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Die Gilden von Morenia 03 - Die Wanderjahre der Glasmalerin

Titel: Die Gilden von Morenia 03 - Die Wanderjahre der Glasmalerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mindy L. Klasky
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War der morenianische König immer so begriffsstutzig? »Das ist er, Mylord. Jetzt ist er es. Meine Gildeschwester Jerusha hat ihn vor zwei Wochen geheiratet. Der Ehemann meiner Schwester ist mein Bruder. Ist das im Westen nicht so?«
    »Nun, ja, natürlich. Aber… Eure Gilde schwester?« Dieser Halaravilli war zu sehr Gentleman, um eine Dame der Vortäuschung zu beschuldigen, nicht ohne einen Beweis. Er fuhr ein wenig kläglich fort: »Nun verstehe ich Lord Shalindors Überraschung, als ich ihm sagte, ich hätte mit Prinzessin Berylina gesprochen. Sie war heute Morgen gar nicht in der Nähe der Großen Halle, nicht wahr?«
    »Sie war wahrscheinlich bei ihren Kindermädchen, Mylord. Der König erlaubte ihr, den Steigbügeltrunk zu reichen, als er zur Frühlingsjagd aufbrach. Ich verstehe, dass die Aufregung die arme Berylina ziemlich… erschöpft hat.«
    »Erschöpft…«, sagte König Halaravilli eindeutig verwirrt. Mareka lächelte strahlend. Es gab immerhin mehr als eine Art, ihrer Bemühung, in die Spinnengilde zurückzukehren, zum Erfolg zu verhelfen. Jerusha hatte sich mit den Reichtümern eines liantinischen Prinzen freigekauft. Wie viel schneller würde Mareka innerhalb der Gilde aufsteigen, wenn sie mit dem Angebot eines fremden Königs zurückkehrte, des Oberherrn von Morenia und Amanthia?
    Bevor Mareka aus Halaravillis enttäuschten Erwartungen ein neues Netz weben konnte, näherte sich König Teheboth den versammelten Westländern. Mareka machte den tiefen Hofknicks, den ihr Lehnsherr erwartete, und senkte den Kopf, so dass das Kinn ihre Brust berührte.
    Solch ein Gehorsam war ein geringer Preis, wenn ihr der König ständigen Zugang zu den Besuchern gestattete. Außerdem wusste Mareka, dass ihr schwanenähnlicher Hals einer ihrer größten Vorzüge war.
    »Mylord«, sagte König Teheboth und schlug dem Gastmonarchen auf den Rücken. »Ich hoffe, Ihr werdet Euch mir zum Festessen anschließen. Es wurde ein Platz zu meiner Rechten reserviert. Es heißt, das Wildbret sei servierbereit, und ich möchte, dass Ihr den ersten Bissen unseres Frühjahrserfolges genießt.«
    »Es wäre mir eine große Ehre, Mylord«, entgegnete Halaravilli mühelos. Sein glattes Einverständnis wurde jedoch durch den raschen Blick beeinträchtigt, den er seinen Landsleuten zuwarf.
    »Lady – eh – Mareka, nicht wahr?«, brummte König Teheboth. »Wollt Ihr die Begleiter des Königs zu ihren Plätzen führen?«
    »Gewiss, Euer Majestät.« Mareka neigte anmutig den Kopf.
    Sie verschwendete keine Zeit damit, die Westländer zu den unteren Tischen zu geleiten. Da. Lady Mair würde neben König Teheboths uraltem Kindermädchen ausgezeichnet sitzen. Die alte Frau war so taub, dass sie kein Wort hören würde, auch wenn die Besucherin geneigt wäre, gegen ihre Behandlung zu protestieren. Und wenn Mair der alten Frau beim Essen helfen musste, nun, dann würde das Unberührbaren-Mädchen einfach damit umgehen müssen.
    Lord Farsobalinti würde am Ende der Bank sitzen, gegenüber von Mareka selbst. Sie würde genussvoll beobachten, wie der Fackelschein über sein helles Haar tanzte. Es erinnerte sie an Spinnenseide.
    Rani Händlerin zu ihrer Linken und Crestman daneben. Es war klug, zwischen sich und dem amanthianischen Soldaten einen Puffer zu haben. Sein Gesicht zeigte etwas Wildes, Ungezähmtes. Er war hier, um Schwierigkeiten zu verursachen, mehr Schwierigkeiten als das normale Werben an König Teheboths Hof, das übliche Gedrängel um Prestige und Stellung.
    Die erhöhte Speisetafel auf der anderen Seite des Raumes wurde rasch besetzt. König Teheboth hatte den Platz zu seiner Rechten tatsächlich für König Halaravilli reserviert. Weiter unten an dem langen Tisch saß Olric, mit Jerusha neben sich, der einzigen Frau, der ein Ehrenplatz auf dem Podest gewährt wurde. Die frischverheiratete Prinzessin strahlte, legte die Hände um den Arm ihres Bräutigams und beugte sich zu ihm, um ihm Geheimnisse zuzuflüstern.
    Marekas Magen wand sich bei Jerushas Zurschaustellung.
    Jerusha hoffte zweifellos, bis zum Vorabend der Wintersonnenwende Reichtümer nach Hause zu bringen – hartes Gold oder das kostbarere Geschenk eines königlichen Erben.
    Obwohl sich die Adligen auf ihren Plätzen an der erhöhten Speisetafel niederließen, blieb der goldverzierte Stuhl neben König Halaravilli leer. Also stimmten die Gerüchte. Prinzessin Berylina wurde zum Festessen erwartet.
    Mareka unterdrückte ein Lächeln. Die Mahlzeit könnte sich doch

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