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Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Titel: Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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zurück. Dabei kam Ronny jetzt voll ins grelle Licht des Hauptscheinwerfers. Sein silbriges Trikot war total durchgeschwitzt, und er japste wie ein Maikäfer nach Luft. Aber er lächelte und schien sehr glücklich zu sein.
    In der Pause vertraten sich die Besucher ihre Füße vor dem Zelt im Freien. Die Artisten verkauften Luftballons mit dem Aufdruck „Zirkus Zamboni“. Andere boten gesalzene Erdnüsse und Salzgurken an. Wer sich damit genügend Durst geholt hatte, konnte ihn an zwei Getränkeständen wieder löschen.
    „Eine ausgezeichnete Vorstellung“, stellte Chefredakteur Kubatz fest. Seine Frau fügte hinzu: „Und man spürt direkt, daß sich die Artisten heute ganz besonders viel Mühe geben.“
    „Wäre ja auch gelacht“, bemerkte Zirkusdirektor Zamboni. „Wir haben schließlich lange genug vor leeren Unterhosen gespielt.“ Und als er jetzt bemerkte, wie ihn die anderen verwundert anblickten, fügte er hinzu: „Leere Unterhosen sind in der Zirkussprache unbesetzte Plätze.“
    „Wonderful“, lachte Mister Pinkerton. „Das alles mir macht viel Freude“, sagte er und probierte, möglichst deutlich und fehlerfrei deutsch zu sprechen: „Wenn wir jetzt wurden sein in USA, ich wurde schenken jede Schüler von Bad Rittershude einen Pinkerton-Regenschirm.“ Er lachte schallend über seinen Witz, und dabei fiel ihm wieder einmal sein Monokel aus dem Auge. „Es ist very schön, was ihr habt gemacht für Tiere und Artisten.“
    „Das wären etwa zweitausendfünfhundert Regenschirme“, warf Paul Nachtigall ein. „So viele Schüler haben wir in der Stadt.“
    Die Herren Knebusch und Paschke leisteten sich drüben am Getränkestand gerade ein Bier. Die Glorreichen Sieben blickten immer wieder vorsichtig zu ihnen hinüber und ließen sie nicht aus den Augen.
    „Wie teuer ist eigentlich ein einzelner Regenschirm?“ fragte Karlchen Kubatz so nebenbei. „Ich meine den Selbstkostenpreis und die billigste Sorte.“
    „Rund ein Dollar pro Schirm“, schmunzelte Mister Pinkerton vergnügt.
    „Wären zweitausendfünfhundert Dollar“, gab der dickliche Sputnik bekannt und stopfte sich dabei eine Handvoll Erdnüsse in den Mund.
    „Sagen wir, davon ein Fünftel“, schlug Karlchen Kubatz vor. „Und zwar für den Zirkus Zamboni.“
    „Aber nur unter der Bedingung, daß dieser große Elefant den Scheck bei mir persönlich im Hotelzimmer abholt“, meinte Mister Pinkerton und wollte sich jetzt vor Lachen wieder ausschütten.
    „Schade“, sagte Herr Zamboni. „Mit einem Zebra wären wir vielleicht noch über die Treppe gekommen.“
    Die Musikkapelle spielte inzwischen im Freien, und die Besucher schlenderten neugierig vor den Käfigen und in den Stallungen herum.
    Ronny hatte sich in der Zwischenzeit geduscht, und Arturo schminkte sich vor dem Spiegel seine Clownsmaske.
    „Jetzt ist der Zirkus schon volle zwei Tage in der Stadt“, meinte der dunkelhaarige Junge, während er sich abtrocknete. „Aber wir haben noch kein vernünftiges Wort allein miteinander gesprochen.“
    „Passiert eben zuviel durcheinander“, lächelte Arturo. „Und vielleicht ist es auch ganz gut so.“ Er malte sich rote Lippen bis unter die Nase. „Ich bin nämlich fast ein bißchen stolz auf dich und weiß noch nicht ganz genau, wie ich das verstecken soll Als Ronny gerade in seine Bluejeans kletterte, steckte Oberstudiendirektor Senftleben seinen Kopf durch die Tür.
    „Entschuldigung, aber ich mußte einfach vorbeikommen und sagen, wie sehr ich von den Socken bin. Dein dreifacher Salto ist einfach fabelhaft.“
    „Bitte kommen Sie doch rein“, meinte der Clown und fuhr gleich fort: „Sehen Sie, Herr Senftleben, in der Schule kann man Prüfungen vielleicht abschaffen -“
    „Was kein Verlust wäre“, warf der Oberstudiendirektor dazwischen.
    „Bei uns geht das nicht“, grinste Arturo und ließ sich jetzt seine riesige Pappnase am Gummiband ins Gesicht schnappen. „Mit jeder Vorstellung schreiben wir vor dem Publikum sozusagen ’ne Klassenarbeit. Wir spazieren, wenn Sie so wollen, laufend von einem Examen ins andere. Und wenn wir durchrasseln, ist’s keine Fünf oder Sechs, sondern ein Rippenbruch oder mindestens ein verstauchter Daumen.“
    „So gesehen müssen Prüfungen in der Schule ein ausgesprochenes Vergnügen bereiten“, meinte Herr Senftleben.
    Als die Musikkapelle ein wenig später ins Zelt zurückgekehrt war und auch die Besucher so nach und nach wieder ihre Plätze einnahmen, platzten in Arturos

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