Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition)

Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition)

Titel: Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
Vom Netzwerk:
Insel kletterten in der Takelage seines Schiffs herum, sprangen auf seinen Anlegesteg, stürmten seine Insel!
    Plötzlich ertönte auf dem Nebenschiff eine Explosion; trotz der Entfernung konnte er den Knall deutlich hören. Instinktiv zuckte Saat zurück und setzte das Fernrohr ab, doch schon im nächsten Moment fasste er sich und schickte seinen Geist zu dem gekaperten Schiff. Vergeblich. Es befand sich keiner seiner Männer mehr an Bord, niemand, in dessen Körper er schlüpfen konnte, um sich mit eigenen Augen ein Bild von der Lage zu machen. Oder war die Entfernung zu groß? Nein, das konnte nicht sein. Der Hexer hatte schon mehrmals die Körper von Piraten übernommen, die weit draußen auf dem Meer gewesen waren.
    Verärgert begann Saat, nach den beiden höheren Wesen Ausschau zu halten, die er auf Zuïas Insel wahrgenommen hatte und deretwegen er die Expedition losgeschickt hatte. Als er sie in Gesellschaft der Zü-Kriegerinnen entdeckte, überraschte ihn das nicht. Endlich waren sie nah genug, dass er herausfinden konnte, wer sie waren… Der Schock betäubte ihn für einige Momente. Saat war so entsetzt, dass er für kurze Zeit nicht über die Folgen dieser Entdeckung nachdenken konnte.
    Doch dann riss er sich zusammen. Der einzige Überlebende des Jal ließ sich nicht so schnell einschüchtern, und seine Bösartigkeit gewann wieder die Oberhand. Nach einiger Überlegung rieb er sich vergnügt die Hände. Dieser Angriff bot ihm die unverhoffte Gelegenheit, seine Macht zu stärken.
    Endlich konnte er einen Nutzen aus dem ziehen, was er in Sombres Grab gefunden hatte.
    Die erste Dezille war die schwierigste, zumindest für Damián. Er hatte die ganze Nacht damit zugebracht, jede Einzelheit des Angriffs in Gedanken durchzugehen, sich Schlachtpläne auszudenken und sie sogleich wieder über den Haufen zu werfen. Nachdem er viele Dekanten lang tausend Möglichkeiten durchgespielt hatte, gab er es auf. Das Problem war, dass er keine Ahnung hatte, wie die Insel Raturuu beschaffen war, welche Verteidigungsanlagen es dort gab, aus wie vielen Männern Saats Armee bestand und was die Erben und ihre Verbündeten überhaupt erwartete! Irgendwann beschloss er, die Sache einfach auf sich zukommen zu lassen und die Entscheidungen dann zu treffen, wenn sie anstanden. Sie segelten im Sternenlicht übers Meer… Näherten sich der Insel… Holten die Segel ein, als die ersten Sonnenstrahlen auf dem Feuermeer glitzerten… Fuhren in den Hafen ein…
    Und nun war es so weit. Jeden Moment würde die große Schlacht beginnen.
    Damián spürte, dass die anderen von ihm das Zeichen zum Angriff erwarteten. Selbst Zejabel, die sehr viel kampferprobter war, sah ihn erwartungsvoll an, obwohl sie die Zü anführen würde. Als der Ritter der Grauen Legion gerade die Hand heben wollte, befielen ihn plötzlich Zweifel. Er war doch nur ein einfacher Lorelier fernab der Heimat. Wie kam er dazu, ein Bataillon Kriegerinnen gegen eine Horde Hexer anzuführen, deren Anführer unsterblich war? Wie konnte diese Expedition anders enden als in einem Blutbad?
    Trotzdem gab Damián das Signal zum Angriff. Er war nicht sicher, dass es die richtige Entscheidung war, aber für einen Rückzieher war es jetzt zu spät. So begannen Erben und Zü, den Plan umzusetzen, den Damián sich in der letzten Dezime eilig ausgedacht hatte. Die Zü schlugen als Erste zu: Bewaffnet mit ihren Hatis erklommen sie wie rote Spinnen den Rumpf der Schiffe, an denen ihr Großsegler vorbeiglitt. Mit raubkatzenhafter Geschmeidigkeit schwangen sie sich über die Reling, schlüpften hinter die Masten und kletterten in die Takelage. Sie überfielen die Männer, die an Deck Wache hielten, von hinten, ritzten ihnen die Haut mit ihren vergifteten Klingen auf und schickten sie so ins Jenseits. Zwanzig bis dreißig von Saats Männern fanden auf diese Weise den Tod, bevor überhaupt Alarm geschlagen wurde. Als Nächstes bezogen die Zü an den Luken Stellung, die unter Deck führten, und sorgten dafür, dass die Piraten, die in ihren Kojen schliefen, nicht entkamen. Wer auch immer den Kopf durch die Luke steckte, lebte nicht lange genug, um es zu bereuen.
    Als das Schiff der Erben den Kai erreichte, gab Damián den Befehl für die nächste Etappe. Bogenschützinnen, die sich bisher unter Deck versteckt hatten, entzündeten ihre Pfeile und schossen sie auf die umliegenden Schiffe ab. Lorilis kam ihnen zu Hilfe, indem sie mit ihren magischen Kräften das gesamte Oberdeck einer Fregatte in

Weitere Kostenlose Bücher