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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Rothen ihr tatsächlich etwas vorenthalten.
    Allerdings verstand sie, warum er das getan hatte. Das Wissen, dass Magier sich an ihrem Geist zu schaffen machen würden, hätte es ihr sehr erschwert, Rothen zu vertrauen.
    Aber Fergun hatte Recht gehabt...
    »Hast du irgendwelche Fragen, Sonea?«, erkundigte sich Lorlen.
    Sie zögerte, denn ihr war inzwischen etwas anderes wieder eingefallen, das Fergun gesagt hatte. »Diese Blockade ist nicht... unangenehm?«
    Er schüttelte den Kopf. »Du wirst nichts spüren. Wenn du später versuchst, Magie zu wirken, wirst du einen inneren Widerstand wahrnehmen, der jedoch nicht schmerzhaft ist. Da du nicht daran gewöhnt bist, Magie zu benutzen, bezweifle ich, dass dir die Blockade überhaupt auffallen wird.«
    Sonea nickte. Der Administrator musterte sie schweigend, dann lächelte er. »Ich werde nicht versuchen, dich zum Bleiben zu überreden«, fuhr er fort. »Du sollst nur wissen, dass hier ein Platz für dich ist, wenn du willst. Hast du sonst noch Fragen?«
    Sonea schüttelte den Kopf. »Nein. Vielen Dank, Administrator.«
    Er stand auf, und seine Roben raschelten. »Mich rufen meine Pflichten. Ich werde dich später noch einmal besuchen, Sonea. Vielleicht haben wir dann mehr Zeit zum Reden.«
    Sie nickte und sah zu, wie Rothen den Administrator aus dem Raum geleitete. Als sich die Tür hinter Lorlen geschlossen hatte, wandte Rothen sich wieder Sonea zu.
    »Nun, was hältst du von Lorlen?«
    Sie dachte nach. »Er wirkt nett, aber er ist sehr förmlich.«
    Rothen kicherte. »Ja, bisweilen ist er das allerdings.«
    Er ging in sein Schlafzimmer hinüber, und als er zurückkam, trug er einen Umhang. Zu Soneas Überraschung hatte er einen zweiten Umhang über dem Arm.
    »Steh auf«, sagte er. »Ich möchte sehen, ob er dir passt.«
    Sonea ließ sich den Umhang um die Schultern legen. Er reichte fast bis zum Boden.
    »Ein wenig zu lang. Ich werde ihn kürzen lassen. Für den Augenblick musst du einfach aufpassen, dass du nicht darüber stolperst.«
    »Der Umhang ist für mich?«
    »Ja. Als Ersatz für deinen alten.« Er lächelte. »Du wirst ihn brauchen. Es ist ziemlich kalt draußen.«
    Sie sah ihn scharf an. »Draußen?«
    »Ja«, erwiderte er. »Ich dachte, wir machen einen Spaziergang. Würde dir das gefallen?«
    Sie nickte und wandte den Blick ab, weil sie nicht wollte, dass er ihr Gesicht sah. Der Gedanke, nach draußen zu kommen, erfüllte sie mit einer tiefen Sehnsucht. Sie hatte noch keine drei Wochen in diesen Räumen zugebracht, aber es kam ihr so vor, als wären es Monate gewesen.
    »Unten werden wir Dannyl treffen«, erklärte er, während er die Tür öffnete.
    »Jetzt?«
    Er winkte sie zu sich heran. Sonea holte tief Luft und ging auf die Tür zu.
    Anders als beim letzten Mal war der Korridor heute nicht verlassen. Einige Schritte rechts von ihnen standen zwei Magier, und eine Frau in gewöhnlicher Kleidung, die zwei kleine Kinder an der Hand hielt, kam ihnen entgegen. Und alle starrten Sonea voller Überraschung und Neugier an.
    Rothen nickte den Leuten zu und machte sich auf den Weg in Richtung Treppe. Sonea, die ihm folgte, widerstand der Versuchung, sich umzudrehen. Diesmal tauchten keine schwebenden Magier auf, als sie die Treppe hinuntergingen. Stattdessen wurden sie an der untersten Stufe von einem vertrauten, hochgewachsenen Mann erwartet.
    »Guten Abend, Sonea«, sagte Dannyl lächelnd.
    »Guten Abend«, erwiderte sie.
    Dannyl deutete mit weit ausladender Geste auf zwei große Türen am Ende des Korridors. Die Türen schwangen langsam auf, und ein kalter Windstoß wehte durch den Gang.
    Den Innenhof, den sie jetzt betraten, hatte Sonea schon einmal gesehen, als sie mit Cery die Gilde erkundet hatte. Damals war es dunkel gewesen. Jetzt lag ein dämmriges Zwielicht über der Szenerie, so dass ihre Umgebung ihr seltsam gedämpft und unwirklich erschien.
    Draußen angelangt, drang die kalte Luft sofort durch Soneas Kleidung. Obwohl sie sogleich zu zittern begann, war ihr die Kälte durchaus willkommen. Endlich wieder im Freien ...
    Wärme strich über ihre Haut. Erstaunt sah sie sich um, konnte aber nichts entdecken, was die Veränderung erklärt hätte. Rothen beobachtete sie.
    »Ein simpler Trick«, erklärte er ihr. »Es ist ein magischer Schild, der die Wärme festhält. Man kann ihn betreten und auch wieder verlassen. Versuch es einmal.«
    Sie machte einige Schritte zurück in Richtung der Türen und spürte die Kälte auf ihrem Gesicht. Ihr Atem formte

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