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Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition)

Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition)

Titel: Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Littlewood
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wundersame Wende im Ablauf der Geschehnisse zu bewirken. DAS Zaubermittel für alle Rezepte!
     
    Es war im Jahr 1516 in der britischen Stadt Bristol, als die junge Heather Glyck sich auf einen erbitterten Kampf mit ihrem Feind einließ, einem Schurken namens Maximilian Fronk. Jener schloss zwar einen Waffenstillstand mit den Stadtobersten, doch die junge Heather traute ihm nicht und überzeugte ihre zwölf Brüder, einen heimlichen Überfall auf Maximilian zu unternehmen, bei dem ihr ältester Bruder Everett allerdings lebensgefährlich verwundet wurde.
    Da machte sie sich daran, ein letztes Mal für ihn seinen Lieblingsbrei zu kochen, der ihm im Angesicht des Todes Trost spenden sollte, und sie weinte in den Kochtopf. Die Tränen verwandelten den Brei in ein leuchtendes Kupfer, und als Everett aus der Schüssel aß, schlossen sich seine Wunden.
    Rose schöpfte wieder Hoffnung, als sie die Geschichte ihrer Vorfahrin Heather Glyck las, die verzweifelt versucht hatte, ihre Stadt zu beschützen und alles nur noch schlimmer gemacht hatte. Wie sich die Geschichte doch wiederholte!
    Aber würden Roses Tränen wundersam genug sein, um die mächtige Kombination des Zaubers der
Halt-den-Mund-Tarte
mit der Magie von
Lilys Geheimsubstanz
zu übertrumpfen?
    In dem Moment kam von gegenüber ein Krachen, gefolgt von einem Schrei.
    »Meine Maus!«, rief Lily. »Der Kater hat meine Maus gestohlen!«
    Rose drehte sich um. Der Vogelkäfig auf Lilys Vorratsregal war leer und die winzige Tür war offen. Gus stand vor dem Käfig, Jacques zwischen den Zähnen.
    »Gus!«, schrie Basil. »Nicht auffressen!«
    Gus sah Basil an und zwinkerte, und Jacques hielt ihm vergnügt den erhobenen Daumen hin. Lily griff nach einem Besen, Gus sprang jedoch zu Boden, rannte über den gefliesten Gang und verschwand durch die Tür, gerade, als Jean-Pierre Jeanpierre wieder hereingeschlendert kam. Rose hätte niemals geglaubt, dass der dicke Kater so schnell rennen konnte.
    »Monsieur Jeanpierre!«, rief Lily. »Die ohrlose Katze von der gegnerischen Mannschaft hat meine Maus gestohlen!«
    »Herrje«, sagte Jean-Pierre Jeanpierre. »Da hat sie uns allen wohl einen Gefallen getan, denn Mäuse haben in Küchen nichts zu suchen. Katzen allerdings auch nicht. Gut, dass beide weg sind!«
    »Aber –«, wandte Lily ein.
    »Kein Aber«, rief Jean-Pierre und kam den Gang entlang. »Lasst mich zur Beurteilung schreiten.«



Kapitel  17
    Lauschangriff
    Marco stellte Roses Polentaschälchen so behutsam auf ein Silbertablett, als seien es kleine, zarte Küken. Lilys Tarte-Stück stellte er auf ein zweites Tablett, dann hob er beide Tabletts vorsichtig auf Schulterhöhe, eines rechts, das andere links. Behutsam balancierend drehte er sich um und schritt den schwarz-weiß gefliesten Gang entlang zur Bühne.
    Er setzte die Silbertabletts auf einen riesigen Banketttisch neben dem Mikrophon und der Meister nahm Platz. Nachdem er eine Serviette über seiner Brust drapiert hatte, ergriff er mit seinen gierigen, verschwitzten Händen eine Kuchengabel und einen Löffel. Seine Augen weiteten sich erfreut beim Anblick von Lilys schillernder
Halt-den-Mund-Tarte
 – dann blickte er verwirrt auf Roses einfachen Maisbrei.
    »Ich beginne mit Mademoiselle Glycks Dessert, wie durch den Münzwurf beschlossen«, sagte Jean-Pierre Jeanpierre. »Mademoiselle Glyck hat anscheinend … eine Schale Getreidebrei gemacht.« Er senkte einen Löffel in Roses Polenta. »Hören die Wunder denn niemals auf? Ich sage: ›Macht das köstlichste Dessert, das die Welt jemals erlebt hat‹, und das Kind macht Getreidebrei! Aber wie ich sie kenne, wird dieser Brei wahrscheinlich die Erde erschüttern oder so etwas in der Art.«
    Mit großem Getue nahm der Meisterkonditor einen Löffel von Roses
Opulenter Polenta
und schob ihn in den Mund. Nachdenklich ließ er die Polenta im Mund kreisen, dann schluckte er und leckte den Löffel nochmals ab.
    Er schloss die Augen und griff sich ans Herz. »Ich … ich weiß nicht, wie mir geschieht. Mein Herz schwillt an.« Er betrachtete den leeren Löffel, der im gleißenden Scheinwerferlicht blinkte. »Was habe ich da soeben gegessen?«
    Schnell nahm er einen weiteren Löffel voll, dann noch einen, noch einen, bis er schließlich die ganze Schale an den Mund hob und den gesamten Inhalt leerte. Mit geschlossenen Augen stellte er die leere Schale ab und seufzte genüsslich. »Ah, Mademoiselle Glyck«, sagte er. »Schon wieder ein exquisites Rezept.«
    Rose atmete

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