Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild
nachdem die Ratgeber des Königs erklärt haben, dass er eine Ausbildung für das Mädchen wünscht, sollte sie keine wilde Magierin sein«, warf Dannyl ein.
Yaldin schnitt eine Grimasse. »Ich nehme an, einige unserer Freunde haben aus Protest gegen diese Entscheidung ihre Unterstützung zurückgezogen. Sie wollen kein Mädchen aus den Hütten in der Gilde.«
»Nun, jetzt haben sie keine andere Wahl mehr. Und wir haben einen neuen Helfer hinzugewonnen«, rief Rothen ihm ins Gedächtnis, während er von Tania eine Tasse entgegennahm.
»Fergun.« Dannyl stieß einen Laut aus, der äußerst unhöflich war. »Das Mädchen hätte wirklich fester werfen sollen.«
»Dannyl!« Rothen drohte dem jüngeren Magier mit dem Finger. »Fergun ist der einzige Grund, warum die Gilde überhaupt noch nach ihr sucht. Bei der Versammlung gestern Abend war er sehr überzeugend.«
Yaldin lächelte grimmig. »Ich bezweifle, dass seine Begeisterung lange anhalten wird. Als ich gestern endlich nach Hause kam, bin ich geradewegs ins Badehaus gegangen, aber Ezrille meinte, selbst dadurch sei ich den Gestank des Hüttenviertels nicht losgeworden.«
»Ich hoffe, unsere flüchtige kleine Magierin wird nicht gar so schrecklich stinken«, sagte Dannyl und zeigte Rothen ein schiefes Grinsen. »Sonst wird ihre erste Lektion wohl darin bestehen, dass man ihr beibringt, wie man sich wäscht.«
Als Rothen an das halb verhungerte, schmutzige Gesicht und die vor Staunen geweiteten Augen des Mädchens dachte, überlief ihn ein Schauer. Die ganze Nacht hatte er von den Hüttensiedlungen geträumt. Er war durch Hütten mit dünnen Wänden gestrichen, hatte kränkelnde Menschen beobachtet, alte Männer, die in ihren Lumpen zitterten, magere Kinder, die halb verfaultes Essen zu sich nahmen, grausam entstellte Krüppel …
Ein höfliches Klopfen unterbrach seine Gedanken. Er wandte sich der Tür zu und gab ihr einen Gedankenbefehl. Die Tür schwang auf, und ein junger Mann in der Gewandung eines Boten trat ein.
»Lord Dannyl.« Der Bote verneigte sich tief vor dem jüngeren Magier.
»Sprich«, befahl Dannyl.
»Hauptmann Garrin schickt Euch eine Nachricht, Herr. Ich soll Euch ausrichten, die Wachen Ollin und Keran seien ausgeraubt und schwer verprügelt worden. Der Mann, nach dem Ihr sie habt suchen lassen, wünsche nicht, mit Magiern zu sprechen.«
Dannyl starrte den Diener an, dann runzelte er die Stirn, als er die Neuigkeiten überdachte. Als die Stille sich in die Länge zog, begann der junge Mann beklommen von einem Fuß auf den anderen zu treten.
»Sind sie schlimm verletzt?«, fragte Rothen.
Der Bote schüttelte den Kopf. »Ein paar Prellungen, Herr. Keine gebrochenen Knochen.«
Dannyl machte eine abschätzige Handbewegung. »Dankt dem Hauptmann für seine Nachricht. Und jetzt darfst du gehen.«
Der Bote verneigte sich abermals und verließ den Raum.
»Was hatte das zu bedeuten?«, fragte Yaldin, als die Tür sich schloss.
Dannyl schürzte die Lippen. »Wie es aussieht, sind uns die Diebe nicht allzu wohl gesinnt.«
Yaldin stieß ein leises Schnauben aus und griff nach einem Stück Kuchen. »Das möchte ich meinen! Warum sollten sie...?« Der ältere Magier brach ab und musterte den jüngeren mit schmalen Augen. »Ihr habt doch nicht etwa...?«
Dannyl breitete die Hände aus. »Einen Versuch war es wert. Angeblich wissen sie über alles Bescheid, was sich im Hüttenviertel ereignet.«
»Ihr habt versucht, Kontakt zu den Dieben aufzunehmen!«
»Soweit ich weiß, habe ich damit kein Gesetz gebrochen.«
Yaldin stöhnte und schüttelte den Kopf.
»Nein, Dannyl«, sagte Rothen, »aber der König und die Häuser werden es gewiss nicht billigen, wenn die Gilde mit den Dieben Geschäfte macht.«
»Wer hat hier von Geschäften gesprochen?« Dannyl lächelte und nahm einen Schluck aus seiner Tasse. »Denkt darüber nach. Die Diebe kennen die Hüttensiedlungen viel besser, als wir es uns jemals erhoffen könnten. Sie sind in einer viel besseren Position, das Mädchen zu finden, als wir - und ich bin davon überzeugt, dass sie lieber selbst nach ihr suchen, als das Risiko einzugehen, dass wir auf ihrem Territorium herumschnüffeln. Wir brauchen es vor dem König nur so darzustellen, dass wir die Diebe eingeschüchtert oder überredet hätten, uns das Mädchen auszuliefern, und wir werden alle Zustimmung bekommen, die wir brauchen.«
Rothen runzelte die Stirn. »Du wirst viel Zeit und Mühe brauchen, um die Höheren Magier für diese Idee zu
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