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Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Titel: Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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Ende klapperten. Schlitz duckte sich furchtsam und wich einen Schritt zurück. Ein hämisches Kichern versuchte ihren Lippen zu entkommen, doch sie unterdrückte es. Heldinnen kicherten nicht. »Beruhige dich, Hobgoblin. Im Augenblick habe ich nur das Licht auf dich gelenkt. Möchtest du auch die Flammen dazu?«
    Schlitz schielte auf seine Nase. Das orange Licht ließ sein Gesicht blass, fast weiß aussehen. Adern zogen dunkle Spuren durch sein gesamtes Riechorgan, besonders um die Nasenlöcher herum. »Könntest du es wenigstens ein bisschen dämpfen? Du machst mir Kopfweh.«
    »Er sieht aus, als sei ihm ein Kobold in die Nase geflogen«, stellte Braf grinsend fest. Schlitz machte einen Schritt auf ihn zu, und das Grinsen verschwand.
    Veka hatte das Gefühl, vor schierer Freude platzen zu müssen. Sie hatte einen Spruch gewirkt! Sie hatte die magischen Energien um sich herum gebändigt und dazu gebracht, ihr willfährig zu sein! Und nebenbei hatte sie diesem blöden Hobgoblin noch ein, zwei Sachen gezeigt! Das war seine letzte Stichelei über ihre magischen Fähigkeiten gewesen. Er konnte sich glücklich schätzen, dass es so glimpflich für ihn verlaufen war!
    »Das Licht ist schon ziemlich stark«, meinte Jig. Sie hatten den Tunnel der Oger hinter sich gelassen und bewegten sich wieder durch vertrautes Obsidian, und das orangefarbene Licht wurde noch in geraumer Entfernung von den Wänden zurückgeworfen.
    »Sei still!«, entgegnete Veka und vollführte eine, wie sie hoffte, generös wirkende Handbewegung. Sie drehte sich zu Schlitz um, streckte die Hand aus und versuchte, etwas von dem Licht in sich selbst zurückzuziehen.
    Nichts geschah. Sie runzelte die Stirn und versuchte es noch einmal. Im Zauberbuch stand, dass der Wirker völlige Gewalt über alle Effekte hatte, die er hervorrief.
    »Ich … ich habe es mir anders überlegt«, erklärte sie. »Überlassen wir den Hobgoblin seinem Unbehagen! Er kann sich ja einen Lumpen übers Gesicht ziehen, wenn er will. Das würde uns wenigstens die Hässlichkeit seines Antlitzes ersparen.«
    Sie sah, wie sich die Muskeln an Schlitz’ Hals und Schultern spannten, doch er sagte nichts. Er hatte zu viel Angst vor ihr!
    »Hier«, sagte Grell und reichte ihm ein altes, fleckiges Tuch.
    Schlitz’ Hände zitterten vor Wut, als er sich den Lappen um die Nase band. Das Licht schien durch den Stoff hindurch, aber es war wesentlich gedämpfter. »Was ist das?«, fragte er.
    »Alte Windel«, sagte Grell. »Keine Bange, ich habe sie vor dem Einpacken ausgeschwenkt.«
    »Veka …« Jigs Stimme verlor sich. Er schien nervös zu sein. Dämmerte ihm endlich, dass sie in den Augen der anderen Goblins bald seine Stelle einnehmen würde? Braf blickte sie schon mit neuem Respekt an, und Grell … na ja, Grell sah verärgert aus. Aber Grell sah immer verärgert aus.
    Veka lächelte. »Sollen wir weitergehen, Jig Drachentöter?«
    Neben ihr schnaubte Grell. »Warum nicht? Ich habe kein Interesse daran, hier rumzustehen und den Hobgoblin und seine wundersam leuchtenden Nasenlöcher zu begaffen.« Sie wandte sich ab und ging los. Mit einem Achselzucken schloss Braf sich ihr an.
    Veka schenkte Schlitz ein letztes Lächeln, bevor sie ihnen folgte. Zum Glück besaß Schlitz keine eigene Magie, sonst hätte der Hass auf seinem Gesicht sie auf der Stelle zu einer Lache klebriger Pampe geschmolzen.
     
    Zu ihrer beider Verdruss fand sich Veka Seite an Seite mit Schlitz wieder. Ohne den Zunderstab war sie gezwungen, zum Lesen im Schein seiner Nase zu gehen. Einige der leuchtenden Fliegen, die ihr schon in Jigs Tempel aufgefallen waren, umschwirrten Schlitz’ Kopf und wichen seinen verärgerten Schlägen aus.
    »Ich werde dich umbringen und deinen Kadaver den Tunnelkatzen zum Fraß vorwerfen«, fluchte Schlitz.
    Veka ignorierte ihn. Seine großen Töne erinnerten sie an die Goblinwachen, die damit prahlten, was sie alles den Hobgoblins antun wollten. Um es dann durchzuziehen, hatten sie zu viel Angst. Die wenigen, die es doch versuchten, pflegten nicht mehr gesehen zu werden.
    »Was hast du denn vor, wenn die Oger und Kobolde uns finden?«, stichelte er. »Kobolde zum Leuchten zu bringen, wird uns nicht viel nützen!«
    »Es gibt andere Sprüche«, sagte sie und bedachte ihn mit einem Seitenblick. Obwohl diese weitaus einfacher zu meistern gewesen wären, hätte sich ihr Zauberbuch nicht in einem so jämmerlichen Zustand befunden. Hier war ein Spruch, um Feuer auf seine Feinde zu schleudern, aber

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