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Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Titel: Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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versetzt. Jetzt jagte sie das ungewohnte Aufblitzen der vielen Taschenlampen in Angst und Schrecken.
    Mit Sprüngen - so blitzschnell, daß man sie kaum se-hen konnte - stürzten sich die Raubtiere plötzlich von ihren Podesten aus in die Manege. Dort federten sie jetzt, brüllend und fauchend, in dem großen Rundkäfig hin und her. Der schwarze Panther drängte sich dabei dicht an den dunkelmähnigen Löwen. Gleichzeitig sprang der Puma wütend gegen einen der beiden Leoparden.
    Kid stand mit dem Rücken zum Käfig, in der einen Hand die Peitsche, in der anderen jetzt den Stachelstock. Mit ihm versuchte er die beiden Tiere wieder zu trennen. Einen Augenblick lang sah es so aus, als wolle der Puma jetzt seinen Dompteur angreifen. Er hatte bereits die linke Vorderpranke erhoben und duckte sich zum Sprung. Aber da flog Kids Peitsche auf ihn zu, und ihr lauter Knall dicht vor seiner Schnauze erschreckte ihn so, daß er gehorsam wieder auf sein Podest zurücksprang.
    Die zwei älteren Rialtos hatten inzwischen die Schläuche aufgenommen, die immer am Käfig bereitliegen mußten. Notfalls konnten sie jetzt mit einem scharfen Wasserstrahl die Tiere zurücktreiben, wenn es für Kid gefährlicher werden sollte.
    Arturo war mit Ronny zum Laufgang gerannt. Sie entfernten gemeinsam das schwere Gitter, das diesen Gang zum Käfig hin verschlossen hatte.
    „Du mußt sie aus der Manege treiben“, keuchte der Clown.
    „Leicht gesagt“, erwiderte Kid leise. Aber er grinste dabei. Sein nackter Oberkörper war schweißnaß. „Aber probieren wir’s mal. Zuerst mit Jacky und Ber-ry, würde ich sagen. He, Jacky! Hallo, Berry!“ Damit ging er auf die beiden Bären zu und drängte sie mit
    Stock und Peitsche zum Laufgang. Dabei ließ er keines der anderen Tiere aus den Augen.
    Währenddessen lag der alte Evans draußen unter dem Aggregat, und Zirkusdirektor Zamboni beugte sich über ihn.
    „Ein Schutz sei ausgefallen, hab’ ich anfangs geglaubt, weil der Gleichstrom abgesackt war“, erklärte Evans. Sein Gesicht war öl verschmiert, und er murkste mit dem Schraubenschlüssel an einem Gewinde herum. „Aber es liegt an der Pumpe. Die Maschine ist abgesoffen, weil kein Diesel mehr durchkommt „Wie lange wirst du brauchen?“ fragte Zamboni. „Ich mach’s ja schon wieder dicht“, meinte Evans. „In fünf Minuten ist alles wieder o. k., schätze ich.“
    „Da haben wir ja noch mal Schwein gehabt“, murmelte der Zirkusdirektor und wollte wieder zum Zelt zurück. Aber da bemerkte er, daß Evans noch etwas sagen wollte. „Was noch?“ fragte er.
    „Als heut morgen dieser komische Knilch mit seinem Hut auf dem Kopf durch die Manege gelatscht ist, hatte ich gleich Maikäfer im Magen“, brummte Evans. „Da war es für mich so sicher wie die Steuer, daß was passieren müßte - “
    „Der Mann kam von irgendeiner Jugendbehörde“, erwiderte der Direktor.
    „Ja, verdammt noch mal.“
    Zamboni drehte sich schon zum Gehen um.
    „War zu erwarten“, meinte Evans und zog sich unter der Maschine hervor.
    „Bist du endlich soweit?“ fragte der Direktor jetzt. „Nervös werden hilft da überhaupt nichts“, knurrte Evans.
    Er sprang jetzt wieder auf die Beine. Dabei schimpfte er hartnäckig weiter: „Und erst recht, wenn so einer von der Behörde kommt, muß er wissen, daß im Zirkus ein Fremder mit einem Hut auf dem Kopf nicht in die Manege darf, weil das Unglück bringt Er hatte sich inzwischen achtsam über das Aggregat gebeugt, zusammenknickend wie ein Taschenmesser. Dabei verschwand sein Kopf beinahe ganz zwischen Ölleitungen und Maschinenuhren. „Wenn Sie schon daneben stehen, Direktor“', rief er jetzt und betrachtete weiter ganz genau, was ihn da gerade interessierte, „dann schieben Sie doch vorsichtig den roten Hebel nach unten.“
    Von den Stallungen herüber war jetzt das aufgeregte Trompeten der Elefanten zu hören, das laute Brüllen von Salambo und das dünne Krähen von Kitty.
    Als Direktor Zamboni zwei oder drei Minuten später wieder ins Zelt zurückkam, funktionierte dort inzwischen wenigstens die rote Notbeleuchtung, und in der Manege hinter dem großen Rundkäfig liefen nur noch der Löwe und der schwarze Panther nervös hin und her. Kurz zuvor hatte Kid die beiden Leoparden in den Laufgang treiben können, auf dessen ganze Länge sich inzwischen die Artisten und Stallburschen verteilt hatten. Sie trieben mit Stockschlägen gegen die Eisenstäbe die Tiere zum schnelleren Gehen an und warfen hinter ihnen

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