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Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Titel: Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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überleben würde. Ich versuche, euch alle am Leben zu erhalten.
    Nein, widersprach Jig. Du hast am Anfang gar nichts von den Kobolden gewusst. Du hast überhaupt nichts gewusst, außer dass sich irgendetwas an Walland ›falsch‹ angefühlt hat. Oh, dass Kralk mich umbringen lassen wollte, hast du auch gewusst, und dass sie wahrscheinlich auf diesem Weg versuchen würde, mich loszuwerden.
    Aber du lebst immer noch, und während wir uns unterhalten, wird Kralk gerade mit Fett übergossen.
    Ich bin Häuptling, sagte Jig. Hast du eine Ahnung, wie lange die meisten Goblinhäuptlinge am Leben bleiben?
    Jig, es macht doch …
    Weniger als einen Tag. Normalerweise verbraten wir sieben oder acht Goblins, bis einer lange genug überlebt, um wirklich die Macht zu ergreifen. Kralk war eine Anomalie gewesen und hatte ihre Feinde mit einer skrupellosen Effizienz so lange um die Ecke gebracht, bis endlich die anderen Goblins so sehr eingeschüchtert waren, dass sie sich unterwarfen. Jig andererseits war fast gestorben. Ohne die Hilfe einer alten Frau und eines Hobgoblins wäre er gestorben. Kein Zweifel, dass das Lager bereits seinen Tod plante.
    Jig versteifte sich, als ihm klar wurde, was Schattenstern getan hatte. »Du hast mich reingelegt!«, wisperte er.
    »Was?«, fragte Schlitz und blickte kurz von einer halb zusammengebauten Armbrust auf.
    Du wolltest gar nicht, dass ich Walland rette. Du wolltest
    mich gegen Kralk aufstellen! Du wolltest, dass ich Häuptling werde!
    Ich wollte beides. Ich wollte wissen, was vor sich ging, und ich wollte dir helfen, die Verhältnisse für die Goblins zu ändern. Du kannst sie anführen, Jig. Du kannst ihnen helfen, mehr zu sein. Du hast bereits begonnen, die Goblins zu ändern, die dir am nächsten sind. Grell hat dein Leben gerettet, als Kralk dich töten wollte. Kommt dir das Verhalten nicht merkwürdig für eine Goblin vor? Was glaubst du, warum sie das getan hat?
    Jig zögerte.
    Grell hat gesehen, wie du losgezogen bist, um gegen jene Kobolde zu kämpfen. Sie sah etwas, was wenige je gesehen haben: Goblinmut.
    Viele Goblins ziehen in Schlachten gegen mächtigere Gegner.
    Goblindummheit kommt so häufig vor wie Läuse, aber du bist nicht dumm. Grell hat das erkannt. Und dein Hobgoblinfreund ebenso. Du hast ihm das Leben gerettet. Schau ihn dir an, wie er dasitzt und dir kein Haar krümmt. Als du jene Kobolde besiegt hast, hast du sie inspiriert. Du hast ihnen gezeigt, dass sie etwas anderes sein können, etwas Größeres.
    Jigs Magen fing wieder zu schmerzen an. Hunger und Besorgnis arbeiteten gemeinsam daran, seine Eingeweide zu verknoten. Er fragte sich, ob er bei seinem eigenen Häuptlingsgelage überhaupt etwas unten behalten könnte. Er ergriff seinen tauben Arm beim Handgelenk und legte das Schwert über seine Beine, um den zerbrochenen Stahl zu untersuchen.
    Es gehört sich nicht, seine Gottheit zu ignorieren!, blaffte Schattenstern. Kein Goblin konnte auch nur halb so bockig klingen wie ein schlecht gelaunter Gott. Vergiss die Kobolde, denk an deine eigenen Leute, die im Dunkel leben und sterben, gefangen in einer engen, stinkigen Höhle, während sie sich gegenseitig ausrotten. Würdest du lieber so leben, wie du gelebt hast, bevor du Straum getrotzt hast, herumhasten auf Schmodderdienst und hoffen, dass die größeren Goblins nicht versuchen, die Verstopfung in der Latrine mit deinem Kopf zu beseitigen?
    Jig gab keine Antwort. Um die Wahrheit zu sagen, er dachte nur selten an die Zukunft. Meistens war er einfach zufrieden damit, durch den Tag zu kommen, ohne getötet zu werden.
    So schrecklich dieses Abenteuer vor einem Jahr auch gewesen war, sein Leben war jetzt besser. Zumindest war es seitdem ohne latrinenbezogene Zwischenfälle verlaufen. Wir mögen nun mal Höhlen, sagte er. Es war ein vergleichsweise schwacher Protest, und das wusste er.
    Was willst du, Jig? Du bist jetzt Häuptling. Du bist verantwortlich für das, was aus den Goblins wird.
    Das war noch beängstigender als eine bevorstehende Koboldinvasion.
    Was willst du? Schattensterns Stimme war jetzt lauter, drängender, und brachte Jig dazu, mit der erstbesten Sache herauszuplatzen, die ihm in den Sinn kam. »Gefüllte Schlangenhäute und Klakbier!«
    »Was?«, fragte Schlitz. Er hielt mehrere Armbrustbolzen zwischen den Fingern seiner rechten Hand und ein Stück Kupferdraht in der linken. Ein stählernes Werkzeug, das wie ein kleiner Dolch mitflacher Spitze aussah, schaute aus seinem Mund heraus.
    »Das ist es,

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