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Die Gilden von Morenia 04 - Die Prüfung der Glasmalerin

Die Gilden von Morenia 04 - Die Prüfung der Glasmalerin

Titel: Die Gilden von Morenia 04 - Die Prüfung der Glasmalerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mindy L. Klasky
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öffentlicher Anerkennung, damit ihr Liebster die Ehrung seines Königs annehmen konnte.
    Trotz Mairs besten Bemühungen blieb Laranifarso unruhig, und die Unberührbaren-Mutter verlagerte ihn erneut von einem Arm in den anderen. Rani erkannte, dass sich Mair der kritischen Blicke in der Seidenhalle vollkommen bewusst war. Einige der Elite-Wächter verurteilten sie vielleicht dafür, dass sie ihren Sohn mit zur Auktion brachte. Einige stellten ihre Fähigkeit vielleicht in Frage, ihr Kind im Griff zu haben, die Unruhe zu stoppen, die zu lautem Geschrei zu werden drohte. Fast jedermann in der Halle verachtete Mair allein für ihre Heirat mit Farsobalinti, dafür, dass sie es gewagt hatte, eine Verbindung zwischen einem Adligen und einem Unberührbaren-Mädchen zu schaffen. Tatsächlich hatte Halaravilli ihrer Verbindung Vorschub geleistet, hatte versucht, boshaftes Gerede abzuwehren, indem er sich auf seinen Titel des Verteidigers des Glaubens berief, um sie zu segnen.
    Rani schüttelte den Kopf, während sie beobachtete, wie ihre älteste Freundin von dem Podest zurückwich. Mair hatte das höfische Vorurteil gegen sie realistisch eingeschätzt. Sie hatte niemals erwartet, mehr als Farsos Geliebte zu sein, nicht mehr als seine Mätresse. Auch wenn Farso darauf beharrte, dass sie ihm viel mehr bedeutete, hatten sich die vergangenen drei Jahre als nicht leicht erwiesen. Sie waren nicht reibungslos verlaufen, trotz aller scheinbaren Segnungen Mairs.
    Die Kämpfe der Unberührbaren-Frau um Anerkennung hatten Ranis Ansicht über den morenianischen Hof verdorben. Rani hegte natürlich keinerlei Hoffnungen, selbst in die Adelskaste einzuheiraten. Das wusste sie. Sie wusste, dass der einzige Mann, der sie vielleicht hätte bekommen können, Halaravilli, andere Verpflichtungen hatte – dem Königreich gegenüber, dem Hof gegenüber, seiner Königin gegenüber. Außerdem hatte Rani ihre eigenen Verantwortlichkeiten. Nicht nur baute sie gerade ihre flügge werdende Glasmalergilde auf, sondern sie war auch für die Gaukler verantwortlich.
    Auf Tovins Drängen hin, war Rani die Schutzherrin der Gaukler in ganz Morenia geworden. Sie hatte ihm zu erklären versucht, dass dies in ihrer Heimat nicht nötig sei, dass Morenia nicht die Reise- und Handelsbeschränkungen hatte wie Liantine. Aber Tovin hatte den Kopf geschüttelt und wollte an seinen Traditionen festhalten. Trotz Ranis wiederholten Versuchen, die Grenzen im Geist des normalerweise kreativen Gauklers niederzureißen, wollte er ihre Argumente nicht gelten lassen.
    Die Gaukler brauchten Schutzherren, hatte Tovin schließlich erklärt. Sie mussten Regeln, Beschränkungen unterworfen sein. Nur mit solchen Beschränkungen würden gute Menschen die reisende Schauspieltruppe akzeptieren. Nur mit einer solchen Rückversicherung würden die Menschen den Schurken auf der hohen Straße ihre Heime und ihre Herzen öffnen, den Menschen, die über ihre Zelte hinaus, die sie bei sich trugen, kein Zuhause hatten, die in den Kasten Morenias keine Geschichte hatten. Nur mit einem Schutzherrn würden die Menschen zustimmen, sich von den Gauklern hypnotisieren zu lassen.
    Rani erschauderte, trotz der Wärme in der Seidenhalle, als sie ans Hypnotisieren dachte. Das Zittern wurde jedoch nicht durch Angst, sondern durch nacktes Verlangen bewirkt. Erst heute Morgen hatte sie sich von Tovin hypnotisieren lassen, hatte ihm von den Händlerzeremonien erzählt, die sie in ihrer Jugend miterlebt hatte. Tovins Stimme hatte einen Vorhang um sie herum gewoben, hatte ihr ein weiches Nest der Sicherheit und Geborgenheit gesponnen. Sie konnte seine Worte selbst jetzt durch ihre Brust summen spüren, wie sie sie tiefer, tiefer in ihr Wissen, in ihre Erinnerungen führte…
    Rani zwang ihre Aufmerksamkeit schwankend wieder in die Gegenwart, wieder in die Seidenhalle und zu dem Podest, wo ihr König gerade verkündete: »Und nun soll das Bieten beginnen. Unser erster Posten ist dieser Ballen karmesinrote Seide, die erste, jemals in Morenia gesponnene, zu Ehren unserer Krone gefärbte Seide. Was wird für Morenias Wagnis, in den Seidenhandel einzutreten, geboten?«
    »Ein Goldbarren!«, rief Farso, und die Menge trat kollektiv einen Schritt vor. Drei Händler überschrien sich gegenseitig, überboten Farso, und Hal nickte jedem nachfolgenden Bietenden huldvoll zu und deutete mit dem zeremoniellen Amtsstab des Auktionators auf sie.
    Rani sah die Aufregung auf Hals Gesicht, die Energie, die um seine Schultern

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