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Die Glut des Zorns (Billy Bob Holland) (German Edition)

Die Glut des Zorns (Billy Bob Holland) (German Edition)

Titel: Die Glut des Zorns (Billy Bob Holland) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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rauchig schillernde Dunstglocke gehüllt war.
    »Wie findest du das, Skeeter?«, fragte Doc seine Tochter.
    »Ich heiße Maisey«, erwiderte sie.
    Wir fuhren nach Missoula und frühstückten in einem Café gegenüber vom Gerichtsgebäude. Durch das Fenster des Cafés konnte ich die Bergkämme rings um die Stadt sehen und die Bäume, die sich im Fallwind bogen, der durch eine Klamm fegte. An einem Hang über dem Bahnhof ästen Rehe, und die Unterseiten ihrer Schwänze leuchteten weiß auf, wenn sie ihr Hinterteil in den Wind wandten.
    Ich ließ Doc und Maisey im Café sitzen, überquerte die Straße zum Gerichtsgebäude und ging zum Büro des Sheriffs. Der Sheriff hatte sich am Abend zuvor in Docs Haus oben am Blackfoot gemeldet und eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen, die mich nicht nur geärgert, sondern auch leicht beunruhigt und nachdenklich gestimmt hatte. »Mr. Holland, hier spricht Sheriff J. T. Cain. Habe eine kurze Mitteilung für Sie vorliegen. Um Viertel vor acht in meinem Büro. Falls Sie es nicht schaffen, werde ich Sie bestimmt ausfindig machen.«
    Ich nahm meinen Hut ab und öffnete die Tür zu seinem Büro. »Ich bin Billy Bob Holland. Ich hoffe, ich stecke nicht in Schwierigkeiten«, sagte ich.
    »Damit wären wir schon zwei«, antwortete er.
    Er war ein großer, weißhaariger Mann mit Bürstenschnitt,der einen Anzug und schwarze, handgearbeitete Stiefel trug. Er war tief gebräunt, und die Haut an seinem Hals und im Gesicht wirkte runzlig wie dürres Laub.
    Auf seinem Schreibtisch war ein Aktenordner voller Faxblätter ausgebreitet.
    »Können Sie sich an einen Mann namens Wyatt Dixon erinnern?«, fragte er.
    »Nicht auf Anhieb.«
    »Er wurde vor drei oder vier Tagen aus einem Bezirksgefängnis in West-Texas entlassen. Er hinterließ einen Notizzettel, auf dem ein halbes Dutzend Namen standen. Außerdem eine Zeichnung von einer Schubkarre voller Menschenköpfe. Ihr Name war auch darunter.«
    »Wer hat sich mit Ihnen in Verbindung gesetzt?«, fragte ich.
    »Der Sheriff da unten hat Ihren Namen über Computer laufen lassen. Sie waren Texas Ranger?«
    »Ja, Sir.«
    Er setzte seine Brille auf und musterte ein Fax.
    »Hier steht, dass gegen Sie und Ihren Partner ermittelt wurde, weil unten in Mexiko ein paar Rauschgifthändler umgebracht worden waren«, sagte er.
    »Gerüchte sind nicht totzukriegen«, erwiderte ich.
    Er vertiefte sich wieder in das Fax, blieb dann bei einem Absatz hängen. Sein Blick wurde ausdruckslos, als wollte er seine Erkenntnisse nicht preisgeben.
    Er nahm ein Klemmbrett zur Hand und stellte es schräg auf seinen Schreibtisch. »Sie haben doch nicht vor, hier oben jemanden umzubringen, oder?«, sagte er.
    »Nicht mal im Traum.«
    Er fuhr mit seinem Stift über das Klemmbrett, dann blickte er wieder zu mir auf.
    »Sie sind jetzt Rechtsanwalt?«, sagte er.
    »Ja, Sir.«
    Er schrieb etwas auf sein Klemmbrett.
    »Wissen Sie, was mir zu schaffen macht? Sie haben mir keine einzige Frage zu diesem Wyatt Dixon gestellt?«, sagte er.
    »Dass Sträflinge Drohungen ausstoßen, kommt oft vor. Die meisten lassen sich nie blicken«, sagte ich.
    Er musterte sein Klemmbrett und tippte mit dem Kugelschreiber auf die Metallklammer.
    »Da kann ich Ihnen nicht widersprechen«, sagte er. »Aber Dixon hat fünf Jahre in Huntsville gesessen, bevor er in Fort Davis wegen Alkohol am Steuer aufgegriffen wurde. In Kalifornien war er ebenfalls eingelocht. Seine Strafakte deutet darauf hin, dass er gewalttätig und unberechenbar ist. Sind Sie gar nicht neugierig?«
    »Ich kenne ihn nicht, Sheriff. Wenn wir hier fertig sind ...«, sagte ich.
    Er warf sein Klemmbrett auf den Schreibtisch. Ein halb fertiges Kreuzworträtsel steckte unter der Klammer.
    »Im Bitterroot Valley treibt sich eine so genannte ›Miliz‹ rum, wie sie die Presse bezeichnet. Ich persönlich halte sie bloß für einen Haufen Arschlöcher. Aber Ihr Freund, dieser Dr. Voss, tut sein Bestes, um sie aufzuwiegeln. Möglicherweise braucht er einen Freund, der ihn berät«, sagte er Sheriff.
    »Er hört auf niemanden«, erwiderte ich.
    »Ich habe das Gefühl, Sie auch nicht«, sagte er. Er holte eine Ingwerstange aus einer Papiertüte und biss sie mitten durch. Aber trotz des belustigten Blickes, den er mir zuwarf, als ich aufstand und sein Büro verließ, wirkte er versonnen, vielleicht sogar ein bisschen mitleidig.
    Docs Haus befand sich am nördlichen Ende eines Tals, oberhalb einer kleinen Siedlung namens Potomac, und man

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