Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Titel: Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
Vom Netzwerk:
der Großteil der Seite war bis zur Unleserlichkeit geschwärzt, bis auf die Warnung oben: Nicht in Latrinennähe aussprechen! Eine andere Seite enthielt die ersten paar Schritte eines, wie es schien, sehr fortgeschrittenen Spruchs, aber der letzte Teil der Überschrift war verwischt.
    »Schattenstrahl wovon?«, brummte sie. Schattenstrahl der Dunkelheit? Schattenstrahl des Todes? Ebenso gut konnte es der Schattenstrahl des Unaufhörlichen Rülpsens sein. Wäre der Rest des Spruches da gewesen, hätte sie ihn auf jeden Fall an Schlitz ausprobiert, aber ohne die späteren Anweisungen war die Seite wertlos.
    Ein warmer Luftzug streifte ihr Gesicht. Sie blickte auf und nahm zum ersten Mal, seit sie den Wald verlassen hatten, ihre Umgebung richtig wahr.
    Fußspuren übersäten den Staub auf dem Boden vor ihnen. Große Fußspuren. Ogerfußspuren.
    Von irgendwo weiter vorn im Tunnel drang ein brummendes Geräusch an ihre Ohren, wie von einem Riesen, der das größte Blasinstrument der Welt spielt. Die Luft war trockner als vorher und roch nach Fledermausmist.
    An der Spitze der Gruppe war Jig stehen geblieben. Er wirkte verängstigt.
    »Was ist los?«, fragte Veka.
    »Ich weiß, wo wir sind. Wenigstens wohin wir gehen. Ich hatte gehofft, ich hätte mich geirrt.« Er lehnte sich an die Wand und wischte sich den Schweiß von in ein Labyrinth voller Fallen und Zaubersprüche, und jeder Tunnel führte an denselben Ort: eine bodenlose Grube, in der er sich derer entledigen konnte, die nicht ›würdig‹ waren, zu den Reihen seiner toten Diener zu gehören.«
    »Ich kenne das Lied«, sagte Veka. Mit leiser Stimme begann sie zu singen:
     
    » Tief in den Berg, ins Dunkel hinein,
    fällst du als Opfer des Nekromanten rein.
    Deine Schreie werden schnell leiser während des Falls,
    fall gerade und brich dir nicht an der Wand schon den
    Hals.
    An der Wand der Bodenlosen Grube des Nekromanten, des Nekromanten Bodenloser Grube, oh yeah.
    Du kannst dein Leben lang fallen, wenn du gut vorbereitet bist,
    also bring was zu essen und Klakbier mit und hab keinen Schiss
    vor der Bodenlosen Grube des Nekromanten,
    des Nekromanten Bodenloser Grube, oh yeah.«
     
    Schlitz grunzte. »Wir Hobgoblins singen etwas Ähnliches; der Refrain ist allerdings ein bisschen anders:
     
    Wie viele Goblins samt Eltern, Onkeln und Tanten
    passen in die Bodenlose Grube des Nekromanten?
    Wirf sie nur rein, lass sie greinen und betteln,
    darfst dich nur nicht beim Zählen verzetteln:
    beim Zählen der Goblins samt Eltern, Onkeln und
    Tanten
    in der Bodenlosen Grube des Nekromanten.«
     
    »Würdet ihr beide bitte die Klappe halten?«, forderte Jig sie auf. »Diese Riesenfledermäuse – davon hat eine ganze Kolonie in der Grube gelebt. Das muss der Ort sein, an dem die Oger sie sammeln. Man kann den Wind schon spüren: Dieser Tunnel führt zur Grube. Wir werden in der Falle sitzen, wenn wir dorthin gehen.«
    »Dann lasst uns umkehren«, meinte Veka. Die andern glotzten sie an. »Wir sind an mindestens einem anderen Tunnel vorbeigekommen, weiter hinten, wo die Oger durchgebrochen sind. Alles, was wir tun müssen, ist …«
    »Die Oger folgen uns jetzt schon eine ganze Weile«, fiel ihr Jig ins Wort. »Kannst du sie nicht hören?« Vekas Ohren schwenkten herum und lauschten nach hinten; gleichzeitig versuchte sie, die Geräusche von vorn auszusperren. Sie errötete. Jig hatte Recht. Die Laute waren schwach, aber das Grunzen und Stapfen der Oger war unverkennbar. Wie hatte ihr das nur entgehen können?
    »Sie wissen aber doch nicht, dass wir hier sind, stimmt’s?«, fragte sie.
    »Darauf würde ich nicht wetten«, murmelte Jig.
    Braf sah zwischen ihnen hin und her. »Und was machen wir jetzt?«
    »Wir gehen weiter«, beschloss Veka. »Folgen dem Weg.«
    »Und hoffen, dass zwischen hier und der Grube noch eine Abzweigung kommt«, fügte Jig hinzu. Er brummte noch etwas von wegen Oger seien eine seiner geringsten Sorgen, aber da stöberte Veka bereits wieder in den Seiten ihres Zauberbuchs.
     
    Der Wind wurde stärker und riss Veka die Seite, die sie gerade studierte, aus der Hand. Sie schaffte es kaum, schnell genug zuzupacken, um den Rest vor dem gleichen Schicksal zu bewahren, und musste zusehen, wie die Anleitung zur Umwandlung von Urin in Bier durch den Tunnel davonflatterte. Der Wind machte es ihr unmöglich, weiterzulesen.
    Sie ergriff Schlitz am Arm. »Komm mit! Ich brauche das Licht!«
    Schlitz knurrte aus tiefster Kehle, als er hinter ihr dem

Weitere Kostenlose Bücher