Die Götter 2. Das magische Zeichen

Titel: Die Götter 2. Das magische Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert

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Feuer … Am Strand von Ji … «
    Maaras Blick verlor sich in den Flammen. Plötzlich merkte die Kriegerin, dass sie laut gedacht hatte, und lächelte geniert in die Runde. Aber es war zu spät, der Schaden war angerichtet.
    » Hoffen wir es « , murmelte Damián.
    Er schien selbst nicht so recht daran zu glauben, und seine Worte bewirkten das genaue Gegenteil von dem, was er bezweckte: Die Erben versanken in dumpfes Brüten.
    Nach einer Weile brach Josion das Schweigen: » Als unsere Großeltern verschwunden waren und im Jal festsaßen, schickte Yan der jüngeren Generation eine magische Nachricht – mit Hilfe seiner magischen Kräfte. Dadurch hatten unsere Eltern die Gewissheit, dass unsere Großeltern noch lebten und ihre Suche nicht vergeblich war. Das hat ihnen unglaublich viel Mut gemacht. «
    » Nur schade, dass es keine Magie mehr gibt « , meinte Maara sarkastisch.
    Kaum hatte sie den Satz beendet, kniff sie die Augen zusammen und musterte Lorilis argwöhnisch. Plötzlich stand das Mädchen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Sie bekam eine Gänsehaut. Jetzt war es so weit. Bisher war sie dem unliebsamen Gespräch über ihre seltsamen Kräfte entgangen, aber sie hatte immer gewusst, dass das nicht ewig so weitergehen konnte. Lorilis ahnte, welche Fragen die anderen ihr stellen würden und welche Wunder sie von ihr erwarteten. Der Gedanke, dass sie ihnen nicht helfen konnte, schnürte ihr die Kehle zusammen. Mit Müh und Not gelang es ihr, die Tränen zurückzudrängen. Für den heutigen Tag hatte sie genug geweint.
    » Ich … ich kann das nicht « , sagte sie leise. » Ich weiß nicht mal, was eigentlich passiert ist … Ich habe keine Ahnung, wie ich das angestellt habe … Ich kann es nicht steuern … «
    » Wovon redest du? « , fragte Zejabel verständnislos.
    Lorilis fiel ein, dass die Zü bei dem Kampf in dem Waffensaal nicht dabei gewesen war. Dasselbe galt für Josion.
    Damián erklärte beiden, dass Lorilis einen Angreifer mit einer Art Energieblitz außer Gefecht gesetzt hatte. Hätte er den Vorfall nicht mit eigenen Augen beobachtet, wäre er sicher davon überzeugt gewesen, ein Blitz des nächtlichen Gewitters habe in den Saal eingeschlagen. Doch als direkter Zeuge des Vorfalls konnte er eine natürliche Ursache ausschließen. Auch wenn das eigentlich unmöglich war, schien Lorilis magische Fähigkeiten zu besitzen.
    » Vielleicht ziehe ich voreilige Schlüsse « , sagte Damián. » Schließlich haben wir noch nicht darüber gesprochen … Aber du streitest es doch nicht ab, oder? «
    Lorilis zögerte einen Moment, aber es wäre sinnlos gewesen zu leugnen, was alle gesehen hatten. Sie starrte zu Boden und nickte langsam. Als ihre Freunde schwiegen, hob sie den Blick. Zejabel machte ein höchst seltsames Gesicht, und alle schienen auf die Reaktion der Zü zu warten. Plötzlich fürchtete sich Lorilis vor dem, was sie sagen würde.
    » Die Tochter von Niss und Cael « , murmelte Zejabel nachdenklich. » In der Ahnenlinie von Yan, Corenn und Bowbaq … Solltest du auch nur über ein Zehntel ihrer Gaben verfügen … «
    Ihre Worte machten Lorilis Angst, auch wenn das sicher nicht Zejabels Absicht war. Plötzlich ging die Zü auf die Knie und kam auf allen vieren zu ihr herübergekrochen. Lorilis war wie gelähmt. Sie wagte nicht, sich zu bewegen, während die einstige Kahati ihr tief in die Augen schaute. Ihre Gesichter waren einander so nah, dass sich ihre Atemluft vermischte. Das Ganze dauerte nur wenige Momente, aber Lorilis kam es wie eine Ewigkeit vor. Schließlich wich Zejabel zurück.
    » Sie hat tatsächlich eine Gabe « , sagte die Zü und kehrte an ihren Platz zurück.
    » Ach ja? « , fragte Guederic spöttisch. » Und das kannst du ihr an den Augen ablesen? «
    » Sieh doch selbst. Ihre Augen wechseln je nach Stimmung die Farbe, wie Gwelome. Als ich Lorilis näher kam, färbte sich ihre Iris grau. «
    Wieder wandten sich alle Gesichter dem Mädchen zu. Lorilis wurde rot und schlug den Blick nieder. Sie verstand die Welt nicht mehr. Ihre Augen waren immer dunkelbraun gewesen.
    » Das kann nicht sein « , protestierte sie. » Das hätte ich doch bemerkt. Oder die Menschen um mich herum, daheim im Matriarchat. «
    » Vermutlich haben deine Augen erst kürzlich begonnen, ihre Farbe zu verändern « , erklärte Zejabel. » Zur selben Zeit, als sich deine Gabe offenbarte. «
    » Woher weißt du das alles? « , fragte Josion seine Mutter. » Ich habe noch nie davon gehört. Selbst in