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Die Glaszauberin pyramiden1

Die Glaszauberin pyramiden1

Titel: Die Glaszauberin pyramiden1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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erzählen. Ich glaube nicht, daß bei Hof viele zu schätzen wußten, daß er so ungewöhnlich war.«
    Ich starrte in den Garten hinaus und lauschte dem Chor der Frösche.
    »Meine Mutter liebte ihn. Zuerst hielt sie ihn für seltsam und fremdartig, aber dann sah ich, wie sie ihn ansah, als sie und Avaldamon aus ihrer siebentägigen Abgeschiedenheit kamen.« Er verzog das Gesicht. »Ich wünschte mir, mich würde eines Tages eine Frau so ansehen.«
    Armer Zabrze.
    »Ich war auf dem Boot, an dem Tag, an dem er starb.«
    »Hoher Herr!«
    »Ich glaube, nach allem, was ich seitdem erlebt habe, ist das noch immer der schlimmste Tag meines Lebens. Kannst du dir vorstellen, daß in dem Augenblick, in dem die verfluchte Wasserechse Avaldamon in ihrem Maul verschwinden ließ… das Ufer aufschrie?«
    »Was…?«
    »Die Frösche schrien, Tirzah. Es war Mittag, und doch schrien die Frösche.«
    Ich war den Tränen nahe. »Ich verstehe, Hoher Herr.«
    »Ja«, sagte er leise, »ich glaube, das tust du. Sag mir, Tirzah« – und nun zwang er etwas Fröhlichkeit in seine Stimme – »du warst doch einst frei. Hast du ein Handwerk ausgeübt, oder wurdest du nur wegen deiner Schönheit mitgenommen?«
    »Mein Vater – er gehört zu jenen, die die Pyramide getötet hat, Hoher Herr – und ich waren Glasmacher. Ich stelle Glasnetze her.«
    »Hmmm.« Er nickte. »Und um in deinem Alter Glasnetze machen zu können, dafür braucht man besondere Fähigkeiten. Habe ich recht?«
    »Es bedarf einer engen Verbundenheit mit dem Glas, Hoher Herr.«
    »Ja, natürlich.« Zabrze wechselte das Thema und steuerte uns in weniger gefährliche Gewässer. »Meine Mutter war durch Avaldamons Tod am Boden zerstört. Ich glaube, sie wäre damals gestorben, wenn sie nicht gewußt hätte, daß sie ein Kind erwartete, und das gab ihr Hoffnung weiterzuleben. Sie liebte Boaz sehr, aber das reichte doch nicht aus, um Avaldamon zu ersetzen, und so starb sie dann. Es mußte wohl so sein.
    Der arme Boaz. Im Alter von sechs Jahren Waise. Er war ein sensibler Junge, so wie Avaldamon, und er konnte den Tod unserer Mutter nicht verwinden. Ich war damals sechzehn, und ich verbrachte so viel Zeit mit ihm, wie ich konnte, aber…« Er schüttelte sich, und ich konnte erkennen, daß ihm die Schuld, nicht genug für Boaz da gewesen zu sein, immer noch zu schaffen machte. »Boaz, das arme Kind, verbrachte seine Zeit damit, die einzige Hinterlassenschaft seines Vaters an sich zu pressen, sich niemals von ihr zu trennen.«
    »Das Buch der Soulenai«, sagte ich ohne nachzudenken.
    »Ich weiß nicht, wie es heißt. Aber die Soulenai kamen in vielen seiner Geschichten vor. Sie und die Zuflucht im Jenseits.«
    Er sah die Frage in meinen Augen. »Meine Mutter hat mir das erzählt. Ich weiß, daß sie Boaz ein paar der Geschichten erzählt hat. Sie hat auch mir welche erzählt. Wenn du davon weißt, dann nehme ich an, daß Boaz das Buch noch immer in seinem Besitz hat?«
    Ich nickte.
    »Nun, Boaz hat seine Mutter sehr vermißt. Er war schrecklich allein. Ich war immer häufiger fort, aber ich hätte da sein sollen, ich hätte es!«
    »Hoher Herr, wir können nie all das sein, was wir wollen.«
    Er lachte bitter. »Ein so kluger Kopf bei einer Sklavin! Nun, vielleicht macht einen ja Sklaverei klüger. Ich nehme an, daß du mit deinem Aussehen viel ertragen… nun, daß du etwas ertragen mußtest. Aber Boaz. Die Magier bekamen ihn. Er war ihnen ausgeliefert und von großem Nutzen für sie. Sie boten ihm Trost und einen Ort, an den er sich flüchten konnte, gerade, als er sich am verlassensten fühlte.«
    »Ich habe etwas von ihm gelesen, das er geschrieben hat, als er neun war. Es war… traurig.«
    »Ja. In diesem Alter hat er der Eins seine Seele vermacht. Sie verloren.«
    »Er ist ein sehr mächtiger Magier, Hoher Herr. Er beherrscht die Macht der Eins auf außergewöhnliche Weise.«
    »Er hat die von seinem Vater geerbten Fähigkeiten mißbraucht. Der Junge, den seine Mutter geboren hat, wurde einer Verwandlung unterzogen. Tirzah, willst du alles für ihn tun, was in deiner Macht steht?«
    »Was in meiner Macht steht, Hoher Herr. Aber ich fürchte, es ist bereits zu spät. Ich weiß nicht, was ich tun soll.«
    »Tu dein Bestes, Tirzah. Tu dein Bestes. Für Avaldamon, für sie, deren Namen du trägst, und für Boaz.«
    Und damit ließ er mich stehen.
    Ich blieb noch lange Zeit draußen und dachte staunend über den unerwarteten Verbündeten nach, den ich gefunden hatte. Aber was

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