Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild
seinen Kumpanen zu erfahren, dass sie -«
»Wenn sie so viel wissen«, unterbrach ihn Donia, »warum sind sie dann nicht einfach aufgetaucht und haben sie in ihre Gewalt gebracht?«
»So arbeiten die Diebe nicht«, antwortete Cery. »Sie machen lieber Geschäfte; so sind die meisten Leute, die für sie arbeiten, zufrieden und verursachen später keinen Ärger. Sie könnten zu uns kommen und uns ihren Schutz anbieten, aber das haben sie nicht getan. Deshalb glaube ich, dass sie sich nicht sicher sind, ob sie wirklich über Magie gebietet. Wenn wir nicht zu ihnen gehen, werden sie einen von ihren Leuten ausschicken, der Sonea an die Magier ausliefert. Deshalb würden wir sie niemals aus der Stadt herausbekommen.«
Donia und Harrin tauschten einen Blick.
»Was sagt sie denn dazu?«, fragte Donia.
Cery schnitt eine Grimasse. »Sie hat die Geschichten gehört. Sie hat Angst, aber sie weiß, dass ihr nichts anderes übrig bleibt.«
Harrin stand auf. »Bist du dir wirklich sicher, dass das das Richtige ist, Cery?«, fragte er. »Ich dachte, du hättest ein Auge auf sie geworfen. Du wirst sie vielleicht nicht wiedersehen.«
Cery blinzelte überrascht, und er spürte, wie sein Gesicht heiß wurde. »Glaubst du, ich würde sie wiedersehen, wenn die Magier sie bekämen?«
Harrin seufzte leise. »Nein.«
Cery begann, im Raum auf und ab zu gehen. »Ich werde sie begleiten. Sie sollte jemanden um sich haben, der ihr vertraut ist. So kann ich mich wenigstens nützlich machen.«
Harrin fasste Cery am Arm. Er blickte ihm forschend in die Augen, dann ließ er ihn wieder los.
»Dann werden wir dich auch nicht mehr allzu häufig sehen?«
Cery schüttelte den Kopf. Gewissensbisse durchzuckten ihn. Harrin hatte vier Mitglieder seiner Bande verloren und war sich nicht mehr sicher, was die übrigen betraf. Jetzt musste er sich auch noch von seinem engsten Freund verabschieden. »Ich komme vorbei, wann immer ich kann. Gellin denkt ohnehin schon, dass ich für die Diebe arbeite.«
Harrin lächelte. »Also gut. Wann wirst du sie zu ihnen bringen?«
»Heute Nacht.«
Donia legte Cery eine Hand auf den Arm. »Aber was ist, wenn sie sie nicht haben wollen?«
Cery verzog grimmig das Gesicht. »Sie werden sie haben wollen.«
Der Flur im Wohntrakt der Magier lag still und verlassen da. Dannyls Schritte hallten laut wider, als er auf Yaldins Tür zuging. Er klopfte an und wartete. Leise Geräusche drangen aus dem Raum vor ihm. Dann erhob sich eine Frauenstimme über das Gemurmel.
»Er hat was getan?«
Einen Moment später wurde die Tür geöffnet. Ezrille, Yaldins Gemahlin, lächelte geistesabwesend und trat beiseite, um Dannyl hereinzulassen. Mehrere gepolsterte Stühle standen um einen niedrigen Tisch herum, und auf zweien davon saßen Yaldin und Rothen.
»Er hat der Garde befohlen, den Mann aus seinem Haus zu vertreiben«, sagte Yaldin.
»Nur weil er Kindern erlaubt hat, auf seinem Dachboden zu schlafen? Das ist ja schrecklich!«, entfuhr es Ezrille. Dann bedeutete sie Dannyl, Platz zu nehmen.
Yaldin nickte. »Guten Abend, Dannyl. Wollt Ihr eine Tasse Sumi?«
»Guten Abend«, erwiderte Dannyl, während er sich auf einen Stuhl fallen ließ. »Für eine Tasse Sumi wäre ich dankbar, ja. Ich habe einen langen Tag hinter mir.«
Rothen zog die Augenbrauen in die Höhe und sah seinen Freund fragend an. Dannyl zuckte die Achseln. Er wusste, dass Rothen darauf brennen würde, Näheres über seine Verhandlungen mit den Dieben zu erfahren, aber zuerst wollte Dannyl wissen, was Ezrille, die normalerweise so friedlich und versöhnlich war, derart in Wut versetzt hatte.
»Was habe ich verpasst?«
»Gestern ist einer unserer Sucher einem Informanten in ein Haus in dem besseren Teil der Hüttensiedlungen gefolgt«, erklärte Rothen. »Der Besitzer hat obdachlose Kinder auf seinem Dachboden schlafen lassen, und der Informant hat behauptet, dass sich dort auch ein älteres Mädchen versteckt halte. Unser Kollege meint, das Mädchen und seine Begleiter seien kurz vor seiner Ankunft mithilfe des Hausbesitzers entkommen. Also hat er der Wache befohlen, den Mann und seine Familie auf die Straße zu setzen.«
Dannyls Miene verdüsterte sich. »Unser Kollege? Wer...?« Er spitzte die Lippen. »Könnte es sich dabei zufällig um einen gewissen Krieger namens Fergun handeln?«
»Es könnte.«
Dannyl gab einen Knurrlaut von sich, dann lächelte er, als Ezrille ihm eine dampfende Tasse Sumi reichte. »Vielen Dank.«
»Also, was ist
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