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Die Glaszauberin pyramiden1

Die Glaszauberin pyramiden1

Titel: Die Glaszauberin pyramiden1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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bestimmt.«
    Danach verstummte er ärgerlicherweise, und wir blieben uns selbst überlassen und starrten schweigend und mit offenem Mund auf Setkoth, das nun vollständig in Sicht kam. Die Stadt bestand aus der gleichen dicht zusammenstehenden Ansammlung von weißen und rosafarbenen Häusern aus Lehmziegeln und mit flachen Dächern und Segeltuchmarkisen wie Adab, aber zwischen den Häusern erhoben sich große Gebäude mit Kuppeldächern, einige mit Minaretten und Türmen, die hoch in den Himmel ragten – alle um einen Punkt gruppiert, bei dem es sich um das Herz der Stadt handeln mußte. Es gab auch Türme, die so dünn waren, daß ich mir nicht vorstellen konnte, warum sie nicht umkippten, und anmutig geschwungene Brücken, die den Fluß und unzählige Kanäle überspannten, die die Stadt durchzogen.
    Die Mannschaft machte unser Schiff an einem Steinkai fest, hinter dem eine schmucklose Ziegelmauer mit einem schweren Holztor in der Mitte in die Höhe wuchs. In die Mittelplatte war ein seltsames Symbol eingebrannt, das an eine geschwungene, liegende Acht erinnerte.
    Kamish schien mit einem Mal unruhig und ängstlich zu sein, und er verkrallte die Hände in seinem Gewand. Seine Stimmung war ansteckend, und ich glättete den um meinen Körper gewickelten Stoff so gut es ging, und wünschte, ich hätte mein Gewand nicht zerrissen, und daß ich Gelegenheit gehabt hätte, mich wenigstens etwas vom Reisestaub zu säubern.
    Die Wächter drängten uns auf den Kai, dessen Steinboden sich heiß unter unseren Füßen anfühlte. Kamish inspizierte uns flüchtig, während wir von einem Fuß auf den anderen traten, runzelte dann die Stirn, als würde ihm zum ersten Mal bewußt, daß wir die Gewänder so kurz wie nur möglich gemacht hatten, dann sprach er mit dem Kapitän des Flußschiffes.
    »Wir sind vermutlich in einer Stunde oder weniger wieder da. Warte auf uns, denn vor uns liegt noch ein ganzes Stück Wegs.«
    Der Mann betrachtete die Mauer, dann richtete er den Blick auf uns. »Nach Gesholme, zweifellos?«
    Kamish nickte kurz angebunden. »Zweifellos.«
    Dann klopfe er an das Tor. Es öffnete sich augenblicklich, als hätte der Diener dahinter auf uns gewartet. Kamish winkte uns vorwärts, und wir traten nacheinander in einer Reihe und mehr als nur etwas ängstlich über die Schwelle.
    Vor uns breitete sich ein etwa einhundert Schritt langer und fast dreißig Schritt breiter, außergewöhnlicher Garten aus. Es gab beschnittene Bäume mit hellen Blüten und dunklen Blättern und sauber geharkte Wege zwischen sorgfältig angelegten Beeten, in denen Blumen in ordentlichen Reihen und geometrischen Mustern angeordnet waren. Sie erinnerten mich an die säuberlichen rechteckig angelegten Felder auf dem Land. Hier hatte alles seinen ihm zugewiesenen Platz, und es wurde nicht gestattet, sich darüber hinaus auszubreiten.
    Alles war mit größtmöglicher Genauigkeit geordnet, wie ich erkannte.
    »Hier entlang«, sagte Kamish, wandte sich einem der Wege zu, und die Wächter bedeuteten uns, ihm zu folgen.
    Er führte uns zu der gefliesten Veranda eines Hauses und ließ uns in ihrem Schatten anhalten. »Seid still«, befahl er, dann verschwand er in der dunklen Öffnung einer Tür.
    Er blieb mehrere Minuten lang in dem Haus, kam mit einem unterwürfigen Lächeln auf dem Gesicht zurück und rieb sich scheinbar verlegen und kriecherisch die Hände.
    »Eure Exzellenzen«, murmelte er und bedeutete den ihm folgenden, die Sklavenreihe zu inspizieren.
    Zwei Männer traten aus der Tür, ihre Erscheinung rief Gänsehaut bei mir hervor. Der eine war mittleren Alters, der andere zehn oder fünfzehn Jahre jünger. Beide hatten das schwarze Haar und die dunkle Haut aller Südländer, die ich seit der Ankunft in Adab gesehen hatte, auch wenn der Jüngere graue Augen statt der üblichen schwarzen hatte.
    Die Farbe war das einzige, was sie mit allen anderen gemein hatten. Ihre Gewänder waren aus dem feinsten Leinen, die Untergewänder weiß und mit einer Schärpe von schimmerndem Kobaltblau gebunden, das darüberliegende Gewand war von strahlendem Blau und fiel lose herab. Ihre zierlichen aber kräftigen Hände waren vor ihnen gefaltet. Beide trugen das Haar zurückgebunden und im Nacken zu mehreren Zöpfen geflochten. Alles an ihnen verriet Selbstsicherheit und Autorität.
    Aber es waren ihre Gesichter, die meine Aufmerksamkeit besonders fesselten. Beide waren sehr eindrucksvoll, hatten aber gleichzeitig etwas Raubtierhaftes, und der Blick ihrer

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