Die Glücksformel für den Hund: 98 Tipps vom Hundeflüsterer (German Edition)
einen Trainingsplan auf. Am Wochenende drei Kilometer zu laufen und dann in der Woche gar nichts zu tun, kann Ihre Gelenke und die Ihres Hundes zu sehr belasten. Mehrere kürzere Spaziergänge im Lauf der Woche – mindestens zweimal am Tag – sind besser, als die gesamte Bewegung an einem Termin zu absolvieren. Bei Schlechtwetter suchen Sie nach Alternativen für drinnen:
Lassen Sie den Hund die Treppe hinauf- und hinunterlaufen (unter Ihrer Aufsicht).
Fördern Sie seine Beweglichkeit mit einem Hindernisparcours aus Haushaltsgegenständen.
Verstecken Sie Leckerchen im Haus, die Ihr Hund suchen muss.
Spielen Sie Fangen oder Apportieren.
Gewöhnen Sie Ihren Hund an ein Laufband und zeigen Sie ihm, wie er darauf läuft.
Achten Sie auf die Pfoten Ihres Hundes. Laufen auf Beton, vor allem in der Sonne, kann die Fußballen eines Welpen so sehr verletzen, dass sich die Haut abschält. Verschaffen Sie einem jungen Hund möglichst oft die Gelegenheit, auf weicheren Oberflächen wie Gras zu laufen, bis die schützende Hornhaut ausgebildet ist. Achten Sie bei ausgewachsenen Hunden auf heiße Oberflächen, vor allem auf Asphalt, auf dem sie sich an sonnigen Tagen gerade am Nachmittag rasch Verbrennungen zuziehen. Heller Beton speichert die Hitze nicht so stark und ist für den Hund sicherer. Überqueren Sie an sehr heißen Tagen möglichst wenige Straßen oder Parkplätze und ermöglichen Sie Ihrem Hund regelmäßige Abkühlung im Gras.
Seien Sie sich Ihrer Grenzen und der Ihres Hundes bewusst. Wenn Ihr Hund ruhig und gefügig ist, wird er Sie wissen lassen, wann er genug Bewegung hatte. Wenn Sie üben, auf den Spaziergängen im Moment zu bleiben, wird Ihnen außerdem der mentale Zustand Ihres Hundes deutlich bewusst und Sie erkennen schnell, wann es reicht. Wenn einer von Ihnen unterwegs zu erschöpft zum Weiterlaufen ist, setzen Sie sich ruhig ein paar Minuten zusammen hin, bis es wieder geht. Wenn Sie über die Grenzen Ihres Hundes Bescheid wissen, entdecken Sie außerdem mögliche gesundheitliche Probleme oder andere Anlässe zur Besorgnis viel früher.
Bewegung ist wichtig und gesund – für Sie und Ihren Hund. Gleichmäßig auf viele Spaziergänge verteilt, hält sie den Hund im Gleichgewicht, Sie in Form und liefert Ihnen beiden die bestmögliche Gelegenheit, eine gute Bindung aufzubauen.
ERFÜLLUNG TEIL 2:
Disziplin
Wie Dominanz und Kontrolle weckt auch das Wort Disziplin schnell negative Assoziationen, wie schon am Anfang des Buches unter „Kleine Gebrauchsanweisung“ erwähnt. Das Wort kommt jedoch vom lateinischen discipulus für Schüler, und disciplina bezeichnet die schulische Unterweisung. Statt also Disziplin mit Strafe gleichzusetzen, verstehen Sie darunter lieber das, was Ihr Hund von Ihnen lernt.
Bei meiner Ankunft in den USA sah ich schnell, wie undiszipliniert die amerikanische Gesellschaft sein kann, wenn es um Hunde geht. Amerikanische Hunde dürfen fressen, was sie wollen, schlafen, wo sie wollen, und sitzen, wo sie wollen. Sie haben mehrere Körbchen, viele Spielzeuge und einen Haufen Leckerchen. In Mexiko haben Hunde kein Körbchen, und wenn sie spielen wollen, dann wirft man ihnen ein Stöckchen. Es ist nichts Verkehrtes daran, einem Hund ein Körbchen oder Spielzeug zu geben. Zum Problem wird es erst, wenn man Hunde wie Menschen behandelt. In der Regel werden daraus Hunde, die keine Grenzen kennen. Wenn Sie Hunde sehen, die die Kommandos ihrer Besitzer konsequent ignorieren, dann wurden sie nicht ausreichend diszipliniert. Doch die Tiere können dazulernen, sofern ihre Besitzer für die richtige Umgebung mit Regeln und Grenzen sorgen.
Disziplin trägt wesentlich zur Erfüllung der Bedürfnisse Ihres Hundes bei. [Abb. 42]
Vor einiger Zeit erlebte ich eine ähnliche Situation, als ich erkannte, dass die Dinge in meinem Familienleben aus dem Gleichgewicht geraten waren. Ich hatte einen Anruf von einem Psychiater erhalten, der mir mitteilte, dass mein Sohn Calvin medikamentös gegen ADHS behandelt werden müsse. ADHS ist eine häufige Verhaltensstörung im Kindesalter, die teilweise schwierig zu diagnostizieren und noch schwerer zu verstehen ist.
Nicht nur für mich war die Scheidung schwierig, sie forderte auch von meinen Kindern ihren Tribut. Sie trennte unsere Familie und brachte eine Menge Unsicherheit in Calvins Leben. Wenn ich daran zurückdenke, scheint alles so klar: Calvin ernährte sich nur noch von süßen Frühstücksflocken und Schokoriegeln. Er sah mürrisch, müde und
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