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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Loyalität gehört der Gilde und dem König. Obwohl sie nicht glaubte, dass er sie würde einsperren wollen, zweifelte sie nicht daran, dass er es tun würde, wenn man es ihm befahl.
    Oder war es der Gedanke, ein Gelübde zu brechen, der ihr so sehr missfiel? Harrin und seine Freunde betrogen und stahlen ständig, aber den Bruch eines Schwurs betrachteten sie als unverzeihliches Vergehen. Um ihr Ansehen bei den anderen nicht zu verlieren, taten sie alles in ihrer Macht Stehende, um zu verhindern, dass irgendjemand ein solches Gelübde von ihnen verlangte.
    Wenn sich ein Gelübde allerdings nicht vermeiden ließ, konnte man nur hoffen, dass der Schwur nachlässig formuliert war, um auf diese Weise peinlichen Situationen zu entgehen …
    »Du bist sehr still heute Abend«, bemerkte Rothen plötzlich. »Keine Fragen?«
    Sonea sah Rothen an und stellte fest, dass er sie voller Zuneigung beobachtete. Sein Lächeln gab schließlich den Ausschlag für sie: Es wurde Zeit, das Risiko einzugehen, einige unerwartete Fragen zu stellen.
    »Ich habe über das Gelübde nachgedacht, das die Magier ablegen.«
    Zu ihrer Erleichterung deutete nichts in seiner Miene darauf hin, dass er Verdacht geschöpft hatte. Vielmehr schien er überrascht zu sein. »Genau genommen gibt es zwei Gelübde. Das Novizengelübde und das Magiergelübde. Eins legt man ab, wenn man als Novize der Gilde beitritt, das andere bei Abschluss der Ausbildung.«
    »Was muss man in seinem Schwur versprechen?«
    »Vier Dinge.« Rothen hob die Finger der linken Hand. »Die Novizen geloben, niemals vorsätzlich einem anderen Mann oder einer anderen Frau zu schaden, es sei denn, es dient der Verteidigung der Länder der Allianz. Außerdem schwören sie, den Regeln der Gilde und den Gesetzen des Königs zu gehorchen und den Befehlen der Magier Folge zu leisten, es sei denn, diese Befehle verlangen von ihnen, ein Gesetz zu brechen. Ferner geloben sie, niemals Magie zu benutzen, es sei denn, ein Magier fordert sie dazu auf.«
    Sonea runzelte die Stirn. »Warum dürfen Novizen Magie nur dann benutzen, wenn ein Magier es ihnen sagt?«
    Rothen kicherte. »Viele Novizen haben sich in der Vergangenheit bei Experimenten ohne Anleitung verletzt. Aber trotz dieser Regel müssen die Magier immer noch genau aufpassen. Alle Lehrer wissen, was passiert, wenn sie einem Novizen sagen, er solle ›üben‹. Wenn sie nicht dazusagen, was genau er üben soll, wird der Novize ihren Befehl nach eigenem Gutdünken interpretieren: ›Übe, was immer du üben willst‹, lautet dann seine Deutung. Ich erinnere mich gut daran, dass ich dieses Argument einmal benutzt habe, um angeln zu gehen.«
    Dannyl schnaubte. »Das ist doch gar nichts.«
    Während der Magier ihr von einigen seiner eigenen Streiche als Novize erzählte, dachte Sonea über das Gelübde nach, das die Novizen ablegten. Es enthielt nichts, was sie nicht erwartet hätte. Sie kannte noch immer nicht alle Regeln, die in der Gilde galten. Vielleicht wurde es Zeit, dass sie Rothen danach fragte. Die beiden letzten Versprechen hatte man, wie ihr schien, einzig deshalb hinzugefügt, damit die Novizen es nicht allzu bunt trieben.
    Wenn sie die Gilde verließ, ohne dass man zuvor ihre Kräfte blockiert hatte, würde sie den zweiten Teil des Gelübdes brechen. Seltsamerweise widerstrebte es ihr keineswegs, gegen ein Gesetz zu verstoßen, während der Bruch eines Gelübdes ihr unerträglich erschien.
    Als Dannyl mit seiner Anekdote zum Ende kam, setzte Rothen seine Erklärungen fort. »Die beiden ersten Punkte des Magiergelübdes entsprechen dem, was die Novizen schwören müssen«, sagte er. »Aber mit dem dritten Punkt gelobt ein Magier, dem Herrscher seines eigenen Landes zu dienen, und der vierte Punkt ist ein Versprechen, niemals böse Formen von Magie zu benutzen.«
    Sonea nickte. Wenn er ihr die Flucht ermöglichte, würde Fergun ein Gesetz und das Magiergelübde brechen.
    »Welche Strafe erwartet einen Magier, wenn er das Gelübde bricht?«
    Rothen zuckte die Achseln. »Das hängt von der Art des Verstoßes ab, davon, in welchem Land der Magier lebt, und zu guter Letzt von dem Urteil seines Herrschers.«
    »Was passiert einem kyralischen Magier?«
    »Die schlimmste Strafe ist der Tod, die jedoch nur Mörder zu erwarten haben. Die zweitschlimmste Strafe wäre die Verbannung.«
    »Ihr... blockiert die Kräfte des Magiers und schickt ihn fort.«
    »Ja. Keines der Verbündeten Länder würde den Betreffenden aufnehmen. Das war ein Teil des

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