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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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nächsten Raums hingen Laternen, die Kreise aus warmem, gelbem Licht an die Decke zeichneten. Auf dem Boden lag ein dicker Teppich mit goldfarbenen Quasten. Auf der anderen Seite des Raums saß ein dunkelhäutiger Mann in schwarzer, eng anliegender Kleidung an einem Tisch. Verblüffend helle, gelbe Augen leuchteten aus seinem Gesicht und unterzogen sie einer gründlichen Betrachtung.
    Sonea starrte den Mann an. Der Dieb war ein Lonmar, ein Vertreter der stolzen Wüstenrasse, deren Land weit nördlich von Kyralia lag. In Imardin traf man nur selten auf Lonmar; es gab nicht viele von ihnen, die außerhalb ihrer eigenen starren Kultur lebten. Diebstahl galt in Lonmar als ein übles Vergehen; die Menschen dort glaubten, dass man einen Teil seiner Seele verlor, wenn man jemandem etwas stahl, auch wenn es nur eine Kleinigkeit war. Und trotzdem hatte sie hier einen lonmarischen Dieb vor sich.
    Die Augen des Mannes wurden schmal. Als Sonea bewusst wurde, dass sie ihn angestarrt hatte, senkte sie hastig den Blick. Der Lonmar lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, lächelte und deutete mit einem langen, braunen Finger auf sie.
    »Komm näher, Mädchen.«
    Sonea trat vor, bis sie direkt vor dem Tisch stand.
    »Du bist also diejenige, nach der die Gilde sucht, wie?«
    »Ja.«
    »Du heißt Sonea?«
    »Ja.«
    Faren schürzte die Lippen. »Ich hatte eigentlich jemanden erwartet, der ein wenig beeindruckender aussieht.« Er zuckte die Achseln, dann beugte er sich vor und stützte die Ellbogen auf den Tisch. »Woher soll ich wissen, dass du wirklich bist, was du zu sein behauptest?«
    Sonea warf einen Blick über die Schulter. »Cery hat gesagt, Ihr würdet wissen, dass ich die Richtige bin. Er meinte, Ihr hättet mich gewiss beobachtet.«
    »Das meinte er, ja?« Faren kicherte und sah zu ihrem Freund hinüber. »Ein kluger Bursche, dieser kleine Ceryni, ganz wie sein Vater. Ja, ich habe dich beobachtet - euch beide. Obwohl ich Cery schon ein wenig länger im Auge behalte. Komm her, Cery.«
    Cery trat neben Sonea.
    »Ich soll dich von Ravi grüßen.«
    »Von einem Nagetier zum anderen?« In Cerys Stimme schwang ein leichtes Zittern mit.
    Weiße Zähne blitzten auf, aber Farens Grinsen erlosch schnell wieder, und seine gelben Augen wanderten zu Sonea zurück. »Du kannst also Magie benutzen, ja?«
    Sonea schluckte, um sich die Kehle zu befeuchten. »Das ist richtig.«
    »Und hast du sie seit deiner kleinen Überraschung auf dem Nordplatz noch einmal benutzt?«
    »Ja.«
    Faren zog die Brauen in die Höhe. Dann fuhr er sich mit den Händen durch die Haare. An seinen Schläfen waren einige graue Strähnen zu sehen, aber seine Haut war glatt und ohne Falten. An den Fingern trug er mehrere Ringe, von denen einige mit großen Steinen besetzt waren. Noch nie zuvor hatte Sonea so große Steine an den Händen eines Hüttenbewohners gesehen, aber dieser Mann gehörte ja auch nicht zum gewöhnlichen Hüttenvolk.
    »Du hast einen ungünstigen Augenblick gewählt, um deine Fähigkeiten zu entdecken, Sonea«, erklärte Faren. »Jetzt brennen die Magier darauf, dich zu finden. Ihre Suche hat uns eine Menge Unannehmlichkeiten bereitet - und die Belohnung verursacht dir zweifellos eine Menge Unannehmlichkeiten. Jetzt möchtest du, dass wir dich vor ihnen verstecken. Wäre es nicht weitaus besser für uns, dich auszuliefern und die Belohnung einzustreichen? Die Suche hört auf. Ich werde ein wenig reicher. Die lästigen Magier verschwinden...«
    Sonea sah wieder zu Cery hinüber. »Oder wir könnten einen Handel abschließen.«
    Faren spitzte die Lippen. »Das könnten wir. Was hättest du uns als Gegenleistung zu bieten?«
    »Mein Vater hat gesagt, Ihr wärt ihm etwas schuldig...«, begann Cery.
    Die gelben Augen nahmen Cery ins Visier. »Dein Vater hat alles verwirkt, was ihm zustand, als er uns betrogen hat«, fuhr Faren ihn an.
    Cery ließ den Kopf hängen, dann reckte er das Kinn vor und sah dem Dieb direkt ins Gesicht. »Mein Vater hat mir vieles beigebracht«, erklärte er. »Vielleicht kann ich -«
    Faren schnaubte und hob geringschätzig die Hand. »Du könntest uns eines Tages vielleicht von Nutzen sein, kleiner Ceryni, aber im Augenblick hast du noch nicht die Freunde, die dein Vater hatte - und die Gefälligkeit, die du verlangst, ist eine große. Wusstest du, dass den, der einen wilden Magier vor der Gilde versteckt, die Todesstrafe erwartet? Nichts behagt dem König weniger als der Gedanke an einen Magier, der umherschleicht und Dinge tut,

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