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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Abflussrohr in eine schmale Gasse zwischen den Häusern hinab.
    Cery legte einen Finger an die Lippen und setzte sich wieder in Bewegung. Auf halber Höhe der Gasse blieb er stehen, versicherte sich kurz, dass niemand ihnen gefolgt war, und zog ein kleines Gitter aus einer Mauer. Er ließ sich auf den Bauch fallen und zwängte sich geschickt durch die Öffnung. Sonea tat es ihm gleich.
    Dunkelheit umfing sie. Soneas Augen gewöhnten sich langsam an das Fehlen von Licht, bis sie die Wände eines engen, aus Ziegelsteinen gemauerten Ganges erkennen konnte. Cery starrte durch die Dunkelheit zu Norins Haus hinüber.
    »Armer Norin«, flüsterte Sonea. »Was wird jetzt mit ihm geschehen?«
    »Ich weiß es nicht, aber es schaut nicht gut aus.«
    Sonea schluckte. »Und das alles ist meine Schuld.«
    Er drehte sich zu ihr um. »Nein«, knurrte er. »Es ist die Schuld der Magier - und desjenigen, der uns verraten hat, wer immer es sein mag.« Stirnrunzelnd blickte er den Gang entlang. »Ich würde ja umkehren und herausfinden, wer es war, aber zuerst einmal muss ich dich in Sicherheit bringen.«
    Sonea sah ihn an und bemerkte mit einem Mal eine Härte in seinen Zügen, die sie dort noch nie gesehen hatte. Ohne ihn hätten die Magier sie schon vor Tagen gefunden. Ohne ihn wäre sie jetzt wahrscheinlich tot.
    Sie brauchte ihn, aber welchen Preis würde er dafür zahlen müssen, dass er ihr half? Er hatte um ihretwillen schon Gefälligkeiten für die Zukunft versprochen und Gefälligkeiten eingefordert, die andere ihm schuldeten. Außerdem riskierte er die Missbilligung der Diebe, indem er ihre Tunnel benutzte.
    Und was würde geschehen, wenn die Magier sie fanden?
    Wenn Norin schon sein Haus verlor, weil die Magier ihn in Verdacht hatten, sie zu verstecken, was würden sie dann erst Cery antun? »Weißt du, welche Strafe demjenigen blüht, der Feinde der Gilde versteckt, alter Mann?« Sie schauderte und griff nach Cerys Arm.
    »Du musst mir ein Versprechen geben, Cery.«
    Mit großen Augen starrte er sie an. »Ein Versprechen?«
    Sie nickte. »Falls sie uns jemals fangen sollten, musst du so tun, als würdest du mich nicht kennen. Versprich mir das.« Er öffnete den Mund, um zu protestieren, aber sie ließ ihn nicht zu Wort kommen. »Falls sie dich dabei sehen sollten, dass du mir hilfst, dann lauf weg. Lass dich nicht auch noch von ihnen fangen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Sonea, ich würde niemals -«
    »Sag einfach, dass du es tun wirst. Ich... ich könnte es nicht ertragen, wenn die Magier dich meinetwegen töten würden.«
    Cerys Augen weiteten sich, dann legte er ihr lächelnd eine Hand auf die Schulter. »Sie werden dich nicht fangen«, erklärte er. »Und selbst wenn sie es tun, hole ich dich zurück. Das verspreche ich dir.«

6. Begegnungen unter der Erde
     
    A uf dem Schild des Bolhauses stand: Das Kühne Messer. Kein ermutigender Name, aber ein kurzer Blick ins Innere der Schankstube hatte einen ruhigen Raum gezeigt. Im Gegensatz zu den Gästen aller anderen Bolhäuser, die Dannyl betreten hatte, wirkten die Leute hier gesittet und unterhielten sich in gedämpftem Tonfall.
    Also drückte er die Tür auf und trat ein. Einige der Zecher blickten in seine Richtung, aber die meisten beachteten ihn gar nicht. Auch dies war eine willkommene Abwechslung. Ein leichtes Unbehagen stieg in ihm auf. Warum unterschied sich dieses Lokal so sehr von den anderen, die er besucht hatte?
    Er war zuvor nie in Bolhäusern gewesen und hatte auch nie den Wunsch danach verspürt, aber der Soldat, den er mit der Suche nach den Dieben betraut hatte, hatte ihm genaue Anweisungen gegeben: Geh in ein Bolhaus, sag dem Besitzer, mit wem du reden willst, und wenn dann ein Führer auftaucht, bezahle die entsprechende Gebühr. So wurden diese Dinge offensichtlich gehandhabt.
    Natürlich konnte er nicht in seiner Robe ein Bolhaus betreten und die Art von Zusammenarbeit erwarten, die er sich erhoffte. Daher hatte er sich dem Gebot der anderen Magier widersetzt und war in die schlichte Gewandung eines Kaufmanns geschlüpft.
    Er hatte seine Verkleidung mit großer Sorgfalt ausgewählt. Kein noch so schäbiges Gewand hätte seine ungewöhnliche Körpergröße, seinen hervorragenden Gesundheitszustand und seine kultivierte Stimme verbergen können. Die Geschichte, die er sich ausgedacht hatte, erzählte von unglücklichen Investitionen und üblen Schulden. Niemand wollte ihm Geld leihen. Die Diebe waren seine letzte Hoffnung. Ein Kaufmann in dieser

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