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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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rau.
    Cery hatte die Beine inzwischen durch das Fenster geschoben und beugte sich herab, um Sonea nach oben zu ziehen.
    »Komm schon!«
    Sie streckte ihm die Hände entgegen, und mit überraschender Kraft hob Cery sie so weit hoch, dass sie selbst das Sims des Fensters zu fassen bekam. Einen Moment lang hing sie in der Luft, dann zwängte auch sie sich hindurch. Auf der anderen Seite des Fensters angekommen, legte sie sich bäuchlings und atemlos vor Erschöpfung flach auf die kalten Ziegel. Die Luft war eisig und drang ihr sofort durch die Kleider. Sie blickte auf. Ein Meer von Dächern erhob sich vor ihr. Die Sonne hing tief am Himmel.
    Cery wollte gerade das Fenster schließen, als er jäh erstarrte. Hinter ihnen wurde die Falltür knarrend wieder geöffnet, dann hörten sie die leisen Stimmen der Kinder, in denen jetzt Angst und Ehrfurcht mitschwangen. Sonea spähte durch das Fenster.
    Ein Mann in roten Roben stand neben der geöffneten Falltür und sah sich zornig im Raum um. Sein Haar war hell und lag dicht am Kopf an. An seiner Schläfe leuchtete eine kleine, rote Narbe. Mit hämmerndem Herzen drückte Sonea sich auf das Dach. Der Mann kam ihr irgendwie vertraut vor, aber sie konnte keinen zweiten Blick riskieren.
    Seine Stimme drang an ihre Ohren.
    »Wo ist sie?«, fragte er scharf.
    »Wen meint Ihr?«, erwiderte Yalia.
    »Das Mädchen. Man hat mich informiert, dass ich es hier finden würde. Wo habt ihr es versteckt?«
    »Ich habe niemanden versteckt«, mischte sich eine ältere Stimme ein. Norin, vermutete Sonea.
    »Was hat es mit diesem Haus auf sich? Warum sind diese Bettler hier?«
    »Ich lasse sie hier wohnen. Im Winter können sie sonst nirgendwohin.«
    »War das Mädchen hier?«
    »Ich frage nicht nach ihren Namen. Wenn das Mädchen, das Ihr sucht, bei den anderen war, dann weiß ich nichts darüber.«
    »Ich denke, du lügst, alter Mann.« Der Tonfall des Magiers klang jetzt noch um einiges düsterer.
    Einige der Kinder begannen zu weinen. Cery zupfte Sonea am Ärmel.
    »Ich sage die Wahrheit«, erklärte der alte Kaufmann. »Ich habe keine Ahnung, wer sie sind, aber es sind allesamt Kinder -«
    »Weißt du, welche Strafe demjenigen blüht, der Feinde der Gilde versteckt, alter Mann?«, zischte der Magier. »Wenn du mir nicht zeigst, wo du dieses Mädchen verborgen hältst, werde ich dein Haus abreißen lassen, Stein für Stein, und dann...«
    »Sonea«, flüsterte Cery.
    Sie drehte sich zu ihm um. Er bedeutete ihr, ihm zu folgen, bevor er sich langsam über das Dach schob. Sonea zwang sich dazu, Arme und Beine zu bewegen.
    Sie wagte es nicht, sich allzu schnell heruntergleiten zu lassen, weil sie befürchtete, der Magier könnte sie hören. Langsam näherte sie sich der Dachtraufe. Als sie sie erreicht hatte, wandte Sonea den Kopf. Cery war verschwunden. Aus den Augenwinkeln nahm sie eine flüchtige Bewegung wahr, und dann sah sie seine Hände, die die Regenrinne unter ihr umfassten.
    »Sonea«, zischte Cery. »Komm mir nach!«
    Langsam beugte sie die Knie und ließ sich weiter nach unten rutschen, bis sie der Länge nach neben der Regenrinne lag. Cery hing zwei Stockwerke über dem Boden. Jetzt deutete er mit dem Kopf auf ein eingeschossiges Gebäude gleich neben dem Haus des Kaufmanns.
    »Dort wollen wir hin«, sagte er zu ihr. »Beobachte mich und tu dann genau das, was ich tue.«
    Cery beugte sich vor und legte die Arme um ein Rohr, das an der Wand entlang von der Dachrinne bis zum Boden hinabführte. Das Rohr knarrte erschreckend, aber Cery kletterte flink hinunter und benutzte die Klammern, mit denen das Rohr an der Hauswand befestigt war. Mit einem einzigen großen Schritt ließ er sich im richtigen Augenblick auf das andere Dach fallen und winkte Sonea von dort aus zu.
    Sonea holte tief Luft, klammerte sich an die Regenrinne und ließ sich vom Dach hinunterrollen. Einen Moment lang hing sie in der Luft. Ihre Hände protestierten gegen die ungewohnte Anstrengung, aber dann bekam sie das Rohr zu fassen. So schnell sie konnte, kletterte sie daran bis auf das Dach des anderen Hauses hinunter.
    Cery grinste. »Das war doch ganz einfach, nicht wahr?«
    Sie rieb sich die Finger, in die sich die scharfen Kanten der Regenrinne eingegraben hatten, und zuckte die Achseln. »Ja und nein.«
    »Komm weiter. Lass uns von hier verschwinden.«
    Vorsichtig bahnten sie sich einen Weg über das Dach, über das bitterkalter Wind strich. Auf dem Nachbarhaus angekommen, ließen sie sich an einem weiteren

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