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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Dannyl drückte dem Jungen ohne viel Federlesens die Schatulle in die Hände.
    »Bring das hier in die Bibliothek der Magier und sag Lord Jullen, dass ich die Sachen später wieder abholen werde.«
    »Jawohl, Lord Dannyl«, erwiderte der Novize und hätte in seinem Eifer um ein Haar die Schatulle fallen lassen, als er sich abermals verbeugte. Dann machte er kehrt und eilte davon.
    Dannyl setzte seinen Weg fort und stieg die Treppe hinunter. In der Eingangshalle standen mehrere Magier, die alle durch die offenen Türen zu den Toren des Gildeviertels hinüberstarrten. Als Dannyl die untersten Stufen der Treppe erreicht hatte, blickte einer der Magier auf. Es war Larkin, ein junger Alchemist, der erst vor kurzem seinen Abschluss gemacht hatte.
    »Sind das Eure Informanten, Lord Dannyl?«, fragte er grinsend.
    »Sie sind wohl eher scharf auf die Belohnung«, entgegnete Dannyl trocken.
    »Ihr werdet sie nicht in die Gilde bringen«, erklang eine schroffe Stimme.
    Dannyl, der sofort den säuerlichen Tonfall des Rektors der Universität erkannt hatte, drehte sich zu dem Magier um.
    »Wirklich nicht, Rektor Jerrik?«, fragte Dannyl.
    »Auf keinen Fall!«
    Larkin, der den Wortwechsel verfolgt hatte, prustete leise, und Dannyl widerstand der Versuchung zu lächeln. Jerrik schien sich niemals zu ändern. Er war noch immer derselbe mürrische alte Mann wie damals, als Dannyl als Novize an die Universität gekommen war.
    »Ich werde sie in eine der Hallen der Garde schicken«, erklärte Dannyl dem alten Magier. Dann wandte er sich ab, schlängelte sich zwischen den anderen Magiern hindurch und ging die nächste Treppe hinunter.
    »Viel Glück«, rief Larkin ihm nach.
    Dannyl hob zur Antwort nur die Hand. Vor ihm drängte sich eine dunkle Masse von Leibern gegen die kunstvoll geschmiedeten Gitter der Tore. Dannyl schnitt eine Grimasse und suchte in Gedanken nach einem verwandten Geist.
    - Rothen!
    - Ja?
    - Sieh dir das an. Dannyl sandte seinem Freund ein mentales Bild der Szene vor ihm. Er spürte das Erschrecken des anderen Magiers, das sich schnell in Erheiterung verwandelte, als Rothen begriff, wer diese Leute waren.
    - Da sind also schon die ersten Informanten! Was wirst du tun?
    - Ihnen sagen, dass sie später noch einmal herkommen sollen, antwortete Dannyl, und dass wir niemanden mit Geld überhäufen werden, bevor wir das Mädchen haben. So schnell und so deutlich die Gedankenübertragung es gestattete, erklärte er Rothen, dass Administrator Lorlen ihnen einen Raum in der Stadt beschaffen würde, in dem sie die »Informanten« befragen konnten.
    - Soll ich zurückkommen, um dir zu helfen?
    - Selbst wenn ich es versuchte, könnte ich dich davon wohl kaum abhalten.
    Er spürte abermals ein Gefühl der Belustigung bei dem älteren Magier, bevor Rothens Aura in seiner Wahrnehmung verblasste.
    Inzwischen hatte Dannyl sich dem Tor genähert und konnte die Menschen erkennen, die sich vor dem Gitter drängelten. Ein wildes Stimmengewirr scholl ihm entgegen, als sie alle gleichzeitig begannen, ihm etwas zuzurufen. Die Wachsoldaten musterten Dannyl mit einer Mischung aus Erleichterung und Neugier.
    Etwa zehn Schritte vor den Toren blieb er stehen und drückte den Rücken durch, um seine Körpergröße besser zur Geltung zu bringen. Dann verschränkte er die Arme vor der Brust und wartete. Langsam verebbte der Lärm. Als es einigermaßen still geworden war, manipulierte Dannyl die Luft um ihn herum, um seine Stimme zu verstärken.
    »Wie viele von euch sind hier, weil sie Informationen über das Mädchen haben, nach dem wir suchen?«
    Sofort begannen die Menschen wieder, durcheinander zu schreien. Dannyl nickte und hob die Hand, um sie abermals zum Schweigen zu bringen.
    »Die Gilde weiß eure Mitarbeit in dieser Angelegenheit zu schätzen. Ihr werdet Gelegenheit haben, einzeln mit uns zu sprechen. Zur Zeit bemühen wir uns darum, eine Halle der Garde zu diesem Zweck herrichten zu lassen. Binnen einer Stunde werden an diesem Tor und den Toren der Stadt Plakate ausgehängt, denen ihr den genauen Ort entnehmen könnt. In der Zwischenzeit bitten wir euch, in eure Häuser zurückzukehren.«
    Ein missbilligendes Raunen lief durch die hinteren Reihen der Menge. Dannyl reckte das Kinn und legte einen warnenden Unterton in seine Stimme.
    »Niemand wird eine Belohnung erhalten, bevor sich das Mädchen nicht sicher in unserer Obhut befindet. Erst dann wird die Belohnung ausgezahlt werden, und es werden nur diejenigen etwas bekommen, die uns

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