Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild
Gefährten war ihm klar geworden, dass Sonea jetzt nur noch eine einzige Möglichkeit blieb. Die Idee würde ihr nicht gefallen - und ihm gefiel sie auch nicht. Wenn es nur irgendjemanden gegeben hätte, dem er trauen konnte. Er schüttelte den Kopf und wandte sich zu Sonea um.
»Ich denke, wir sollten die Diebe bitten, uns zu helfen.«
Soneas Augen weiteten sich. »Bist du wahnsinnig geworden?!«
»Wahnsinnig wäre ich, wenn ich versuchte, dich weiter selbst zu verstecken. Früher oder später wird irgendjemand dich verraten.«
»Und was ist mit den Dieben? Warum sollten sie mich nicht verraten?«
»Du hast etwas, das sie haben wollen.«
Sie runzelte die Stirn, dann verdüsterte sich ihre Miene. »Magie?«
»Genau das. Ich wette, sie hätten liebend gern ihre eigene Magierin.« Er strich mit den Fingerspitzen über die Matten. »Sobald du unter ihrem Schutz stehst, wird niemand dich anrühren. Niemand stellt sich den Dieben in den Weg. Nicht einmal für hundert Goldmünzen.«
Sie schloss die Augen. »Jonna und Ranel haben immer gesagt, dass man von den Dieben nie wieder freikommt. Sie schlagen dir ihre Haken ins Fleisch und halten dich dein Leben lang fest. Selbst wenn ein Handel abgeschlossen und erledigt ist, kannst du deine Schulden ihnen gegenüber niemals wirklich begleichen.«
Cery schüttelte den Kopf. »Ich weiß, dass du schlimme Geschichten gehört hast. Jeder hat diese Geschichten gehört. Du brauchst dich lediglich an ihre Regeln zu halten, dann werden sie dich anständig behandeln. Das hat mein Pa immer gesagt.«
»Sie haben deinen Pa getötet.«
»Er war dumm. Er hat sie verraten.«
»Was ist, wenn...?« Sie seufzte und schüttelte den Kopf. »Welche Wahl habe ich schon? Wenn ich nicht zu den Dieben gehe, wird die Gilde mich finden. Ich schätze, es ist immer noch besser, ein Sklave der Diebe zu sein, als zu sterben.«
Cery schnitt eine Grimasse. »So wird es nicht sein. Sobald du gelernt hast, deine Kräfte zu benutzen, wirst du wichtig sein und beträchtliche Macht haben. Sie werden dir eine Menge Raum lassen. Es wird ihnen nichts anderes übrig bleiben. Schließlich werden sie dich zu nichts zwingen können, was du nicht tun willst, nicht wahr?«
Sie blickte ihm beinahe unerträglich lange forschend ins Gesicht. »Du bist dir da selbst nicht sicher, hab ich Recht?«
Er zwang sich, ihr in die Augen zu sehen. »Ich bin mir sicher, dass es deine einzige Chance ist. Ich bin mir sicher, dass sie dich anständig behandeln werden.«
»Aber?«
Er seufzte. »Ich bin mir nicht sicher, was sie als Gegenleistung von dir verlangen werden.«
Sie nickte, dann lehnte sie sich zurück und starrte minutenlang an die Wand.
»Wenn du glaubst, dass ich es tun sollte, dann werde ich es tun, Cery. Lieber gehe ich zu den Dieben, als mich der Gilde auszuliefern.«
Als er ihr schneeweißes Gesicht betrachtete, kehrte das mittlerweile so vertraute Unbehagen zurück, nur dass es sich diesmal mehr wie Schuld anfühlte. Sie hatte Angst, aber sie würde den Dieben trotzdem mit ihrer gewohnten Entschlossenheit gegenübertreten. Was ihn keineswegs tröstete, sondern seine Sorgen nur verschlimmerte. Obwohl er sich nichts vormachte, was seine Fähigkeit betraf, sie zu beschützen, kam es ihm doch wie Verrat vor, sie zu den Dieben zu bringen. Er wollte sie nicht noch einmal verlieren.
Aber er hatte keine andere Wahl.
Schließlich stand er auf und ging zur Tür. »Ich werde mich auf die Suche nach Harrin und Donia machen«, erklärte er. »Kommst du allein zurecht?«
Sie blickte nicht zu ihm auf, sondern nickte nur.
Das Handtuchmädchen stand im Korridor. Er fragte sie nach Harrin und Donia, und das Mädchen deutete mit dem Kopf auf die Tür gleich nebenan. Cery biss sich auf die Unterlippe und klopfte.
»Herein«, rief Harrin.
Harrin und Donia saßen auf Simba-Matten. Donia rubbelte sich das Haar mit einem Handtuch trocken.
»Ich habe es ihr gesagt, und sie ist einverstanden.«
Harrin runzelte die Stirn. »Ich bin mir immer noch nicht sicher. Wie wäre es, wenn wir sie aus der Stadt hinausbrächten?«
Cery schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass wir weit kommen würden. Du kannst fest davon ausgehen, dass die Diebe inzwischen genau über sie Bescheid wissen. Sie haben mit Sicherheit herausgefunden, wo sie gewesen ist und wo sie gewohnt hat. Sie werden wissen, wie sie aussieht, wer ihre Eltern waren und wo ihr Onkel und ihre Tante sich jetzt aufhalten. Es wird nicht schwierig sein, von Burril und
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