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Die Glaszauberin pyramiden1

Die Glaszauberin pyramiden1

Titel: Die Glaszauberin pyramiden1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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später zu einem unausweichlichen Teil meiner Versklavung werden würde. Nun, ich hätte eben die Vase nicht fallen lassen sollen. Aller Schmerz wird durch Schmerz zurückgezahlt.
    Als es vorbei war, schickte er mich zurück in das Sklavenquartier, und Omarni gab mir eine Tasse mit einem dampfenden, dicken Kräutertrunk.
    »Es wird deinen Bauch davor bewahren, sich mit einem Kind zu füllen«, sagte sie nüchtern, und ich begriff, daß sie dieses Gebräu schon Dutzenden Sklavinnen vor mir gegeben hatte.
    Es schmeckte bitter und verursachte Magenkrämpfe, aber ich trank es dankbar. Ein Leben in Knechtschaft anzutreten, belastet mit dem Balg eines Sklavenhändlers, war das letzte, was ich wollte.
     
     
    Eine Woche später wurden wir zum Markt gebracht – ich um ein paar Erfahrungen und Fertigkeiten reicher als zu dem Zeitpunkt, an dem ich in einem Haufen aus stinkendem Walfleisch auf der Pier gelandet war.
    Wer würde uns kaufen? Würde es ein rücksichtsvoller Herr sein oder ein brutaler Schinder? Und, fragte ich mich weiter, würde er ein zufriedener Ehemann sein oder ein Mann, der unter den gesammelten Früchten seiner Sklaven nach Zerstreuung suchte?
    Wie sich herausstellen sollte, traf nichts von beidem zu.
    Der Markt war voller Händler, die Obst, Stoff, Geschirr und Menschen verkauften. Eine Stelle war nur für den Menschenhandel reserviert, und dort führte uns Hadone zu drei anderen Männern, die er verkaufen wollte. Wir wurden bewacht, aber nicht besonders streng, denn keiner von uns hätte irgendwohin fliehen können.
    Die Wächter führten die drei Männer nun direkt zu den anderen Sklaven, die in einer Reihe standen und darauf warteten, von ihren zukünftigen Besitzern wie Ware geprüft zu werden. Meinen Vater und mich brachte Hadone jedoch zu einer Bretterbude gleich dahinter.
    Dort erhob sich ein hochgewachsener, sehr dürrer Mann, der genauso dunkel wie Hadone war, von seinem Hocker und verbeugte sich leicht. Sein Blick war so scharf wie sein Gesicht spitz, und ich wußte augenblicklich, daß ich ihn nicht leiden konnte.
    Hadone erwiderte die Verbeugung viel tiefer, als ich gedacht hätte. Als er sprach, hielt er die Hände über dem Herz zusammengelegt und den Blick in den Staub gerichtet. »Kamish. Mögen deine Söhne Ruhm ernten und deine Töchter reiche Gatten finden.«
    Kamishs dünne Lippen zuckten spöttisch. »Ich habe keine Kinder, Hadone. Das weißt du.«
    »Ich wollte lediglich höflich sein«, sagte Hadone und richtete sich endlich auf, und mir wurde klar, daß auch er Kamish nicht besonders gut leiden konnte.
    »Das sind die beiden, über die du mir geschrieben hast?«
    »In der Tat«, sagte Hadone. »Der Mann ist in vielen Ländern berühmt für seine Kunstfertigkeit im Mischen und Formen, und seine Tochter« – er machte eine kleine Pause – »ist gut ausgebildet worden. Zusätzlich zu ihren vielen Fertigkeiten beherrscht sie auch die Glasnetzherstellung.«
    »Sie kann Glasnetze machen?« Das Funkeln in Kamishs Augen wurde heller. »Meine Auftraggeber…«
    »Würden sicherlich gut für die Fertigkeiten dieser beiden zahlen. Ich glaube, deine Herren suchen in allen Ländern nach Leuten wie ihnen.«
    »Und sie kann Glasnetze machen«, wiederholte Kamish. Ich wartete auf das unweigerliche »Sie ist zu jung«, aber es kam nicht.
    »Glasnetze«, sagte er erneut.
    Hadones Mund verzog sich in vorgetäuschtem Bedauern. »Und bei solchen Fähigkeiten, Kamish, muß ich, so sehr es mich schmerzt, um eine angemessene Bezahlung bitten.«
    Kamish hatte zu viel von seinem Interesse verraten, um nun noch gut verhandeln zu können. Und so hatte innerhalb weniger Minuten Hadone einen Preis für sich und Skarp-Hedin erzielt, der nicht nur unsere Schulden begleichen, sondern auch beide Sklavenhändler zu reichen Männern machen würde – und mein Vater und ich standen dabei, während man unser Leben verschacherte.
    Als Kamish hinausstürmte und nach seinen Männern brüllte, wandte sich Hadone meinem Vater und mir zu. »Ich wünsche euch alles Gute«, sagte er, und unsere Blicke trafen sich.
    Es erstaunte mich, in seinen Augen eine Spur Bedauern zu lesen.
    Aber dann ließ er die Münzen in seiner Tasche klimpern, und das Bedauern erlosch, und er wandte sich ab.
    Ich sah ihn nie wieder.

 
    2
     
     
     
    Kamish ließ uns wieder in Ketten legen, wenn auch in leichte Ketten, und nicht aneinandergefesselt. Diese scheuerten nicht zu sehr auf den Narben und waren nicht so schwer wie die vorherigen.
    Er

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