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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Rothen!
    Der Mann hielt inne, und der Wind fuhr ihm unter die Robe, so dass sie um seine Beine peitschte.
    - Dannyl? Rothens gedankliche Erwiderung klang schwach und unsicher.
    - Ich bin hier. Dannyl sandte dem anderen Magier ein schnelles Bild von der Straße und ein Gefühl der Nähe. Rothen wandte sich zu ihm um und richtete sich auf, als er Dannyl entdeckte. Als Dannyl näher kam, sah er, dass ein gehetzter Ausdruck in den blauen Augen Rothens lag.
    »Irgendwelche Fortschritte?«
    »Nein.« Rothen schüttelte den Kopf. Er betrachtete die provisorischen Bauten auf der einen Straßenseite. »Ich hatte ja keine Ahnung, wie es hier aussieht.«
    »Es ist wie in einem Harrel-Bau, nicht wahr?«, kicherte Dannyl. »Ein echtes Chaos.«
    »Oh ja, aber ich meinte eigentlich die Menschen.« Rothen deutete auf eine kleine Gruppe von Männern und Frauen. »Die Lebensbedingungen sind so schlecht... Ich hätte das nie für möglich gehalten...«
    Dannyl zuckte die Achseln. »Wir haben keine Chance, das Mädchen zu finden, Rothen. Wir sind einfach zu wenige.«
    Rothen nickte. »Meinst du, den anderen ist es besser ergangen?«
    »Wenn dem so wäre, hätte man sich bereits mit uns in Verbindung gesetzt.«
    »Du hast Recht.« Rothen runzelte die Stirn. »Mir ist heute eine Frage in den Sinn gekommen, die wir uns noch gar nicht gestellt haben: Woher wissen wir, dass sie überhaupt noch in der Stadt ist? Sie hätte aufs Land fliehen können.« Er schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, du hast Recht. Ich mache hier jetzt Schluss. Lass uns in die Gilde zurückkehren.«

4. Die Suche geht weiter
     
    F rühes Morgenlicht überzog die frostüberhauchten Fenster mit Gold. Die Luft im Raum war herrlich warm, beheizt von einer leuchtenden Kugel, die hinter einer in die Wand eingelassenen Milchglasscheibe schwebte. Rothen gürtete die Schärpe seiner Robe, dann trat er in den Gästeraum, um seine Freunde zu begrüßen.
    Eine zweite Scheibe ermöglichte es der Wärmekugel, gleichzeitig das Schlafzimmer und den Gästeraum zu beheizen. Ein älterer Magier stand vor dieser zweiten Scheibe und hielt die Hände über das Glas. Obwohl er weit über achtzig war, war Yaldin noch immer robust und mit einem scharfen Verstand gesegnet; dies war einer der Vorteile, die magische Fähigkeiten mit sich brachten: hohes Alter und gute Gesundheit. Ein größerer und jüngerer Magier stand neben Yaldin. Dannyl hatte die Augen halb geschlossen, und er machte den Eindruck, als könne er jeden Moment einschlafen.
    »Guten Morgen«, sagte Rothen. »Sieht so aus, als würde das Wetter heute aufklaren.«
    Yaldin lächelte schief. »Lord Davin meint, wir würden noch ein paar warme Tage haben, bevor der Winter kommt.«
    Dannyl zog die Brauen zusammen. »Das sagt Davin schon seit Wochen.«
    »Er hat nicht gesagt, wann es passieren würde«, bemerkte Yaldin mit einem vergnügten Kichern. »Er hat nur gesagt, dass es passieren würde.«
    Rothen lächelte. Es gab ein altes Sprichwort in Kyralia: »Die Sonne trachtet nicht danach, Königen zu gefallen, ja nicht einmal Magiern.« Lord Davin, ein exzentrischer Alchemist, hatte vor drei Jahren mit Wetterstudien begonnen, fest entschlossen, das Gegenteil zu beweisen. In letzter Zeit hatte er die Gilde mit »Voraussagen« versorgt. Rothen vermutete allerdings, dass seine Erfolgsrate eher auf Zufall als auf Genie schließen ließ.
    Die Haupttür des Raums wurde geöffnet, und Rothens Dienerin, Tania, trat ein. Sie brachte ein Tablett zum Tisch und stellte es ab. Auf dem Tablett standen mehrere kleine, mit Gold verzierte Tassen und ein Teller, auf dem sich süße, kunstvoll verzierte Kuchen türmten.
    »Sumi, die Herren?«, fragte sie.
    Dannyl und Yaldin nickten begeistert. Nachdem Rothen die beiden aufgefordert hatte, Platz zu nehmen, maß Tania einige Löffel getrockneter Blätter ab, gab sie in eine goldene Kanne und goss heißes Wasser darüber.
    Yaldin seufzte und schüttelte den Kopf. »Um ehrlich zu sein, ich weiß nicht, warum ich mich freiwillig erboten habe, heute in die Hüttensiedlung zu gehen. Ich hätte es auch nicht getan, wenn Ezrille nicht darauf bestanden hätte. Ich habe zu ihr gesagt: ›Wenn nur die Hälfte von uns hingeht, welche Chancen haben wir dann?‹ Sie hat geantwortet: ›Jedenfalls bessere, als wenn keiner von euch geht.‹«
    Rothen lächelte. »Eure Gattin ist sehr vernünftig.«
    »Ich hätte gedacht, dass unsere Kollegen stärker daran interessiert wären, bei der Suche zu helfen. Vor allem,

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