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Die Glamour Girls von Chestnut Hall 04 - Rache-Attacke

Die Glamour Girls von Chestnut Hall 04 - Rache-Attacke

Titel: Die Glamour Girls von Chestnut Hall 04 - Rache-Attacke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Rudolph
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Ledermontur und einen Helm zu besprühen - okay. Aber ein Motocrossbike? Da hat der Spaß ein Loch - das geht eindeutig zu weit. Sie geht zu der Tür, die in die Remise führt. Vorsichtig drückt sie die Klinke herunter. Die Tür öffnet sich einen kleinen Spalt. Nein. Das wird sie nicht tun. Hilflos hebt sie die Hände und rüttelt an der Tür, als wäre sie abgesperrt. Sie sieht zum Fenster und zuckt bedauernd mit den Schultern. »Zu.«

    »Ada - du bist eine großartige Künstlerin!« Candy klatscht begeistert in die Hände. »Das mit der lahmen Ente ist eine Spitzenidee.«
    Ada lässt sich von der Dachrinne in Juls Arme fallen. »Sie werden merken, dass wir über die Luke eingestiegen sind.«
    Durch das Fenster sehen sie die lange Leiter, die noch immer an die Falltür gelehnt ist. Wie hätte Ada auch sonst zurück auf den Dachboden kommen sollen?
    »Ist doch egal«, meint Candy unbekümmert. »Solange sie nicht beweisen können, dass wir es waren ...«
    »Wenn wir uns beeilen, schaffen wir es bis zum Füttern«, drängt Jul mit einem Blick auf seine Uhr. Langsam senkt sich die Sonne über den Hügeln von Greenwood Castle.
    Als sie vor der bemoosten Schlossmauer stehen, stellt sich ein ganz anderes Problem. Wie kommen sie da wieder rauf?
    Sie sehen sich wortlos an. Daran hat keiner von ihnen gedacht!
    »Oh Mist, verdammter...«, flucht Candy leise. »Wie kommen denn die Jungs bloß aus diesem Bunker?«
    »Sollen wir an der Mauer entlanglaufen? Vielleicht ist irgendwo eine Tür?«, schlägt Jul vor.
    »Die Wachmänner haben etwas von einem Loch erzählt, das zugemauert wurde«, erzählt Ada.
    Plötzlich hören sie aufgeregtes Bellen. Langsam drehen sich die drei um. Die beiden schwarz-braunen Doggen rennen über den Rasen direkt auf sie zu. Candy reißt vor Entsetzen die Augen weit auf. »Jetzt - sind wir geliefert.«
    Ada nimmt all ihren Mut zusammen und macht einen Schritt auf die Hunde zu. Die Ohren fliegen, die Zähne sind gebleckt, weißer Geifer spritzt von den Lefzen. Wie in einem Horrorfilm, schießt es Ada durch den Kopf. »Green, Wood, sitz!«
    Die beiden Hunde drosseln das Tempo. »SIIIITZZZ!« Die Doggen hören aufs Wort und setzen sich schliddernd hin. »Brav.« Ada bemüht sich, so streng wie möglich zu klingen. Die Hunde blicken sie aufmerksam an, jede Faser wartet auf das nächste Kommando. In einer Fernsehdokumentation hat sie etwas über Dompteure gesehen. Wie heißt noch mal der Befehl? Ada überlegt fieberhaft. Sie sollen bloß sitzen bleiben und sie nicht anfallen. Das ist es!
    »Und bleibt!«
    »Ich wusste gar nicht, dass du Hunde dressieren kannst«, sagt Jul erleichtert.
    »Wow - cool.« Candy lächelt sie bewundernd an.
    Ada triumphiert innerlich, lässt sich aber nichts anmerken. »Wir müssen auf die Mauer. Ich als Erste, dann Candy.«
    Ada steigt in Juls verschränkte Hände, erklimmt seine Schultern und zieht sich die Mauer hoch. »Alles klar.« Sie schwingt ein Bein über den moosigen Stein und reicht Candy eine Hand.  Jul stöhnt, als sich das dicke Mädchen auf seine Schultern stellt, und geht in die Knie.
    Candy angelt nach Adas Hand und reißt sie fast von der Mauer. »Himmel, Candy!«, flucht Ada und kann sich im letzten Moment noch festhalten. »Jul, du musst sie schieben, sonst schaffe ich das nicht.« Wie ein nasser Sack hängt Candy an ihrer Hand und wiegt eine gefühlte Tonne.
    »Auf drei!«, befiehlt Ada atemlos. Lang kann sie das Gewicht nicht mehr halten. »Eins, zwei, dreeeeiii!«
    Jul schiebt Candys Beine nach oben, Ada beugt sich tief nach unten und packt mit beiden Händen zu. »Hau ... ruck!«
    Candy wirft ihren Oberkörper über die Mauer und keucht. Geschafft! Fehlt nur noch Jul. Ada zieht ihre Jacke aus. »Hier, ein besseres Seil hab ich nicht dabei.«
    Jul geht ein paar Schritte rückwärts, nimmt Anlauf und rennt auf die Mauer zu. Candy sitzt jetzt neben Ada und umklammert den Ärmel der Jacke.
    Jul springt ab und packt zu. Ada hält den Atem an. Wenn der Stoff unter dem Gewicht reißt, kommt er nicht hoch. Candy wird von der Last nach vorn geschleudert und Ada greift im letzten Moment nach ihrem Gürtel. Jul hängt am Ärmel, zieht die Knie nach oben, findet mit den Füßen einen kleinen Vorsprung und drückt sich hoch. Keuchend sitzen die drei auf der Schlossmauer. Einen Moment sagt niemand etwas. Ada sieht im Gras vor der Mauer die beiden Doggen hecheln. Sie sind noch genau an dem Platz, den sie ihnen zugewiesen hat. Wie Roboter - oder eben perfekt

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