Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Götter 2. Das magische Zeichen

Die Götter 2. Das magische Zeichen

Titel: Die Götter 2. Das magische Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
Vom Netzwerk:
Amanóns Tagebuch steht nichts davon. «
    Die Zü lächelte rätselhaft.
    » In vier Jahren Abwesenheit hast du eben eine Menge verpasst. «
    » Das ist unmöglich! « , beharrte Lorilis. » Meine Augen können doch nicht einfach die Farbe ändern. Was hat das zu bedeuten? Was passiert mit mir? «
    » Nichts Schlimmes « , versicherte Zejabel. » Aber vorsichtshalber solltest du die Gabe, die du geerbt hast, besser kennenlernen. Ich könnte dir dabei helfen … «
    » Du willst sie ausbilden? « , rief Josion entrüstet. » Du weißt nicht mal, wie diese Art von Magie wirkt. «
    Seine Mutter antwortete nicht, sondern lächelte nur geheimnisvoll. Aber Josion ließ sich nicht besänftigen: Erbost verschränkte er die Arme und wandte seiner Mutter den Rücken zu.
    » Könntest du ihr wirklich was beibringen? « , hakte Damián nach.
    » Vielleicht, vielleicht auch nicht. Das hängt von mehreren Dingen ab. «
    Diese Worte brachten Lorilis in Rage. Es war schon schlimm genug, dass die anderen mit dem Finger auf sie zeigten wie auf ein seltsames Tier, aber dass sie nun auch noch über ihren Kopf hinweg Entscheidungen trafen, schlug dem Fass den Boden aus.
    » Mich fragt wohl niemand! « , rief sie. » Ihr könnt mich nicht dazu zwingen, irgendwas zu lernen! Ihr habt mir keine Befehle zu erteilen! «
    Plötzlich fühlte sie sich wie ein trotziges Kind, aber ihre Gefährten sahen sie mit ganz neuen Augen an. Wie eine Erwachsene.
    » Natürlich können wir dir nichts befehlen « , sagte Damián. » Niemand wird dich zwingen, etwas zu tun, was du nicht willst. Aber es könnte wichtig sein, verstehst du? «
    » Es könnte uns helfen, unsere Eltern wiederzufinden « , pflichtete ihm Maara bei, » oder ihnen zumindest eine Nachricht zukommen zu lassen, wenn ich das richtig verstanden habe. «
    Lorilis schüttelte traurig den Kopf.
    » Ich kann das nicht « , murmelte sie. » Ich weiß nicht, wie es geht. Ich habe keine Ahnung, worauf ich mich konzentrieren muss oder wo in mir ich diese rätselhafte Kraft finden kann! Ihr versteht das nicht. Es ist ja nicht so, als ob man einfach eine Tür öffnet oder einen Deckel anhebt … «
    » Vielleicht doch « , widersprach Zejabel. » Hast du es denn schon mal versucht? «
    Diese Frage brachte Lorilis aus der Fassung. Sie musste zugeben, dass sie die geheimnisvolle Kraft bisher immer nur in Lebensgefahr genutzt hatte, um dem sicheren Tod zu entgehen.
    » Wahrscheinlich geht es leichter, als du denkst « , fuhr Zejabel fort. » Hier bist du in Sicherheit. Das sind viel bessere Umstände als bei einem Kampf. Leider weiß ich, dass du keinen Kontakt zu deinen Eltern aufnehmen kannst, denn sie sind tot. Trotzdem kostet es nichts, es zu versuchen. «
    » Aber was genau soll ich machen? « , fragte Lorilis verzweifelt. » Soll ich ein Gebet sprechen? «
    » Nur du kannst den Weg finden. Du könntest beispielsweise damit anfangen, dich auf die Toten zu konzentrieren, und schauen, ob ein Bild in dir aufsteigt. Oder du könntest versuchen, ihnen etwas mitzuteilen, sozusagen in Gedanken. «
    Lorilis schüttelte unwillig den Kopf, überzeugt, dass sie ein solches Wunder niemals würde vollbringen können. Die gespannten Gesichter der Erben machten sie traurig. Innerhalb weniger Momente war Lorilis zu dem rettenden Strohhalm geworden, an den sich die anderen klammerten. Obwohl alle vor Ungeduld und Neugier platzen mussten, saßen sie stumm und reglos da. Sie fürchteten wohl, die Konzentration des Mädchens zu stören. Angesichts ihrer hoffnungsvollen Blicke beschloss Lorilis, das Unmögliche zu wagen. Sie schloss die Augen und versuchte, eine ihr völlig unbekannte Magie heraufzubeschwören.
    Im ersten Moment kam sie sich lächerlich vor. Der Gedanke, dass sie im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand, lenkte sie ab. Dennoch war sie fest entschlossen, ihr Bestes zu geben, und so bemühte sie sich krampfhaft, ihre Umgebung auszublenden. Immer tiefer versank sie in eine Art Trance – anders konnte sie es nicht nennen. Doch jedes leise Stoffrascheln, jedes weit entfernte Krächzen eines Nachtvogels störte ihre Konzentration. Schließlich öffnete sie die Augen und seufzte ungeduldig.
    Als Lorilis die enttäuschten Gesichter der anderen sah, unternahm sie sofort einen zweiten Versuch. So leicht würde sie nicht aufgeben, auch wenn sie nicht glaubte, irgendetwas ausrichten zu können. Aber sie war immer eine eifrige Schülerin gewesen, die sich freute, etwas Neues zu lernen.
    Nachdem Lorilis zwei weitere

Weitere Kostenlose Bücher