Die Glücksformel für den Hund: 98 Tipps vom Hundeflüsterer (German Edition)

und ein Ventil für Spannung, Stress und überschüssige Energie.
    Für Menschen kann Bewegung etwas Spirituelles haben – sie erhebt, verändert, befreit von Lasten. Als ich mich daran machte, mein Leben nach meiner Scheidung wieder in geordnete Bahnen zu lenken, stand ich morgens um halb fünf mit frischer Energie auf und ging entweder mit den Hunden laufen oder stieg mit meinem Trainer Terry Norris in den Boxring.

    Inlineskaten ist eine gute Möglichkeit, aufgestaute Energie abzubauen.  [Abb. 41]
    Jeder weiß, dass Bewegung gesund ist, auch wenn beispielsweise 25   Prozent der Amerikaner nicht regelmäßig Sport treiben. Noch weniger Menschen verschreiben sich der intensiven, regelmäßigen Bewegung, die ich für Menschen wie für Hunde wichtig finde. Man schläft besser, sieht besser aus, denkt klarer und lebt länger. Über längere Zeit zu sitzen, kann die positiven Auswirkungen selbst eines intensiven, regelmäßigen Bewegungsprogramms zunichte machen. Eine Studie, die letztes Jahr in der Fachzeitschrift Circulation veröffentlicht wurde, kam zu dem Schluss, dass jede Stunde Fernsehen pro Tag das Risiko, an herzbedingten Problemen zu sterben, um 11   Prozent erhöht.
    AKTIV SEIN IM MOMENT
    Die beste Art, vom Sofa wegzukommen, ist die Anschaffung eines Hundes. Auf einer Kanadareise lernte ich einmal einen jungen Mann mit starkem Übergewicht kennen. Nachdem er meine Sendung gesehen hatte, beschloss er, sich mit seinem Hund mehr zu bewegen. Er verlor über 50   Kilo und führte bald gegen Geld auch andere Hunde aus. Heute sieht er toll aus und fühlt sich gut.
    Wenn ich mit meinem Rudel in den Hügeln um das DPC spazieren gehe, fühle ich mich im Augenblick verwurzelt. Ich spüre eine Verbindung zur Natur und dass ich meinem Körper etwas Gutes tue. Jemand fragte mich neulich, woran ich denke, wenn ich 50   Hunde ausführe. Die Antwort lautet: an nichts . Für mich geht es ums Fühlen, nicht ums Denken. Ich fühle Ruhe und Frieden.
    Für viele Menschen ist das Gassigehen mit Stress verbunden. Wir machen uns Sorgen über einen sich nähernden Hund oder den hundefeindlichen Nachbarn. Wir befürchten, dass unser Hund bellt, zu schnell läuft oder an der Leine zieht. So bleibt man nicht im Augenblick und erreicht nie einen Zustand innerer Ruhe. Kein Wunder, dass Hunde in den USA weltweit am wenigsten Bewegung bekommen. Die Besitzer sind einfach zu gestresst.
    Versuchen Sie, beim Gassigehen im Augenblick zu bleiben. Denken Sie nicht ans Büro oder an die Kinder. Machen Sie sich vor allem keine Sorgen darüber, wie sich Ihr Hund auf dem Spaziergang danebenbenehmen könnte. Stellen Sie sich stattdessen einen ruhigen, erfolgreichen, angenehmen Spaziergang vor. Konzentrieren Sie sich auf die Eindrücke, Gerüche und Geräusche und auf die stumme Kommunikation zwischen Ihnen und Ihrem Hund. Wenn Sie innerlich abdriften oder Ängste aufsteigen spüren, richten Sie die Aufmerksamkeit auf Ihren Atem. Sie können auch die Energieübungen aus Kapitel 4 durchführen.
    DIE RICHTIGE MENGE AN BEWEGUNG
    Wie viel Bewegung Ihr Hund braucht, hängt von seinem Energieniveau, seinen körperlichen Fähigkeiten und den Rassemerkmalen ab. Ältere oder phlegmatischere Hunde sind oft schon nach kurzer Zeit erschöpft, während manche energiegeladenen Hunde, vor allem Gebrauchs-, Jagd- und Hetzhunde, mehr als eine Stunde Bewegung brauchen und Sie mit ihnen joggen, sprinten oder wandern müssen. Welpen haben zwar viel Energie, ihnen fehlt jedoch noch die Muskelspannung für anstrengende Übungen. In der Regel zeigen sie Ihnen, dass sie genug haben, indem sie in den Ruhemodus schalten, wenn ihre Energie verbraucht ist.
    In jedem Fall sollten Sie auf folgende Punkte achten, wenn Sie Ihrem Hund Bewegung verschaffen:

Vermeiden Sie Überhitzung. Das gilt für Sie wie für den Hund; wenn Ihnen heiß ist, dann wahrscheinlich auch Ihrem Vierbeiner. Vorsicht an sehr heißen Tagen: Gehen Sie am besten frühmorgens und abends Gassi und nehmen Sie immer reichlich Wasser mit. Wenn Ihr Hund die Symptome eines Herzanfalls zeigt, suchen Sie sofort einen Tierarzt auf! Achten Sie auf folgende Anzeichen: schweres Hecheln und mühsames Atmen, übermäßiger Speichelfluss, trockenes, helles Zahnfleisch, Schwäche oder Verwirrung, Erbrechen und Durchfall. Wenn Sie nicht sofort mit ihm zum Tierarzt gehen können, gießen Sie kühles oder lauwarmes (niemals eiskaltes!) Wasser über seinen Körper. Ein Ventilator leistet ebenfalls gute Dienste.
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