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Die Goblins 01 - Die Goblins

Titel: Die Goblins 01 - Die Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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Das entwickelte sich zu einem ganz schlechten Tag.
     
    Wo waren sie? Jig hatte das glänzende Zimmer fast erreicht, und noch immer war von den Abenteurern keine Spur zu entdecken. Einige der berauschteren Goblins hatten begonnen zu kichern, und ein paar sangen sogar wieder. Jigs Herz schlug so schnell, dass es wie ein Dröhnen in seiner Brust war. Darüber hinaus spürte er, wie sich acht Hitzeblasen auf seiner Schulter bildeten, jede von der Größe des Fußes einer gewissen Spinne. Da stimmte etwas nicht. Irgendetwas hätte mittlerweile passiert sein müssen.
    Hinter ihm fielen die Goblins zum dritten Mal in den Refrain ein. Jig bog seine Ohren nach vorn und gab sich Mühe, die Klänge von ›101 Tode für einen Goblinhelden‹ auszusperren, aber das half wenig. Was war das überhaupt für ein schwachsinniges Lied? Jede Wette, dass Zwergenlieder nicht alle damit endeten, dass dem Zwergenheld der Kopf abgeschlagen oder er von Pferden zertrampelt oder von einem Giftpfeil ins Auge getroffen wurde. »Immer nur Goblins«, murrte er.
    Der Tunnel vor ihnen war dunkel. »Sie müssen ihr Feuer ausgemacht haben.«
    Porak schüttelte den Kopf. »Habt ihr das gehört? Jigs unsichtbare Freunde verstecken sich. Vielleicht hat er sie verscheucht!«
    Das Gelächter der Goblins unterbrach kurz ihr Lied, und Jig stieg die Schamröte so heiß ins Gesicht, dass er sich selbst wie eine Feuerspinne vorkam. Um Porak und die anderen nicht beachten zu müssen, sang er mit, während er durch den Tunnel schlich.
     
    Er rennt in die Schlacht und fällt auf einen Speer.
    Er lugt um die Eck’ und find’t ein feindlich Heer.
    Beleidigt einen Drachen und dient ihm drauf als Speise.
    Sind ach so viele Arten für Goblins letzte Reise.
     
    Sein Mund wurde vor Angst ganz trocken. Jeder Schritt wurde zur Qual. Was hatten sie vor? Was immer es sein mochte, Jig vermutete, dass es mit vielen toten Goblins enden würde. Während ›101 Tode‹ weiterging, ertappte sich Jig dabei, wie er sich neue Strophen überlegte.
     
    Das glänzende Schwert des Menschen könnte meinen armen Kopf abhauen,
    oder der Zwerg brät mir eins mit der Keule über; beides würde mir gründlich das Leben versauen.
    Nur noch ein paar Schritte weiter, und, wir sind alle verloren.
    Warum ach warum ach warum nur wurde ich nicht sonst wo geboren?
     
    »Was ist los mit dir, Jig, Angst vor der Dunkelheit?« Porak hielt seine Fackel hoch und schob sich an Jig vorbei. »Kein Grund, sich Sorgen zu machen. Lass mal einen echten Goblin vorangehen, um dir zu zeigen, dass …«
    Jig hörte nicht mehr, was Porak ihm zeigen wollte. Mit einem lauten Grunzen drehte sich Porak einmal um sich selbst und krachte zu Boden. Die Schatten zuckten, als seine Fackel hinfiel. Plötzlich stürmten die anderen vor, schwenkten Schwerter und Keulen und griffen an. Als Porak sich hochzog und auf den Raum vor sich zutaumelte, konnte man einen Pfeil aus seiner Schulter ragen sehen. Jig versuchte, nicht darüber nachzudenken, wie dicht er bei dem Goblinhauptmann gestanden hatte. Ein Fuß weiter links, und dieser Pfeil hätte ihn getroffen. Er drückte sich an die Wand und wartete, bis der letzte Goblin vorbeigerannt war. Wenn das die ›echten‹ Goblins waren, ließ er ihnen gerne den Vortritt zum Gemetzel.
    Aber nur vier oder fünf Goblins schafften es bis ins leuchtende Zimmer. Wo blieb der Rest von ihnen? Jig blickte verwirrt zurück.
    Er sah einen der betrunkeneren Goblins umkippen, an und für sich nichts Ungewöhnliches, aber wenigstens der halbe Trupp war hingefallen, und keiner stand wieder auf. Er konnte jedoch nicht genug sehen, um erkennen zu können, was diesen kollektiven Gleichge-wichtsverlust bewirkte.
    Er lief zurück, packte einen gefallenen Goblin bei den Schultern und schüttelte ihn hart. Seine Finger berührten warmes Blut an seinem Rücken. Langsam lockerte Jig seinen Griff. Er konnte rütteln und schütteln so viel er wollte, dieser Goblin würde nicht mehr in den Kampf eingreifen. Jig hatte noch nie eine Schlacht miterlebt, aber er war sich ziemlich sicher, dass das hier ein toter Goblin war. Der Pfeil, der wie ein Bratspieß in seinem Rücken steckte, bewies das mehr als deutlich.
    In seinem Rücken steckte … Jig warf sich flach auf den Boden, als ihm die Bedeutung dieser Tatsache klar wurde. Etwas schwirrte über seinen Kopf hinweg, und ein weiterer Goblin fiel. Den wenigen, die lange genug überlebt hatten, um in den Raum zu gelangen, ging es auch nicht allzu gut. Jig hörte

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