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Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Titel: Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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was ich will«, sagte Jig und ignorierte einen Seufzer göttlicher Verzweiflung.
    Er wollte eine kurze Atempause, während der er sich keine Sorgen machen musste wegen Kobolden oder Ogern oder Goblins, die ihn umbringen wollten. Oder Hobgoblinfallen, die in die falsche Richtung losgingen, ergänzte er, als ein Armbrustbolzen gegen die Decke schoss und als Querschläger neben ihm in der Matratze stecken blieb. »Und jetzt, wo ich Häuptling bin, sollte es mir auch möglich sein, es zu kriegen.«
    Er ging auf die Tür zu. Golakas gefüllte Schlangenhäute waren legendär. Sie stopfte geschnetzeltes Fleisch, sautierte Pilze und gekochte Knollen in Schlangenhaut, briet das Ganze und zerteilte es dann in mundgerechte Happen. Am meisten freute Jig sich aber darauf, dass Schlangenhaut und Klakbier den sauren Nachgeschmack des Koboldfleischs wegspülen würden.
    Du kannst hiervor nicht davonlaufen, Jig. Du hast eine Verantwortung deinem Volk gegenüber.
    Siehst du nicht, dass ich zu tun habe?, fragte Jig. Außerdem, wenn ich ihnen irgendetwas befehle, bevor sie ihr Gelage gehabt haben, werden sie mich neben Kralk aufs Feuer schmeißen.
    Während er über die Kobolde nachdachte und sich den Kopf darüber zerbrach, wie er bloß die Goblins gegen sie führen sollte, kam er nicht umhin, sich zu fragen, ob Kralk nicht doch das bessere Ende für sich erwischt hatte.
     
     
     

Kapitel 11
     
    »Ihr müsst verstehen, dieser Waffenstillstand bedeutet nicht,
    dass wir keine Goblins töten dürfen. Er bedeutet nur, dass
    wir nicht erwischt werden dürfen.«
     
    Der Einäugige Tosk, Hobgoblinwaffenschmied
     
    Jig stand in der Haupthöhle, rülpste von zu viel Schlange und beobachtete die übersättigten Goblins. Als Faustregel galt, dass Goblins mit vollem Magen etwas weniger gefährlich als hungrige Goblins waren. Er hegte keinen Zweifel daran, dass sie ihn trotzdem töten würden, sobald er einen Moment lang nicht aufpasste – wahrscheinlich auch, wenn er aufpasste –, aber jetzt würden sie vielleicht nicht ganz so brutal dabei vorgehen.
    Jig erinnerte sich daran, wie idiotisch Veka mit ihrem Umhang und ihrem Stab ausgesehen hatte, als sie versuchte, eine Zauberin zu sein. Er selbst in der Rolle des Häuptlings war noch absurder. Ein Blick genügte, und jeder wusste, dass er kein Häuptling war.
    Die Scheide bedeckte wieder sein Schwert, aber weil der Stahl zersprungen war, zockelte ihr Ende schlaff über den Boden. Er hatte sich schon zweimal beinah selbst zu Fall gebracht, weil er darauf getreten war.
    Seine Kleider waren so von Blut und Dreck durchtränkt, dass nur noch Verbrennen übrig blieb. Selbst seine Lieblingsstiefel waren abgestoßen und zerkratzt. Dafür würden die Kobolde bezahlen.
    Leider schlackerten die meisten Kleider Kralks lächerlich um Jigs dürres Gerippe. Vor die Wahl gestellt, Kralks Garderobe zu plündern oder nackt vors Lager zu treten, hatte Jig sich fürs Lächerliche entschieden.
    Sein Gürtel hielt eine schreiend gelbe Hose oben, die sich über seinen Oberschenkeln blähte. Außerdem hatte er sich eine rote Weste mit silbernen Troddeln ausgesucht. An Kralk hätten diese Troddeln knapp unter ihrer Taille gehangen. An Jig kitzelten sie beim Gehen die Knie.
    »Nun?«
    Jig fuhr zusammen. Er hatte Grell nicht bemerkt, die sich von rechts an ihn herangeschlichen hatte. Im Schlepptau hatte sie Braf, der stöhnte und sich den Bauch rieb.
    Warum bereitete es Jig ausgerechnet jetzt, da er in größerer Gefahr denn je schwebte, getötet zu werden, solche Schwierigkeiten, konzentriert zu bleiben?
    »Sie warten darauf, dass du ihnen sagst, was sie tun sollen«, teilte Grell ihm mit. »Sie wissen, dass etwas nicht stimmt. Sie haben die Kobolde vielleicht nicht gesehen, aber sie merken, dass die Luft kühler ist, und sie sehen, wie ruhelos die Schlangen und Insekten seit einiger Zeit sind. Einer der Wachtposten hat erzählt, dass eine Felsenschlange seine Schmodderlaterne angegriffen hat, und Topam schwört, dass er vor ein paar Tagen gesehen hat, wie eine Riesenfledermaus überm See herumgeflattert ist. Und in den Tunneln findet man mehr Aaswürmer.«
    Was du alles gewusst hättest, wenn du nicht all deine Zeit im Tempel verbringen würdest, wisperte Schattenstern.
    »Wenn ich drüber nachdenke, die Tunnelkatzen sind neuerdings auch ziemlich unruhig«, stellte Schlitz fest, als er aus Kralks – aus Jigs Quartier trat.
    »Ach übrigens, mach deine Tür nicht weiter als fünfundvierzig Grad auf, und ich würde

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