Er bedachte sie mit einem verzerrten
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