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Die Goblins 01 - Die Goblins

Titel: Die Goblins 01 - Die Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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eine Dörrpflaume in Falten legte.
    Einem wahren Helden würden ein paar würdige Worte einfallen, auf die er seinen letzten Atemzug verwenden könnte. Er würde dem Tod wie ein Mann ins Auge blicken, mit Tapferkeit. Mit Sicherheit würde er dem jungen Prinzen nicht ordentlich in die Genitalien treten.
    Jig war kein Held. Als Barius zu Boden ging, wirbelte Jig herum und sprintete, so schnell er konnte, den Gang hinunter. Hinter ihm fluchte der Zwerg, der Prinz stöhnte, und die Elbe kicherte.
    Er musste die anderen erwischen. Wenn er Porak rechtzeitig erreichte, hatten sie vielleicht eine Chance. Denn dies waren die Tunnel, die Jig kannte. Drei der Türöffnungen im glänzenden Zimmer führten Gänge hinab, die sich schließlich zu einem einzigen vereinigten. Die vierte führte zur Oberfläche.
    Nach dem, was Darnak gesagt hatte, hatten sie die anderen drei Gänge noch nicht erforscht. Sie würden erwarten, dass Jig mit Verstärkung zurückkam, aber sie würden damit rechnen, dass diese Verstärkung in einem einzigen, wilden Ansturm käme.
    Zwölf Goblins. Drei Gänge. Das hieß vier Goblins durch jede Öffnung. Wenn sie es zeitlich richtig abstimmten, würden sich die Abenteurer einem Angriff von drei Seiten zugleich ausgesetzt sehen. Selbst Goblins konnten einen Plan von solcher Schönheit nicht vermasseln.
    Er wünschte, Porak und die anderen würden aufhören zu singen. Sie beschworen den Tod auf sich herab, wenn sie nicht die Klappe hielten.
    »Leise!«, rief Jig, als er sich der Gruppe näherte. »Eindringlinge. Abenteurer, drei, hinter mir. Wir müssen zurück zu der Stelle, wo die Tunnel sich verzweigen.« Er hielt inne, um zu Atem zu kommen.
    Das Lied brach mitten im Refrain ab. »Wer ist das? Ist das Jig? Kommt er schon jetzt mit eingekniffenem Schwanz zurückgelaufen?«
    »Jig! Wir dachten schon, ein Oger hätte dich erwischt!«, meinte jemand kichernd.
    »Nein, ich dachte, eine Fledermaus hätte ihn mit einer Wanze verwechselt!«
    Eine tiefere Stimme sagte: »Aber es kann nicht Jig sein. Jig wäre niemals so dumm, mir vorzuschreiben, was ich zu tun habe.«
    Weiter vorn an den Tunnelwänden sah Jig orangefarbenen Fackelschein. »Porak, du verstehst nicht! Da hinten sind Eindringlinge!«
    Als Porak in Sicht kam, verkniff Jig sich jedes weitere Wort und drückte sich an die Wand. Er hatte vergessen, wie gemein Porak wurde, wenn er betrunken war. Er war in nüchternem Zustand schon gemein, aber Alkohol machte ihn noch schlimmer. Mit der Flasche in einer Hand stampfte Porak durch den Tunnel und packte Jig an der Gurgel.
    »Eindringlinge oder nicht, du gibst hier keine Befehle. Es sei denn, du willst mit mir darum kämpfen.« Er drückte zu. »Na?«
    Jig schüttelte den Kopf; er kam sich dumm vor. Was hatte er sich bloß gedacht? Dass Porak dankbar für seine Hilfe wäre? Dass alle seinen Rat zu schätzen wüssten und seinen Plan befolgen würden? Das war nicht Goblinart. Goblinart war es, wie Idioten loszustürmen und dem nachzulaufen, der der Größte und Lauteste und, im vorliegenden Fall, der Betrunkenste war. So dicht bei Porak zu stehen bedeutete, dass jeder Atemzug Jigs Nasenlöcher mit dem Duft von durch Schwämme destilliertem Klakbier füllte.
    »Kommt mit!«, rief Porak. »Höchstwahrscheinlich ist unser kleiner Welpe zu nah an den Eingang geraten und hat sich vor seinem Schatten erschreckt. Aber wir werden trotzdem mal nachsehen. Waffen bereit!«
    Poraks Hand glitt auf Jigs Schulter herab. Er schubste den kleineren Goblin so fest, dass dieser beinahe hinfiel. »Und du darfst uns führen, Welpe. Bring uns zu deinen Eindringlingen.«
    Jig zog kurz den Versuch in Betracht, seinen Plan noch einmal zu erklären, aber ein Blick in Poraks wütende, blutunterlaufene Augen bereitete dieser Idee ein schnelles Ende. Es würde keinen cleveren Überfall aus dem Hinterhalt geben. Nein, sie würden wie Goblins kämpfen und wie Goblins sterben, denn das eine resultierte unweigerlich aus dem anderen.
    Er sah Klecks an, der noch immer trockene Hitzewellen von Jigs Schulter aus abstrahlte. Er überlegte, ob er die Feuerspinne in den Schatten werfen sollte. Es musste ja nicht sein, dass sie im bevorstehenden Massaker zerquetscht wurde. Doch dann entschied er sich dagegen.
    »Letzten Endes stecke ich nur durch deine Schuld in diesem Schlamassel«, murmelte er. Klecks hob den Kopf, wie um zu protestieren, und drehte sich dann um, um zu sehen, wo sie hingingen.
    »Kommt mit«, meinte Jig müde. »Sie sind hier entlang.«

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