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Die Glut des Zorns (Billy Bob Holland) (German Edition)

Die Glut des Zorns (Billy Bob Holland) (German Edition)

Titel: Die Glut des Zorns (Billy Bob Holland) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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Bikern haben auf Knien um Gnade gefleht. Die Einheimischen haben so viele heil davonkommen lassen, dass sie die Verletzten nach Billings schaffen konnten.«
    Ich ging auf die Herrentoilette. Als ich wieder herauskam, war Doc immer noch am Reden. Die Biker rauchten Zigaretten, gössen sich Bier ein, tranken ab und zu einen Schluck, tippten die Asche in eine leere Dose und warfen sich gelegentlich einen Blick zu.
    Eins der Mädchen stand mit verschränkten Armen am Zigarettenautomaten und verfolgte die Szene. Sie war eine Indianerin, vielleicht ein Halbblut, mit mattgelben Strähnen in den langen Haaren. Sie trug ein lavendelfarbenes T-Shirt und Levi’s, die tief auf der Hüfte saßen, sodass der Nabel bloßlag. Sie schaute mir in die Augen. Als ich ihren Blick erwiderte, legte sie den Kopf leicht schräg, als hätte ich nicht verstanden, worauf sie hinauswollte.
    »Die Bedienung kommt jeden Moment mit deinem Essen, Doc«, sagte ich.
    »Geh schon mal vor. Ich komme gleich«, erwiderte er und winkte mich weg.
    Ich ging ins Restaurant zurück und setzte mich gegenüber von Cleo hin. Eine Haarsträhne hing unter ihrer Baseballkappe hervor und über das eine Auge.
    »Wo haben Sie und Doc sich kennen gelernt?«, sagte ich und warf einen Blick nach hinten, zum Barbereich.
    »In einer Selbsthilfegruppe«, erwiderte sie.
    »Wie bitte?«
    »Es ist eine Gruppe, die in Missoula zusammenkommt. Für Menschen, die –« Sie sah, dass ich immer noch zum Barbereich schaute. »Weshalb fragen Sie?«
    »Tut mir Leid«, sagte ich und wandte mich wieder ihr zu. »Eine Selbsthilfegruppe, sagten Sie. Ich wusste nicht, was Sie damit gemeint haben.«
    Ihre linke Hand lag flach auf dem Tisch. Sie trug keinen Ehering. »Sie ist für Menschen da, die bei einer Gewalttat Familienangehörige verloren haben. Docs Frau kam bei einem Flugzeugabsturz um. Mein Mann und mein Sohn wurden ermordet. Daher besuchten wir die gleichen Zusammenkünfte. So haben wir uns kennen gelernt. Ich dachte, das wollten Sie von mir wissen«, sagte sie.
    Ich hatte das Gefühl, als ob sich meine Gesichtshaut straffte. Das Restaurant hallte vom Scheppern des Geschirrs und dem Wirrwarr der Gespräche über unwichtige Themen wider.
    »Tut mir Leid. Ich wollte nicht –«, begann ich, doch in diesem Augenblick kam die Bedienung und stellte Teller mit Steaks und Kartoffeln vor uns ab. Cleo hatte bereits jedes Interesse an irgendeiner Entschuldigung meinerseits verloren.
    Hinter ihr ging die Indianerin aus der Bar zwischen den Tischen hindurch und schaute mich an, als würde sie mich kennen oder erwarten, dass ich wüsste, was sie mir mit ihrem Blick bedeuten wollte.
    »Warum pappt ihr euren Zigarettenautomaten mit Klebeband zu, statt euch ’nen neuen zu besorgen? Es sieht nicht nur beschissen aus, es kommen auch keine Zigaretten raus«, sagte sie zu der Frau an der Registrierkasse.
    »Ich geb dir stattdessen ein paar Pefferminzdrops. Oh, die sind umsonst. Gibt’s im Reservat keine Zigaretten zu kaufen?«, sagte die Kassiererin.
    Die Indianerin zog die letzte Zigarette aus ihrer Schachtel und steckte sie in den Mund, stand auf ein Bein gestützt da und starrte die Kassiererin an.
    Die Kassiererin lächelte nachsichtig. »Sorry, Schätzchen. Aber du solltest lernen, wie man mit anderen Leuten spricht«, sagte sie.
    »Mein Sprachtrainer sagt das auch. Ich pfeif auf gönnerhafte Weiße, sag ich immer«, erwiderte die Indianerin.
    Sie blieb bei unserer Nische stehen, legte kurz die Finger auf die Tischplatte und zündete ihre Zigarette an.
    »Ihr Freund, der Doktor, macht Lamar Ellison an. Ich würde ihn hier rausholen«, sagte sie, den Blick geradeaus gerichtet.
    Sie ging weg, in Richtung Bar.
    »Wer ist das?«, sagte Cleo.
    »Ich weiß es nicht. Aber ich esse nicht gern im O. K. Corral«, sagte ich.
    Ich stand auf und ging nach hinten.
    »Dein Essen wird kalt, Doc«, sagte ich.
    »Ich wollte grade kommen«, erwiderte er. »Denkt drüber nach«, sagte er dann zu den Bikern. »Warum die Hucke hinhalten und womöglich kaltgemacht werden? Wir sprechen uns später.«
    Ich schob die Hand unter seinen Arm und zog ihn sacht mit mir.
    »Was ist mit dir los?«, sagte ich.
    »Man muss diese Typen zum Umdenken bringen. Die rechten Rabauken sind es, die die Kriege gewinnen. Die Liberalen warten bloß ab und ruhen sich auf ihren Lorbeeren aus.«
    »Wir essen jetzt zu Abend, danach hauen wir ab. Ich jedenfalls.«
    »Du bist in Montana. Das hier ist keine große Affäre.«
    Er schnitt sein

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