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Die Götter 2. Das magische Zeichen

Die Götter 2. Das magische Zeichen

Titel: Die Götter 2. Das magische Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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paar Dekaden bewegte er sich nicht mehr vom Fleck. Die Bewohner der Umgebung, die mit ihm gesprochen hatten, behaupteten, er beherrsche sämtliche Sprachen und Dialekte der bekannten Welt. Vor allem aber könne er in die Zukunft sehen. Als Keb erfuhr, dass sich der Mann Usul nannte, beschloss er, ihm einen Besuch abzustatten. «
    » Daran kann ich mich gar nicht erinnern « , sagte Maara argwöhnisch. » Vater hat den Mann mit keinem Wort erwähnt. «
    » Er wollte dich wahrscheinlich schonen « , warf Josion ein. » Bis gestern war ich der Einzige unserer Generation, der von dem schrecklichen Geheimnis unserer Vorfahren wusste. «
    Zejabel runzelte die Stirn, bevor sie weitersprach.
    » Keb nahm eine Waffe mit, als er den Mann aufsuchte, doch dieser erwies sich als harmlos. Er wirkte wahrhaftig wie ein Verrückter, lebte im Dreck und ernährte sich von rohem Fisch. Und er sprach tatsächlich mehrere Sprachen, allerdings wild durcheinander, so dass er kaum zu verstehen war. Einige Worte stachen jedoch aus dem Gebrabbel hervor: die Namen eurer Eltern. Vor allem Caels Name kam immer wieder vor. Der Mann schien schreckliche Angst vor Cael zu haben. «
    Plötzlich stand Lorilis im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Sie straffte die Schultern und tat so, als bemerkte sie die Blicke der anderen nicht.
    » Keb war immer noch nicht überzeugt, dass der Alte tatsächlich Usul war, aber die Begegnung ließ ihm keine Ruhe. Daher beschloss er, den Mann nach Wallos zu bringen. «
    » Was? Er nahm ihn mit in den Palast? « , rief Maara. » Dann hätte ich ihn ja sehen müssen! «
    » Dein Vater ließ äußerste Vorsicht walten « , erklärte Zejabel. » Selbst seine treuesten Gefolgsleute bekamen Usul nicht zu Gesicht. «
    » Das ist unmöglich! Wie hätte er das bewerkstelligen sollen? Im Palast wäre der Alte doch aufgefallen! «
    » Aber nicht in den ehemaligen Verließen. «
    Diese Antwort ließ die Prinzessin verstummen. Die Kerker gehörten zur unrühmlichen Vergangenheit des wallattischen Königreichs, weshalb man in Maaras Familie nicht gern von ihnen sprach.
    » Er hat den Alten in ein finsteres Loch gesperrt? « , empörte sich Guederic. » Auf einen bloßen Verdacht hin? «
    » Ich hätte nicht anders gehandelt « , entgegnete Zejabel. » Jetzt, wo ihr das Geheimnis eurer Eltern kennt, könnt ihr vielleicht seine Tragweite ermessen. Das Schicksal der Welt liegt in den Händen der Erben von Ji. Außerdem wollte Kebree um jeden Preis seine Kinder schützen. Usuls Rückkehr konnte ein Zeichen dafür sein, dass die Götter zurückgekehrt waren. Die Götter und die Dämonen … «
    Niemand wagte mehr, einen Einwand zu erheben, und alle hatten es eilig, den Rest der Geschichte zu hören.
    » Keb hielt den Mann gut zwei Monde lang im Palast gefangen. Er brachte ihm Essen und setzte sich so oft wie möglich zu ihm, um seinem Gebrabbel zu lauschen. Leider bekam er nicht viel aus ihm heraus. Der Mann behauptete kein einziges Mal, ein Gott zu sein, aber er sprach von so vielem, was er eigentlich nicht wissen konnte, dass Kebree schließlich doch zu der Überzeugung gelangte, es mit Usul zu tun zu haben. «
    » Und dann? « , fragte Damián. » Was hat Keb mit ihm gemacht? «
    » Hat er ihn getötet? « , fragte Souanne.
    In der Stimme der Grauen Legionärin lag eine seltsame Gier. Souanne bemerkte das Unbehagen ihrer Gefährten und machte eine entschuldigende Geste, bevor sie beschämt die Augen niederschlug.
    » Darüber hat Keb tatsächlich nachgedacht « , fuhr Zejabel fort. » Er wollte kein Risiko eingehen. Wenn er den Mann laufen ließ, bestand die Gefahr, dass er unser Geheimnis in aller Welt verbreitete. Aber er konnte den Alten ja auch nicht bis zu dessen Tod einsperren. «
    » Und, was hat er getan? « , fragte Damián.
    » Die Entscheidung wurde ihm abgenommen. Eines Tages, als Keb seinen Gefangenen besuchte, war der Alte völlig außer sich. Er flehte Keb an, ihn auf der Stelle freizulassen, was er vorher noch nie getan hatte. Er ging sogar auf ihn los, aber Keb blieb hart. Zu viel stand auf dem Spiel, also ließ er den Mann in seiner Zelle zurück. Am nächsten Morgen war Usul verschwunden. Weder Schloss noch Gitterstäbe wiesen irgendwelche Spuren auf. Keb war völlig unklar, auf welchem Weg der Mann entkommen konnte. «
    Zejabel sah die anderen reihum eindringlich an, bevor sie weitersprach.
    » Daraufhin machte sich Keb auf den Weg nach Lorelia, um uns eine Nachricht zu überbringen. Er wollte uns berichten, was Usul

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