Moonrain - Nur ein Tag mit dir (German Edition)
Des Nachts, in meinen Träumen
Normalerweise schlief ich immer tief, fest, ruhig und traumlos. Doch die letzten vier Nächte brachte mich der immer selbe Albtraum fast um meinen Verstand.
Es war finstere Nacht, doch durch den klaren Himmel, die funkelnden Sterne und den Mond war es gerade noch so hell, dass ich die vielen Bäume um mich herum erkennen konnte. Nur direkt über dem Waldboden um die Baumstämme herum hingen leichte Nebelschwaden, die die Umgebung noch düsterer wirken ließen.
Mein Nachthemd, das ich zum Schlafengehen angezogen hatte, war verschwunden. An dessen Stelle trug ich ein langes schwarzes wallendes Kleid aus feinem Satinstoff. Es war wunderschön und schmeichelte meiner sportlich schlanken Figur. Meine langen schwarzen Haare hingen mir über die Schultern und bedeckten meinen gesamten Rücken.
In genau dem Moment als sich meine Augen langsam an die Dunkelheit gewöhnt hatten, spürte ich hinter mir eine Art dunkle Bedrohung. Ich rannte und rannte immer schneller und weiter, doch der Wald wollte einfach kein Ende nehmen. Im Gegenteil außer dass der Wald immer dichter zu werden schien, sah die Umgebung immer gleich aus.
Einige Male war ich nahe daran hinzufallen, doch im letzten Moment schaffte ich es mich auf den Beinen zu halten. Die pure Panik durchflutete meinen Körper. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Dieses Gefühl wurde immer stärker, ganz so als hätte mich dieses grauenvolle Etwas bald eingeholt. Jede Sekunde würde es mich erreicht haben.
Jedes Mal endete der Traum exakt an dieser Stelle.
Ich schreckte in meinem Bett hoch und war von Kopf bis Fuß nass geschwitzt. Es dauerte einige Zeit bis sich die Panik legte. Doch an einschlafen war nicht mehr zu denken, dafür hatte sich zu viel Adrenalin in meinen Blutbahnen breit gemacht und die Angst denselben schlimmen Traum erneut zu erleben war zu groß.
Nie zuvor hatte ich einen Traum, der sich so real anfühlte wie dieser. Selbst nach dem Aufwachen schmerzten meine Muskeln noch eine lange Weile weiter, ganz so als wäre ich tatsächlich durch einen Wald gerannt und hätte dabei meine Muskel überanstrengt.
Durch diese ekelhaften Träume fiel mir das Schlafengehen immer schwerer, so auch diese Nacht. In einem fort drehte und wälzte ich mich in meinem Bett hin und her. In Gedanken malte ich mir ängstlich aus wie ich wieder in diesem grauenerregenden Wald gefangen wäre. Allein die Vorstellung daran ließ mich erschauern. Versucht diese Gedanken loszuwerden las ich noch ein wenig in meinem Lieblingsbuch.
Nach einer nicht enden wollenden Zeit übermannte mich die Müdigkeit so sehr, dass ich mich nicht länger wach halten konnte. Selbst die unzähligen Tassen Kaffee, die ich bereits getrunken hatte, verloren ihre Wirkung.
Zu meinem Entsetzen fand ich mich tatsächlich in diesem endlos gleich aussehenden Wald wieder. Alles schien beim Alten zu sein. Doch irgendwie konnte ich fühlen, dass sich etwas verändert hatte. Irgendjemand war mit mir in diesem Wald, und komischerweise nahm mir das die Angst. Ein Gefühl geschützt zu sein, Intimität und Vertrautheit durchströmte mich, und ich folgte der Richtung aus der dieses Gefühl kam. Es fühlte sich so richtig an dies zu tun, ganz so als würde ich meiner Bestimmung Folge leisten. Die Bedrohung hinter mir war nicht verschwunden, doch sie hatte ihren Schrecken für mich verloren.
Als ich mein Ziel fast erreicht hatte und diesem Etwas oder diesem Jemand näher kam, schreckte ich blitzartig hoch. Die Intensität mit der ich aus diesem Traum gerissen wurde, war neu. Ruckartig und unvorhergesehen, fast wie eine Ohrfeige fühlte es sich an.
Hellwach saß ich auf dem Bett und wusste nicht recht was ich fühlen sollte. Ich war komplett verwirrt, und obwohl dieser schreckliche Albtraum mich in tiefste Angst versetzte, wollte ich zurück. Ich musste Es erreichen, was auch immer sich hinter dieser Ausstrahlung verbergen mochte.
Dieses Etwas übte eine ungeahnte Anziehungskraft auf mich aus, der ich nicht widerstehen konnte und die ich auch im Wachzustand noch verspürte. Den ganzen Tag schon und auch jetzt am späten Nachmittag konnte ich dieses Gefühl nicht abschütteln.
Eine ungeahnte Sehnsucht machte sich in mir breit und ließ mich meine Umgebung und meine Mitmenschen kaum wahrnehmen. Die meiste Zeit starrte ich teilnahmslos vor mich hin und versuchte wieder Herr meiner Empfindungen zu werden. Alle meine Instinkte schrien förmlich auf, dass
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