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Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Titel: Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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Weg, den Zauberbann zu brechen?, erkundigte sich Jig.
    Nicht dass ich wüsste. Möglicherweise ist ihnen nicht einmal bewusst, dass sie kontrolliert werden. Tut mir leid.
    Ich nehme nicht an, dass es sonst noch Götter gibt, mit denen ich reden könnte?
    Tymalous Schattenstern machte sich nicht die Mühe zu antworten.
     
     
     

Kapitel 6
     
    » Wahres Heldentum erfordert die Weisheit,
    den richtigen Weg zu finden,
    den Mut, allen Hindernissen die Stirn zu bieten, und die Zauberkraft, diese Hindernisse in Schutt und Asche zu legen.«
     
    Aurantifolia die Boshafte
    aus Der Weg des Helden (Zaubererausg.)
     
    Veka ging durch den Tunnel, in einer Hand den Zunderstab, mit der anderen die Seiten ihres Zauberbuchs festhaltend. Ihren Stock hatte sie sich unter den Arm geklemmt, und sie murmelte leise vor sich hin, während sie die ramponierten Seiten las. Sie hatte Braf schon zweimal auf den Kopf und Grell einen ihrer Spazierstöcke aus der Hand geschlagen, aber sie konnte nicht anders – sie musste weiterlesen. Sie las die mystischen Beschwörungen und Zauberformeln, und zum ersten Mal ergaben die Worte einen Sinn. Ihr Körper kribbelte vor magischer Energie, die nur darauf wartete, freigesetzt zu werden. Ein bisschen Asche fiel auf die Anleitung, wie man reine Galle aus Rattenkadavern destillierte. Sie war sich nicht sicher, was sie mit der Rattengalle anfangen sollte, wenn sie sie erst einmal hatte, aber bei so vielen beschädigten oder verbrannten Seiten schnappte sie einfach viele zufällige, interessante Bruchstücke auf.
    Eine Seite beschrieb, wie man Feuer aus Flusssteinen beschwor. Eine andere lieferte die Schritt-fürSchritt- Anweisung zur Anpflanzung von Elbenmais, wofür anscheinend die Benutzung eines platinierten Spatens und das Sammeln von Wasser aus dem Morgen-tau eines Eichenblatts erforderlich war, was alles viel zu viel Aufwand für ein blödes Gemüse war.
    Sie griff sich eine andere Seite. Der größte Teil des Spruches war unleserlich, aber soweit sie verstand, sollte er denjenigen, der ihn wirkte, wohl unsichtbar machen. An die Seitenränder hatte der frühere Eigentümer mit blauer Tinte eine Anmerkung gekritzelt:
    Feuerspeiende Katze vor Lynns Gemächern kann offensichtlich Unsichtbarkeitssprüche durchschauen.
    Veka knüllte diese Seite wieder in ihre Tasche und nahm sich eine andere vor. Bevor sie zu lesen anfangen konnte, fiel ein weiterer Ascheklumpen auf ihr Handgelenk. Sie zuckte zusammen und versuchte durch hektisches Pusten die glimmende Asche zu entfernen, dabei polterte ihr Stab auf den Boden und wirbelte Staub auf.
    Jig wirbelte herum, das Schwert halb aus der Scheide gezogen. Er und Schlitz hatten sich an ihr vorbeigezwängt, um die Gruppe anzuführen, was sie sicher geärgert hätte, wenn sie nicht so vertieft in ihre Sprüche gewesen wäre. Sie schenkte ihm keine Beachtung, als sie in die Hocke ging, um ihren Stab wiederzufinden. Geröll und Erdklumpen bedeckten den Boden; der Tunnel war viel schmuddeliger als die glatten, glänzenden Gänge daheim. Oger gruben hässliche Tunnel. An manchen Stellen waren grobe Holzschwarten gegen Wände und Decke gekeilt, um zusätzliche Stütze zu bieten.
    Jig hatte den Griff um sein Schwert noch nicht gelockert. Er traute ihr nicht. Veka sah, wie er sie beobachtete, seit sie sich auf der Lichtung getroffen hatten. Er war eifersüchtig, fühlte sich durch ihren Sieg über den Kobold bedroht. Deshalb hatte er sich auch beim Kampf gegen das Schlangenwesen vorgedrängelt. Sie hätte es letzten Endes besiegt, wenn er es nicht so eilig gehabt hätte, sich zu beweisen.
    »Pass besser auf«, sagte Jig schließlich. »Ich weiß nicht, wann diese Oger zurückkommen werden, und wir haben keine Ahnung, was sich sonst noch dort unten verstecken mag.«
    Schlitz lachte leise. »Mach dir keine Sorgen! Ich bin sicher, wenn die Oger aufkreuzen, wird Veka sie mit ihrer mächtigen Magie aufhalten!«
    Veka bekam heiße Ohren. Sie hielt die ersterbende Flamme ihres Zunderstabs dichter an die Seiten, versteckte sich in ihrem Buch und las weiter. Der Stab war bis auf die Länge ihres Daumens heruntergebrannt: Bald würde sie nicht mehr genug Licht haben, um zu lesen.
    Sie sah die Seiten durch, bis sie den Illuminationsspruch fand. Eine alte Beschädigung durch Wasser hatte einen Teil der Schrift in der Mitte verschmiert, aber das Meiste war noch leserlich. Sie hatte sich schon früher an diesem Spruch versucht, in der Ungestörtheit der Destillerie. Einen Weg zu

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