Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Titel: Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
Vom Netzwerk:
Miene in einer Grimasse der Wut erstarrt. Ich nehme an, es ist zu spät, sie zu heilen, sodass sie wieder Häuptling sein kann?
    Auch wenn sie nicht schon tot wäre, was glaubst du, wie lange du wohl am Leben bliebest, wenn sie dich in die Finger bekäme?
    Was glaubst du, wie lange ich wohl jetzt am Leben bleiben werde ? Aller Augen waren auf ihn gerichtet. Egal wohin er sich wandte, der Hälfte der Goblins würde er seinen ungeschützten Rücken als leichtes Ziel darbieten. Wie sollte sich ein neuer Häuptling in einer Situation wie dieser überhaupt verhalten? Üblicherweise wurde etwas Lautes und Triumphierendes und Furchteinflößendes gebrüllt, aber Jigs Kehle war so zugeschnürt, dass er nicht einmal irgendetwas in normaler Lautstärke sagen konnte.
    Grell stupste Kralks Leiche mit ihrem Spazierstock an. »Hey Jig, wenn du keinen Anspruch auf dieses Malachithalsband erheben willst, nehme ich es mir.«
    Sie wartete nicht auf eine Antwort. Unter etwas Ächzen und Knarren kauerte Grell sich nieder und fing an, das Halsband aufzuknoten. Braf hob den Morgenstern auf und reichte ihn Jig.
    Die Waffe war schwerer zu halten, als er gedacht hatte, insbesondere mit nur einer Hand. Der Griff war immer noch warm. Er grub seine Klauen hinein, damit er ihm nicht aus den schweißnassen Fingern rutschte. Sollte er den Morgenstern in seinen Gürtel stecken, so, wie Kralk ihn immer getragen hatte? Das Gewicht würde ihm wahrscheinlich die Hose in die Kniekehlen ziehen.
    »Gelage!«, schrie einer der Goblins – ein Schrei, der sich rasch durch die Menge fortpflanzte.
    Gelage? Was … oh! Der Häuptling war tot. Goblins begingen dieses Ereignis für gewöhnlich mit einem Gelage. Die Wahl eines neuen Häuptlings sorgte immer für reichlich Frischfleisch.
    Als Kralk Häuptling geworden war, hatten sie kein Festessen veranstaltet, aber das lag daran, dass die Leiche des früheren Häuptlings bereits von Hobgoblins gegessen worden war und niemand mit Sicherheit sagen konnte, ob Kralk die übrigen Kandidaten vergiftet oder anders um die Ecke gebracht hatte. »Was ist mit den Kobolden?«, fragte Jig schwach.
    »Du willst wirklich diesem Haufen sein Gelage verweigern?«, fragte Grell und sah zu ihm auf. Das Halsband hing ihr fast bis zur Hüfte. Malachit klimperte, als sie die ungeschliffenen Stacheln gegen das Licht hielt.
    »Was ist da draußen los?« Die Stimme donnerte durch die Höhle und bahnte sich einen Pfad durch die Goblins, dicht gefolgt von Golaka, der Küchenchefin, die aus ihrer Küche stürmte. Golaka, größer noch als selbst Braf und stark genug, um auch Schlitz einen guten Kampf zu liefern, schwang ihren gewaltigen Rührlöffel wie ein Schwert, während sie näher kam. Sie blieb stehen, als sie Kralk erblickte. »Wer hat das getan?«
    Sämtliche Augenpaare richteten sich auf Jig.
    Golaka drohte ihm mit dem Löffel. »Den ganzen Tag lang habe ich eine Pfanne Maulwürfe mariniert, und jetzt kommst du und sagst mir, dass ich sie rauswerfen muss und stattdessen Kralk kochen soll?« Sie legte den Kopf schief; ihre Stimme wurde nachdenklich. »Allerdings eröffnet der Hobgoblin einige interessante Möglichkeiten. Ich könnte Fleischspieße mit abwechselnd Goblin— und Hobgoblinfleisch machen, dazu geschnittene Pilze und Rattenleber, das Ganze garniert mit gebratenen Schaben zur besseren Verdauung. Hobgoblin, trinkst du viel Alkohol?«
    Schlitz starrte sie an. »Wieso willst du das wissen?«
    »Alkohol beeinflusst den Geschmack der Leber«, erklärte Golaka. »Ist aber nicht wichtig, ich kann dich ja mit Fett be …«
    »Nein«, sagte Jig. Verdammt, er piepste schon wieder. »Nein«, wiederholte er.
    Stille senkte sich über das Lager, und Jig versuchte sich zu erinnern, ob es schon einmal jemand gewagt hatte, ›nein‹ zu Golaka zu sagen.
    Golaka sah ihn sonderbar an. Sie war älter, als irgendein Goblin von Rechts wegen sein durfte, und hörte so schlecht wie ein Mensch. »Was hast du gesagt?«
    »Schlitz-den Hobgoblin, meine ich – sollten wir besser …«
    »Schlitzt den Hobgoblin!«, schrie einer der jüngeren Goblins und erhob sein Schwert.
    »Nein!« Sie verstanden es nicht. Sie hatten die Veränderung nicht gesehen, von der die gesamte tiefere Kaverne betroffen war. Sie hatten nicht mit der Hand voll Oger gesprochen, die die Invasion überlebt hatten. Sie kümmerten sich nicht um Kobolde.
    Das hier war ein Hobgoblin, eine Bedrohung, die sie kannten. Wie viele unter ihnen hatten schon den Hohn von Hobgoblinwachen

Weitere Kostenlose Bücher