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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Lächeln. »Wie ich schon sagte, ich bin auf deiner Seite. Du musst die Wahrheit erfahren, und... ich kann dir eine Alternative anbieten.«
    Sie richtete sich auf. »Welche Alternative?«
    Er schürzte die Lippen. »Es wird nicht einfach sein. Hat Rothen dir bereits erklärt, was es bedeutet, wenn ein Magier zum Mentor eines Novizen wird?«
    Sonea schüttelte den Kopf.
    Fergun verdrehte die Augen. »Er hat dir überhaupt nichts erklärt! Hör mir zu.« Er beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf die Knie. »Als Mentor hat ein Magier die Möglichkeit, die Ausbildung eines Novizen zu überwachen. Rothen hat gleich nach der Säuberung den Antrag gestellt, dass man ihn zu deinem Mentor bestimmen möge. Als ich davon erfuhr, habe ich beschlossen, seinen Anspruch anzufechten. Damit habe ich die Gilde gezwungen, eine Anhörung - eine Versammlung - einzuberufen, bei der darüber entschieden wird, wer von uns beiden zu deinem Mentor bestimmt wird. Du wirst mir helfen, meine Forderung durchzusetzen, dann -«
    »Warum sollte man eine Anhörung abhalten, wenn ich der Gilde doch gar nicht beitreten will?«, warf Sonea ein.
    Er breitete versöhnlich die Hände aus. »Lass mich ausreden, Sonea.« Er holte tief Luft, dann fuhr er fort: »Wenn du dich weigerst, der Gilde beizutreten, wird man deine Kräfte blockieren und dich zu den Hütten zurückschicken. Wenn du dich dagegen zum Bleiben bereit erklärst und man mich zu deinem Mentor bestimmt, kann ich dir helfen.«
    Sonea runzelte die Stirn. »Wie?«
    Er lächelte. »Du wirst einfach eines Tages verschwinden. Wenn du willst, kannst du in die Hüttenviertel zurückkehren. Ich werde dir eine Methode zeigen, wie du deine Magie vor der Gilde verborgen halten kannst - was bedeutet, dass man deine Kräfte nicht blockieren wird. Am Anfang wird man Jagd auf dich machen, aber wenn du klug bist, wird man dich beim nächsten Mal nicht finden.«
    Sie starrte ihn ungläubig an. »Aber damit brecht Ihr die Gesetze der Gilde.«
    Er nickte langsam. »Das ist mir bewusst.« Verschiedene Gefühle spiegelten sich auf seinem Gesicht wider. Schließlich erhob er sich und trat ans Fenster. »Es gefällt mir nicht, wenn Menschen dazu gezwungen werden, etwas zu sein, was sie nicht sein wollen«, fuhr er fort. »Sieh dir das an.« Er durchquerte den Raum und streckte ihr die Hände hin. Die Haut auf den Innenflächen war schwielig und voller Narben.
    »Schwertkampf. Ich bin ein Krieger, wie du so scharfsinnig bemerkt hast. Diese Disziplin entspricht am ehesten dem, was ich mir einmal für mein Leben gewünscht habe. Als Junge habe ich davon geträumt, Schwertkämpfer zu werden. Ich habe jeden Tag viele Stunden geübt und davon geträumt, einmal von den größten Lehrern ausgebildet zu werden.«
    Er seufzte und schüttelte den Kopf. »Dann wurde mein magisches Potenzial entdeckt. Es war nicht besonders groß, aber meine Eltern wollten einen Magier in der Familie haben. Ich würde ihrem Haus großes Ansehen einbringen, sagten sie. Also zwang man mich, der Gilde beizutreten. Ich war zu jung, um mich dagegen aufzulehnen, zu unsicher, um wirklich davon überzeugt zu sein, dass die Magie nicht meine wahre Berufung war. Meine Kräfte sind nicht stark, und obwohl ich gelernt habe, sie geschickt zu nutzen, finde ich keinen Gefallen daran. Ich habe mich weiter in den Kampfkünsten geübt, obwohl die meisten Magier nur Verachtung für einen ehrlichen Kampf Mann gegen Mann übrig haben. Aber ich halte daran fest, denn näher kann ich meinem Lebenstraum nicht kommen.«
    Er sah zu ihr auf, und seine Augen leuchteten. »Ich werde nicht zulassen, dass Rothen dir das Gleiche antut. Wenn du der Gilde nicht beitreten willst, dann werde ich dir bei der Flucht helfen. Aber du musst mir vertrauen. Die Gesetze und die Politik der Gilde sind kompliziert und verwirrend.« Er kehrte zu seinem Sessel zurück, nahm aber nicht wieder Platz. »Also, soll ich dir helfen?«
    Sonea blickte auf den Tisch hinab. Ferguns Geschichte und die Leidenschaft, mit der er sie vorgetragen hatte, hatten sie beeindruckt, aber einige Teile davon bereiteten ihr Unbehagen. Sie würde abermals zum Flüchtling werden, um ihre Magie zu behalten. War es das wirklich wert?
    Dann überlegte sie, was Cery dazu sagen würde. Warum sollten die höheren Klassen allein ein Anrecht auf Magie haben? Wenn die Gilde keine Vertreter der unteren Klassen akzeptierte, warum sollten diese Menschen dann nicht ihre eigenen Magier haben?
    »Ja.« Sie sah ihm in die Augen.

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