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Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsebill
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    P R O L O G
    Damals im Verborgenen Reich
    Die Dunkle Elfe Rubina hob ihren Geburtsstein, den magischen Rubin. Sein feuriger Strahl richtete sich drohend gegen den Elfenprinzen. Taras und seine Begleiter Walid und Kuzo, die beide direkt hinter ihm standen, wurden von dem glühenden Licht erfasst und verwandelten sich in rubinrote Feuersäulen.
    „Ich, Rubina verwandle dich, Elfenprinz Taras, mit der Zauberkraft meines Geburtssteines, dem mächtigen Rubin, in einen schwarzen Kater. In eine schwarze Hexenkatze! Du wirst nun jenes Schicksal erleiden, das mein ungerechter Vater damals meiner Freundin Kalka zugedacht hatte! Dank der Macht dieses Steines wird dies deine Zukunft sein, schöner Elfenprinz!“
    Das Verborgene Reich verschwand im Nebel, und er fiel und fiel.
    Gefangen in einem engen Käfig aus rubinrotem Glas, Seite an Seite mit Walid und Kuzo, sauste er durch die Finsternis. Vorbei an leuchtenden Sternen, roten Monden und schwarzen Löchern, vorüber an Planeten deren Landschaften jener seiner Welt und der Erde glichen, vorbei an Himmelskörpern, die in der Finsternis rotglühend wie das Land der Drachendämonen aufstrahlten.
In Sekundenschnelle so schien ihm, flitzte er durch das Universum und dann wieder in endloses, unheimliches Dunkel. Die Fahrt wurde schneller und schneller. Endlich konnte er seine Augen schließen. Taras schlief erschöpft ein.
    Als er wieder erwachte fühlte er sich elend, gealtert und todmüde. Taras wünschte sich, endlich aus diesem seltsamen Traum aufzuwachen. Und er glitt immer noch durch dunkle Nacht. Es war ihm, als wären Jahrhunderte vergangen, seit er das Verborgene Reich durch den Fluch der Elfe verlassen hatte. Nun spürte er seinen Körper wieder und starrte fassungslos auf seine pelzigen Hände, die plötzlich Pfoten mit Krallen waren und instinktiv dehnte und streckte er sich. Aber er dachte und fühlte immer noch wie ein Elf! Verwirrt richtete er sich auf um nach Kuzo und Walid zu sehen. Sie waren fort! Er war nun eine kleine, schwarze Katze, die allein in diesem eigenartigen rubinfarbenen Glaskäfig saß, der mit hoher Geschwindigkeit durch die Nacht flitzte. Doch dann verschwand endlich die Dunkelheit und er bemerkte weit unter sich eine wunderschöne Stadt. Doch es war eine ihm völlig fremde Welt!
    Die eben aufgehende Sonne bestrahlte bunte Kuppeln und Dächer und Hunderte von Brücken unter denen sich glitzernde Wasserkanäle mit tuckernden Schiffen wanden. Sein Gefährt wurde plötzlich sehr langsam, trotzdem schienen die Säulen, Spitzbögen, Kuppeln und Wasserstraßen dieser Stadt mit großer Geschwindigkeit auf ihn zuzurasen. Er stürzte ab! Verzweifelt versuchte er sich festzukrallen, fand jedoch keinen Halt. Ein lauter Knall ertönte, er hörte noch berstendes Glas und spürte einen scharfen Schmerz, als er hart aufschlug. Dann glitt er dankbar in bewusstlose Finsternis.

 
    ERSTES KAPITEL
    Heute in der Welt der Menschen
     
    VENEDIG, DIE STADT DER LIEBENDEN ?
    Venedig ist im Spätherbst ein Ort voller Magie.
    Der goldene Zauber dieser Stadt berührte auch Isas Herz. Vom Turm des Campanile aus glitzerten die Wellen des Canale Grande, als hätte jemand golden- und silbrig schimmernden Feenstaub auf das schmutzig braune Wasser geschüttelt. Jetzt, am späten Nachmittag, war die graue Wolkendecke, die morgens alles in morbide Tristesse eingetaucht hatte, dank der bald im Meer versinkenden Abendsonne fort. Aufgelöst von ihren flimmernden Strahlen, die die prachtvollen Fassaden kurz aufglühen ließen, und Straßen, Brücken und Kanäle in ein warmes Herbstlicht hüllten.
    Für Isa war diese Schönheit wie ein märchenhaftes Kleiderstück. Ein Gewebe aus Melancholie, Endgültigkeit und einer unerklärlichen Sehnsucht. Es war dieses wehmütige Verlangen, das sie gedrängt hatte, mit Benno nach Venedig zu fahren. In diese Stadt, in der sich Liebende treffen, der Ort der Brautpaare und der Hoffenden, der Schwermütigen, der Glücklichen, der Kunstliebenden und der Suchenden. Obwohl es kurz vor dem Winter war, bevölkerten noch immer zahlreiche Reisende die prachtvollen Plätze und schmalen, verwinkelten Gassen.
    Während sie über das offene Meer hinaus den weißen Schiffen, die am Horizont ins Nichts verschwanden, sehnsüchtig nachblickte, dachte Isa: „Ja ich muss wohl selbst etwas morbid und verrückt sein, dass ich zu dieser Jahreszeit mit Benno hierher fahre! Ausgerechnet im Oktober, wo Venedig sich von seiner schönsten Seite zeigt! Ein fast

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