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Die Glaszauberin pyramiden1

Die Glaszauberin pyramiden1

Titel: Die Glaszauberin pyramiden1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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bedienen, und ich machte es auch bei seiner Familie recht ordentlich. Chad Nezzar übersah mich einfach, Neuf musterte mich zuerst neugierig, aber dann erlosch ihr Interesse an mir – also hatte Zabrze ihr nichts erzählt –, während Zabrze mich mit undurchdringlichen schwarzen Augen betrachtete und dann dem Beispiel seiner Gemahlin und seines Onkels folgte.
    Den ersten Teil der Mahlzeit verbrachte ich größtenteils in einer dunklen Ecke des Raumes auf einem Hocker und bewegte mich nur, wenn ein Kelch nachgefüllt werden mußte. Holdat kümmerte sich um das Servieren, wechselte leise und unaufdringlich die mit Köstlichkeiten belegten Platten und reichte Mundtücher und Wasserschälchen. Ich bewunderte sein Geschick und fragte mich, wo Boaz ihn entdeckt hatte. Möglicherweise in Setkoth, denn ich konnte mir nicht vorstellen, daß in Gesholme solche Fertigkeiten gefragt waren.
    Boaz und seine Familie erfreuten sich an dem Mahl, und soweit ich es verfolgen konnte, genossen sie den belanglosen Klatsch über Höflinge und Geschehnisse in Setkoth. Sie hoben nie die Stimmen, es sei denn, sie lachten über das Pech oder den gesellschaftlichen Ausrutscher eines Höflings, und sie mieden offenkundig jedes strittige Thema. Tatsächlich lenkte größtenteils Neuf die Unterhaltung, wandte sich einmal ihrem Mann zu, dann wieder Chad Nezzar, dann legte sie Boaz ihre schlanke Hand auf den Arm und lächelte ihn verführerisch an.
    Ich fragte mich boshaft, ob all diese Nichten und Neffen tatsächlich nur entfernt mit Boaz verwandt waren. Unter ihrer Eleganz strahlte Neuf eine unverkennbare Sinnlichkeit aus, und ich verabscheute sie jedesmal, wenn sie sie auf Boaz richtete.
    Während die Unterhaltung bei der Mahlzeit friedlich verlief, hatte der Schmuck an Chad Nezzar seine eigene Unterhaltung. Während ich an dem Tisch meine Pflichten erfüllte, konnte ich ihn über dieses und jenes plaudern hören, und einmal war ich erstaunt, die Edelsteine und das Metall über ihre Liebe zu Chad Nezzar flüstern zu hören. Er war ein alter Mann, aber noch vital, und sie wollten nicht, daß er starb. Ich verweilte ein wenig bei Neufs und dann Zabrzes Kelch und versuchte mehr zu verstehen.
    Ach, sie liebten ihn, aber nicht so sehr um seinetwegen, sondern weil sie Angst hatten, daß nach seinem Tod ihre glückliche Gemeinschaft zerbrach. Anscheinend war Chad Nezzar seit Jahrzehnten auf diese Weise geschmückt, und das Metall und die Edelsteine hatten sich aneinander gewöhnt. Würde Prinz Zabrze sie tragen, wenn er den Thron bestieg?
    Leider nicht, dachten sie, und ich stimmte ihnen lautlos zu. Lang lebe Chad Nezzar, wenn auch nur für die Geister der Elemente.
    Je weiter der Abend voranschritt, desto häufiger wurden meine Dienste verlangt. Alle Männer tranken, zwar nicht übertrieben viel, aber beständig. Stimmen wurden lauter, Gelächter schärfer.
    Schließlich stand Neuf vom Tisch auf. »Mein Gemahl. Morgen ist ein langer Tag, und ich muß im Moment für zwei schlafen. Ich bitte um dein Verständnis« – sie wandte sich Chad Nezzar zu – »und um die Erlaubnis des Mächtigen, mich zurückziehen zu dürfen.«
    Chad Nezzar wedelte vornehm mit der Hand. Ich vermutete, das tat er so oft, um seine Juwelen richtig zur Geltung bringen zu können; soweit es die Juwelen betraf, liebten sie die Schwünge durch die Luft.
    »Die habt Ihr, meine Liebe.«
    »Neuf«, sagte Zabrze. »Das Mädchen kann dich zurückbringen.«
    Ihr Blick glitt in meine Richtung. »Und vielleicht möchte uns das Mädchen seinen Namen nennen. Ich bin gespannt, wie sie heißt.«
    Ich öffnete den Mund, dann schloß ich ihn wieder. Sollte ich ihnen meinen Geburtsnamen sagen? Er würde weitaus überraschender sein als…
    »Tirzah«, sagte Boaz. »Ihr Name ist Tirzah.«
    Bis auf Boaz starrten mich alle an.
    »Tirzah?« sagte Chad Nezzar langsam. »Tirzah?«
    Neuf sah mich an, dann Boaz. »Sieh an«, sagte sie. »Ein seltsamer Name für eine Sklavin, Boaz. Mir ist neu, daß Sklaven erlaubt ist, die Namen von Adligen zu tragen. Auf dieser Baustelle geht es zwangloser zu, als ich gedacht hätte.«
    Ich hatte keine Ahnung, wie ich mich verhalten sollte, aber da Boaz damit angefangen hatte, sollte er es auch zu Ende bringen. Die Wahl des Namens war nicht meine Schuld.
    »Sie hatte einen schwierigen Namen unter den nordischen Wilden«, sagte Boaz. »Ich fand, ich sollte ihr einen hübscheren geben.«
    »Aber den Namen meiner Schwester?« sagte Chad Nezzar.
    »Ich sollte sagen«,

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