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Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Titel: Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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seiner Armbanduhr. Er stand bei Herrn Wunderlich neben dem dicken Stamm einer Eiche.
    „Abwarten und Tee trinken“, erwiderte der ehemalige Kriminalkommissar. Fast im selben Augenblick riß er den Kopf herum und zischte: „Sie kommen.“
    Die Herren Knebusch und Paschke mußten sich vollkommen sicher fühlen. Sie fuhren mit ihrem eigelben Opel vom Feldweg noch ein Stück über das Gelände, ließen dabei den Motor aufheulen und schalteten die Scheinwerfer sogar auf Fernlicht, um besser sehen zu können. Als sie ausgestiegen waren, ließen sie die Lampen weiter brennen, stellten nur den Motor ab und machten nicht einmal die Türen zu.
    „Hast du die Taschenlampe?“ fragte das Babygesicht.
    „Wofür hältst du mich?“ fragte Andy zurück und knipste das Licht an. Dabei latschten die beiden bereits über eine freie Waldfläche und dann durch das Buschwerk.
    Der eigelbe Opel stand mit offenen Türen keine drei Meter vor dem Boß der Glorreichen Sieben, der flach im sandigen und nassen Gras lag. Als er jetzt die beiden Ganoven verschwinden sah, sprang er auf, stürzte zu dem Wagen, zog den Zündschlüssel ab und warf sich wieder in sein Versteck. Sein Herz schlug ihm jetzt bis zum Hals.
    Die Herren Knebusch und Paschke kamen zuerst dicht an Karlchen Kubatz und Ronny vorbei. Anschließend trat Andy mit seinem linken Schuh beinahe auf den eingezogenen Ellenbogen von Fritz Treutlein, und kurz darauf waren die beiden nur noch durch einen dicken Baumstamm von dem früheren Kriminalkommissar Wunderlich und dem Chefredakteur getrennt.
    Von diesem Augenblick an ging alles eigentlich sehr schnell.
    Knebusch und Paschke hatten ihre Mantelkragen hochgeschlagen und verfielen jetzt in Laufschritt. Inzwischen hatte es sich nämlich eingeregnet, und es goß wie aus Kübeln.
    Herr Wunderlich und die Polizisten in Zivil verfolgten die beiden. Aber das war nicht besonders schwer.
    Andy machte mit seiner Taschenlampe genügend Licht, und im übrigen dachten die Herren Knebusch und Paschke überhaupt nicht daran, sich nur ein einziges Mal umzudrehen.
    Polizeimeister Kalender stapfte vorsichtig durch die Büsche. Seitdem er wußte, daß die beiden Verbrecher tatsächlich in die Falle gegangen waren, hatte es ihn nicht mehr länger bei seinem Streifenwagen gehalten. Man sollte ihm hinterher nicht vorwerfen können, daß er weniger entschlossen gewesen sei als die anderen.
    Das Babygesicht und der ehemalige Berufsboxer liefen mittlerweile durch den Regen auf eine halbverfallene Turmruine zu. Sie war vom Buschwerk ganz überwuchert, und sie mußten sich jetzt bücken und mit den Händen rudern, damit sie durch das dichte Laub und die Zweige zu einer schmalen Steintreppe kamen und dann zu einer Tür, die mit verwitterten Brettern vernagelt war. Andy stellte sich auf die Zehenspitzen, drückte seine Schulter gegen die Tür und faßte mit seinen riesigen Händen zu. Schon ganz kurz danach war die Tür frei, ihre eisernen Angeln quietschten, und die beiden verschwanden.
    „Paß auf, das Geländer kracht gleich zusammen“, mahnte Knebusch.
    „Ich fass’ es gar nicht an“, antwortete Andy.
    Sie kletterten über ein paar Steinstufen, und dann leuchtete Andy in einen schmalen Raum mit Wänden aus großen Steinen. Das Fenster hatte kein Glas mehr, alte Möbel standen herum, und an der Seite gab es einen Holzverschlag. Knebusch riß ihn auf.
    „Na, was hab’ ich gesagt“, triumphierte er. „Du hättest dir dein Knieschlottern sparen können.“
    „Tatsächlich“, bemerkte Andy überwältigt. Er hatte sich auf den Boden gekniet und jetzt die weiße Jubiläumsvase der ABC Kreditbank mit den Goldhenkeln und den Motiven von Bad Rittershude in den Händen. Daneben lag die braune Ledertasche.
    „Verpfeifen wir uns wieder“, schlug Knebusch vor. „Und im Hotel trinken wir eine Pulle Rotwein auf den Schreck hin.“
    „Ja, es gibt Rotwein mit Handschellen“, sagte in diesem Augenblick eine Stimme.
    Knebusch richtete sich auf, und Andy drehte sich um. Sie waren völlig perplex. Das dauerte jedoch nur eine knappe Sekunde. Dann sprang Knebusch auf die Beine und machte eine Bewegung nach dem offenen Fenster hin.
    Aber gleichzeitig hatte sich Herr Wunderlich blitzschnell gebückt, packte den alten, zerrissenen Teppichläufer, auf dem das Babygesicht gerade noch einen Fuß stehen hatte, und riß daran. Knebusch knallte nach hinten, weil seine Füße den Halt verloren.
    Aber auch Andy hatte sich inzwischen wieder gefaßt. Er hatte sich gedreht,

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