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Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Titel: Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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wisperte sie so leise, dass es außer ihm niemand hören konnte. Sogar ihre Tränen leuchteten. »Ich wünschte, du hättest mich einfach dort gelassen, um zu sterben.«
    Die arme Königin war verängstigt und unglücklich. Jig empfand mit ihr. Er hatte sich genauso gefühlt, seit jener Oger im Goblinlager aufgekreuzt war.
    Eine kleine, dunkle Gestalt fiel herab und landete auf einem der verdorrten Flügel der Königin. Sie schien es nicht zu bemerken. Sie merkte es auch nicht, als Rauch von ebendiesem Flügel aufzusteigen begann. »Also los!«, sagte sie. »Folge deinem Freund in die Grube!«
    Noroka handelte als Erste; sie machte einen Satz auf die Königin zu und schrie: »Jigs Feuerspinne!«
    Das war zu viel für die junge Königin. Sie wirbelte herum und ruderte panisch mit den Armen, sodass Klecks auf den Boden fiel. »Jemand soll sie umbringen!«, kreischte sie.
    Jig sprang. Unerträgliche Schmerzen wühlten in seiner Wunde, als er den Pfeil in der Hand der Königin packte und ihn ihrem Griff entriss. Bevor die Königin reagieren konnte, stieß er ihn ihr in den Rücken, genau zwischen die Flügel.
    Sie schrie. Jig legte die Ohren an, um diesem entsetzlichen, schrillen Kreischen zu entkommen. Kobolde schwärmten ziellos in der Höhle herum, andere kämpften sich durch die hintere Öffnung herein und fügten sich in ihrer Verzweiflung gegenseitig blutige Wunden zu.
    Bevor irgendjemand die Königin erreichen konnte, riss Jig heftig an ihren Flügeln, zerrte sie zum Rand und ließ los. Die Königin taumelte und ruderte wie verrückt mit den Armen. Jig sah ihre Flügel einmal zittern, als sie über den Rand kippte, und dann fiel sie.
    Jeder einzelne Kobold und jeder einzelne Oger stürzten sich hinterher, um sie zu retten. Jig krabbelte aus dem Weg und drückte sich auf den Boden.
    Als Noroka versuchte, der Königin zu folgen, streckte Jig die Hand aus und hielt sie am Knöchel fest. Sie schlug der Länge nach hin und rührte sich nicht mehr. Erst dann, als Noroka bewusstlos und sämtlich Kobolde und Oger verschwunden waren, schleppte sich Jig wieder zum Rand, um in die Grube zu starren. Ein winziger Funke Weiß verblasste rasch in der Dunkelheit, verfolgt von Farbwirbeln.
    Alles fühlte sich verschwommen an. Er hatte den Verdacht, dass etwas in seinem Rücken gerissen war, als die Königin den Pfeil herausgezogen hatte, und dass sein Blut schneller floss als zuvor. Sein Kopf hing schlaff über den Rand der Grube, und er sah zu, wie etwas von seinem eigenen Geifer hinabfiel. Warum war er nicht tot? Er hatte doch die Königin angesehen, genau wie Grop und Noroka. Aber das spielte jetzt sowieso keine Rolle mehr; er würde schon bald tot sein.
    Seine Ohren und seine Nase taten weh. Er zog sich nach hinten zurück und führte eine Hand zum Kopf, um seine Brille richtig aufzusetzen. Der Rahmen war so heiß, dass er sich die Finger daran verbrannte.
    Der Stahl rahmen .
    Jig fing an zu kichern. Jedes Mal, wenn er die Königin angeschaut hatte, hatte er sie durch Ringe aus Stahl gesehen.
    Schattenstern? Er bekam keine Antwort. Er war allein.
    Heiße Fußabdrücke arbeiteten sich an seinem Arm hoch. Eigentlich war er doch nicht allein. Jig lächelte und legte seinen Kopf auf den Stein. Wenigstens würde er in Gesellschaft des einen Wesens in dieser Welt sterben, dem er immer hatte vertrauen können.
     
     
     

Kapitel 16
     
    »Du glaubst, Helden haben es schwer?
    Dann versuch mal, hinter ihnen aufräumen!«
     
    Chandra Witwenmacherin, Inhaberin der Schänke
    ›Zum tanzenden Zombie‹
    aus Der Weg des Helden (Zaubererausg.)
     
    Also wie sieht jetzt dein Plan aus?«, fragte Schlitz. Er lag auf dem Bauch und ritzte mit einem seiner Goblinpiekser Zeichnungen ins Eis. Stirnrunzelnd warf Veka einen genaueren Blick darauf: Er hatte eine dicke Goblin gemalt, die sich hinter einen Baum kauerte. Dann skizzierte er einen Kobold, der den Baum umkreiste und aus dessen Händen Blitze schossen. Schlitz schien ein recht geschickter Künstler zu sein. Er hielt den Piekser an einem Ende fest und drückte zwei Spitzen ins Eis: Jetzt zeichnete er die parallelen Linien des Körpers der Riesenschlange.
    Vor der Höhle bewegte sich die Flammenschlange wellenförmig durch die Luft, beinah als würde sie schwimmen.
    Veka ballte die Fäuste. »Kann ich mir den borgen?« Schlitz setzte sich auf und reichte ihr den Goblinpiekser. Veka stieß eine der Spitzen in ihren Unterarm, dann presste sie die Haut um die Wunde herum zusammen. Blut tropfte

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