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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Abend niemanden sehen willst, kann ich ihn bitten, ein andermal zu kommen«, hatte er ihr angeboten.
    Sie hatte den Kopf geschüttelt. »Nein, ich würde mich sehr freuen, Euren Freund kennen zu lernen.«
    Angenehm überrascht von ihrer Reaktion, hatte er versucht, den Unterricht fortzusetzen. Es war ihr immer noch schwer gefallen, sich auf die Übungen zu konzentrieren, und er hatte ihre wachsende Ungeduld gespürt. Jedes Mal, wenn sie eine Pause gemacht hatten, war Sonea zum Fenster zurückgekehrt, um hinauszublicken.
    Während er sie verstohlen beobachtete, überlegte er, wie lange sie nun schon in seinem Quartier eingesperrt war. Es war leicht, zu vergessen, dass diese Räume für Sonea ein Gefängnis waren. Sie musste ihrer Umgebung inzwischen müde sein, und wahrscheinlich langweilte sie sich auch.
    Was bedeutete, dass dies ein guter Zeitpunkt war, um ihr Dannyl vorzustellen. Auf jene, die ihn nicht kannten, wirkte der hochgewachsene Magier einschüchternd, aber mit seiner freundlichen Art gelang es ihm im Allgemeinen sehr schnell, die Menschen für sich einzunehmen. Rothen hoffte, dass Sonea sich an Dannyl gewöhnen würde, bevor Lorlen seinen ersten Besuch machte.
    Und danach? Rothen lächelte. Danach würde er mit ihr hinausgehen und ihr die Gilde zeigen.
    Ein Klopfen unterbrach seine Gedanken. Er erhob sich und öffnete die Haupttür. Dannyl stand draußen, und er wirkte ein wenig angespannt.
    »Du bist früh dran«, bemerkte Rothen.
    Dannyls Augen leuchteten auf. »Soll ich wieder gehen?«
    Rothen schüttelte den Kopf. »Nein, komm herein.«
    Rothen drehte sich um und beobachtete Soneas Gesicht, während Dannyl in den Raum trat. Sie musterte den fremden Magier von Kopf bis Fuß.
    »Dannyl, das ist Sonea«, sagte er.
    »Es ist mir eine Ehre, dich kennen zu lernen«, erwiderte Dannyl und neigte den Kopf.
    Sonea nickte. »Ganz meinerseits.« Ihre Augen wurden ein wenig schmaler, und ein Lächeln stahl sich auf ihre Züge. »Ich glaube, wir sind uns schon einmal begegnet.« Sie senkte den Blick. »Wie geht es Eurem Bein?«
    Dannyl blinzelte, dann begannen seine Mundwinkel zu zucken. »Besser, vielen Dank.«
    Rothen presste die Hand auf den Mund und versuchte erfolglos, ein Lachen zu ersticken. So gut es eben ging, machte er ein Husten daraus, bevor er auf die Sessel deutete. »Setzt euch. Ich werde uns Sumi machen.«
    Sonea nahm in einem Sessel Dannyl gegenüber Platz. Die beiden beäugten einander wachsam. Rothen ging zu einem Beistelltisch hinüber und stellte alles, was man zur Zubereitung von Sumi benötigte, auf ein Tablett.
    »Wie geht der Unterricht voran?«, fragte Dannyl.
    »Gut, denke ich. Und was ist mit Euch?«
    »Mit mir?«
    »Ihr vertretet doch Rothen in seiner Klasse, nicht wahr?«
    »Oh. Ja. Es ist... eine Herausforderung. Ich habe noch nie zuvor jemanden unterrichtet, deshalb kommt es mir so vor, als müsste ich mehr lernen als die Novizen.«
    »Womit beschäftigt Ihr Euch denn normalerweise?«
    »Mit Experimenten. Es sind vor allem kleinere Projekte. Manchmal helfe ich bei größeren Arbeiten.«
    Rothen brachte das Tablett an den Tisch und setzte sich. »Erzähl ihr von dem Gedankendrucker«, schlug er vor.
    »Oh, das ist lediglich ein Hobby.« Dannyl machte eine wegwerfende Handbewegung. »Dafür interessiert sich sonst niemand.«
    »Worum geht es denn dabei?«, wollte Sonea wissen.
    »Es ist eine Methode, um Bilder aus dem Geist eines Menschen auf Papier zu übertragen.«
    Soneas Augen leuchteten auf. »Kann man so etwas tun?«
    Dannyl nahm eine Tasse Sumi von Rothen entgegen. »Nein, noch nicht. Viele Magier haben es im Laufe der Jahrhunderte versucht, aber niemand konnte bisher eine Substanz finden, die geeignet ist, ein Bild dauerhaft festzuhalten.« Er nahm einen Schluck von dem heißen Getränk. »Ich habe ein spezielles Papier aus den Blättern der Anivope-Rebe hergestellt, das ein Bild über einige Tage hinweg festhalten kann, aber bereits nach zwei Stunden verschwimmen die Konturen, und die Farben verlieren ihre Leuchtkraft. Im Idealfall müsste das Bild unbegrenzt haltbar sein.«
    »Zu welchem Zweck würdet Ihr das Verfahren denn einsetzen wollen?«
    Dannyl zuckte die Achseln. »Zunächst einmal zur Identifikation. Ein solches Verfahren wäre zum Beispiel bei unserer Suche nach dir äußerst vorteilhaft gewesen. Rothen war der Einzige von uns, der dich gesehen hatte. Wenn er in der Lage gewesen wäre, Bilder von dir anzufertigen, hätten wir sie mitnehmen und den Leuten zeigen

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