Die Glücksformel für den Hund: 98 Tipps vom Hundeflüsterer (German Edition)
um einen Fernumzug handelt:
[Abb. 38]
Gehen Sie zum Tierarzt und lassen Sie ihn feststellen, ob Ihr Hund reisetauglich ist. Erkundigen Sie sich, welche medizinischen Vorkehrungen eventuell getroffen werden müssen. In der Regel kommen Hunde mehr als 72 Stunden ohne Futter aus. Junior und ich haben schon die ganze Welt bereist; am Morgen vor der Abreise füttere ich ihn nie.
„Üben, üben“ lautet das Motto. Machen Sie Ihren Hund rechtzeitig vor dem Umzug oder der Reise mit einer Hundebox vertraut, vorzugsweise derselben Box, in der er dann auch reisen wird. Gewöhnen Sie ihn daran, immer mehr Zeit darin zu verbringen. Gestalten Sie die Box als angenehmen Ort, indem Sie dafür sorgen, dass Ihr Hund positive Assoziationen damit verknüpft. Bemitleiden Sie ihn nicht, bleiben Sie gelassen. Er spürt Ihre Gefühle sofort und könnte auf negative mit Ängstlichkeit reagieren.
Wenn Sie ins Ausland ziehen, sollten Sie sich rechtzeitig im Vorfeld über die Quarantänebestimmungen informieren. In manchen Ländern sind bestimmte Rassen verboten und werden bei der Einreise vom Zoll beschlagnahmt. Muss Ihr Hund in Quarantäne, besuchen Sie ihn möglichst täglich. Bitten Sie die zuständigen Behörden um die Erlaubnis, mit ihm Gassi gehen zu dürfen.
Kümmern Sie sich um eine passende Unterkunft. Wenn Sie mit dem Auto reisen, suchen Sie tierfreundliche Hotels heraus. Lassen Sie den Hund nie über Nacht allein im Wagen. Wenn er in Ihrem Hotelzimmer heult oder bellt, ist er wahrscheinlich nervös und versucht nur zu kommunizieren. Belohnen Sie dieses Verhalten nicht durch Zuwendung, sondern unternehmen Sie lieber einen langen Spaziergang mit ihm, damit er seine aufgestaute Energie abbauen kann.
Sorgen Sie vor der Reise für Bewegung. Am Morgen des Reisetags sollten Sie unbedingt lange mit dem Hund hinausgehen, damit er sich austoben kann. Die Reise wird weniger aufreibend für ihn, wenn sein Energieniveau niedrig ist.
UMBRUCHSITUATION:
Todesfall in der Familie
Im Jahr 2011 sorgte die Geschichte des Deutschen Schäferhunds Capitán für Schlagzeilen. Capitán lief 2006 von zu Hause weg, nachdem sein Besitzer Manuel Guzman gestorben war. Eine Woche später fand seine Familie, die im argentinischen Córdoba lebt, den trübsinnigen Hund trauernd am Grab vor. Er verbrachte die nächsten sechs Jahre auf dem Friedhof, wo die Angestellten ihn fütterten und sich um ihn kümmerten.
Ein Hund, der einen Gefährten oder ein Rudelmitglied verloren hat, kann Anzeichen für Kummer zeigen wie Appetitlosigkeit, Zurückhaltung oder auch das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Zuwendung. Selbstvertrauen und das Zugehörigkeitsgefühl zum Rudel gehen mit dem Verlust eines Rudelmitglieds verloren. Manche Hunde laufen im Haus herum und versuchen, den noch vorhandenen Duft des Verstorbenen mit der Tatsache in Einklang zu bringen, dass er nicht mehr da ist.
Mit folgenden Strategien können Sie Ihrem Hund den Trauerprozess erleichtern:
Hunde trauern tatsächlich. Seien Sie darauf vorbereitet, bei Ihrem Hund entsprechende Symptome wie Appetitlosigkeit und Antriebslosigkeit zu entdecken. Das ist normal.
Hunde kennen den Geruch des Todes. Lassen Sie Ihren Hund möglichst an etwas mit dem Geruch des Leichnams schnuppern, damit er einen Abschluss findet.
Bleiben Sie Ihren Gewohnheiten treu und verfallen Sie nicht plötzlich in Trägheit. Jetzt braucht der Hund seine langen Spaziergänge am meisten. Ändern Sie die Route, um ihn abzulenken, oder suchen Sie eine ganz neue Umgebung zum Gassigehen. Bemitleiden Sie den Hund nicht, sondern versuchen Sie, den gewohnten Tagesablauf möglichst beizubehalten. Seien Sie weiterhin der starke Rudelführer, selbst wenn der Trauerfall auch Ihr Leben stark beeinträchtigt.
Das Leben geht weiter. Sorgen Sie möglichst bald für neue Herausforderungen und neue Abenteuer, damit der Hund erkennt, dass auch für ihn das Leben nicht stehenbleibt.
Solange ich denken kann, waren Hunde meine besten Lehrer, und mein erster Assistenzhund Daddy brachte mir die wichtigsten und schwierigsten Dinge bei. Ich hatte das Glück, 16 Jahre mit Daddy arbeiten zu dürfen, und er lehrte mich, was wahre Akzeptanz ist. Wo immer wir hingingen, verbreitete er Frieden. Katzen, Kaninchen, Pitbullhasser – Daddy akzeptierte sie alle.
Kurz vor Daddys Tod im Februar 2010 gab es einen wunderbaren Augenblick zwischen uns. Er sah mich an, und der Blick aus seinen honigfarbenen Augen fuhr mir direkt ins Herz und erschütterte mich bis ins
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